So viele Deutschlandstipendien an der LMU wie noch nie
06.07.2025
2025 werden insgesamt mehr als 500 Studierende gefördert. Für seine letzte Verleihung wählte Vizepräsident Professor Jahraus das Biomedizinische Centrum in Martinsried
06.07.2025
2025 werden insgesamt mehr als 500 Studierende gefördert. Für seine letzte Verleihung wählte Vizepräsident Professor Jahraus das Biomedizinische Centrum in Martinsried
bei der Urkunden-Überreichung im Biomedizinischen Centrum der LMU | © LMU
Draußen Hitze, drinnen Kühle: Nach dem Empfang mit Erfrischungsgetränken auf der Terrasse vor dem Hörsaal im Biomedizinischen Centrum der LMU auf dem Campus Martinsried ging es dieses Jahr zur Verleihung der Deutschlandstipendien nicht nur in den größten Hörsaal der LMU, sondern auch in einen der modernsten. So konnten die zum Sommersemester geförderten 301 neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten zum einen bei bestem Sound den fulminanten musikalischen Auftakt der E-Geigerin Anna erleben. Und anschließend trotz Sommerhitze bei angenehmen Temperaturen ihre Förderurkunden von den Fördernden entgegennehmen.
„Die Geförderten bringen die besten Voraussetzungen für ein Studium mit“, sagte Vizepräsident Jahraus. „Aber sie haben nicht immer die besten Voraussetzungen im Leben gehabt.“ Dennoch gebe jede und jeder auf vielfältige Weise der Gesellschaft etwas zurück. „Heute möchten wir Ihnen daher etwas zurückgeben“, unterstrich Jahraus. Er lobte erneut das Konzept des Deutschlandstipendiums: „Es ist einfach die perfekte Konstruktion.“ Wenn ein Förderer für einen talentierten und engagierten jungen Menschen gefunden ist, verdoppelt der Bund den Betrag einkommensunabhängig auf 300 Euro im Monat.
Das ist laut Jahraus von entscheidender Bedeutung, denn die Geförderten leisteten einen wichtigen Beitrag. „Ihr Engagement wirkt auf die Zivilgesellschaft und auch auf die Universität.“ Viele könnten sich sonst ein Studium nicht leisten oder müssten ihr Ehrenamt für einen Nebenjob aufgeben. Die Urkunde sei daher auch ein Zeichen der Wertschätzung. Das Deutschlandstipendium bringe zudem die Geförderten mit ihren jeweiligen Förderinnen und Förderern zusammen. „Wir sind eine große Familie – und das Ganze ist daher auch eine Art Familientreffen“, sagte der Vizepräsident.
Das Deutschlandstipendium ist auch eine Investition in den KlimaschutzProfessor Oliver Jahraus, Vizepräsident für den Bereich Studium an der LMU
Die diesjährige Urkundenverleihung ist seine letzte. „In einer Demokratie sind Ämter nun mal zeitlich befristet“, erklärte Jahraus. Er sei aber nicht melancholisch und freue sich, wieder zu seinem Lehrstuhl zurückzukehren. Gerne erinnere er sich an die vielen schönen Momente rund um das Deutschlandstipendium. „Zum Beispiel, als ich bei der Urkundenverleihung während Corona nur vor einer Kamera ekstatisch in der menschenleeren Aula getanzt habe“, sagte er lachend. Oder das virtuelle Schokoladentasting ein Jahr später.
Ein besonderer Moment sei natürlich auch die erste Verleihung 2023 wieder in Präsenz gewesen – und dann auch noch im Schloss Nymphenburg. Im selben Jahr konnte der erste Waldbesuch stattfinden, bei dem Förderer einen Baum im LMU-Wald bei Landshut mit einer eigenen Plakette pflanzen konnten. „Ein Setzling ist eine Investition in die Zukunft – genauso wie das Deutschlandstipendium“, erläuterte Jahraus. Ebenfalls 2023 gab es eine zweite Urkundenverleihung, da durch eine Challenge einer Frankfurter Anwaltskanzlei zehn zusätzliche Stipendien vergeben werden konnten. Aktuell können so viele Studierende gefördert werden wie noch nie.
Vor dem musikalischen Abschluss durch Sängerin Nina Margulis und Keyboarderin Inna Surzhenko hielt Viktoria Marie Martens eine Ansprache im Namen der Geförderten. Für die Psychologie-Studentin im zweiten Semester war es bis zum Studium „ein steiniger Weg“. Das Stipendium sei für sie daher eine große Erleichterung gewesen, das ihr viel Zeit „geschenkt“ habe. Wie wichtig Zeit ist, wurde ihr schon früh bewusst: Bereits als junges Mädchen kümmerte sie sich um die Pflege ihrer schwer erkrankten Großeltern. Besonders geprägt habe sie die Baumpflanzaktion im LMU-Wald. „Das hat mich berührt“, erzählte sie. „Denn auch wir wachsen, wenn wir Raum und Förderung bekommen.“
Das Deutschlandstipendium ist ein bundesweites Förderprogramm, das besonders leistungsstarke und engagierte Studierende unterstützt – unabhängig vom Einkommen der Eltern. Monatlich erhalten die Stipendiatinnen und Stipendiaten 300 Euro, wobei je die Hälfte vom Bund und von privaten Förderern wie Unternehmen, Stiftungen oder Einzelpersonen getragen wird. Bewerben können sich Studierende aller Fachrichtungen und Nationalitäten, sowohl Studienanfängerinnen und -anfänger als auch Fortgeschrittene. Neben sehr guten schulischen oder akademischen Leistungen spielen auch gesellschaftliches Engagement, besondere persönliche Herausforderungen oder soziale Kriterien eine wichtige Rolle bei der Auswahl. Weitere Informationen auf der Webseite des Deutschlandstipendiums an der LMU.