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Sofja Kovalevskaja-Preisträgerin an der LMU

03.09.2020

Die Zell- und Entwicklungsbiologin Marcia de Almeida Monteiro Melo Ferraz erhält einen hochdotierten Sofja Kovalevskaja-Preis.

Portraitfoto Marcia de Almeida Monteiro Melo Ferraz

© privat

Die Zell- und Entwicklungsbiologin Marcia de Almeida Monteiro Melo Ferraz ist von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit einem Sofja Kovalevskaja-Preis, einem der höchstdotierten Wissenschaftspreise Deutschlands, ausgezeichnet worden. Das Preisgeld beträgt bis zu 1,65 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren. Marcia de Almeida Monteiro Melo Ferraz wird nun an der LMU eine eigene Arbeitsgruppe aufbauen. Ihr Gastgeber ist Professor Eckhard Wolf, Inhaber des Lehrstuhls für Molekulare Tierzucht und Biotechnologie.

Forschungsziel der gebürtigen Brasilianerin ist es, den Erfolg der künstlichen Befruchtung mittels In-vitro-Fertilisation zu verbessern. Bisher liegen deren Erfolgsraten nur bei etwa 30 Prozent und in-vitro-erzeugte Embryonen können eine verminderte Entwicklungsfähigkeit besitzen sowie epigenetische Veränderungen aufweisen. Marcia de Almeida Monteiro Melo Ferraz will untersuchen, wie man diese verhindern kann. Dazu wird sie mit einem einzigartigen In-vitro-Modell die Interaktion zwischen Embryo, Eileiter und Gebärmutterschleimhaut von der Befruchtung bis zur Einnistung analysieren. Mit einem Eileiter-Gebärmutterschleimhaut-on-a-Chip-System wird Ferraz erforschen, welche Faktoren die Epigenetik des Embryos beeinflussen. Insbesondere interessiert sie sich für Membranpartikel, die Informationen von einer Zelle zur anderen transportieren. Ihre Untersuchungen, die Ferraz an klinisch relevanten Großtierspezies durchführen wird, sollen nicht nur unbekannte Aspekte des embryo-maternalen Dialogs aufzeigen, sondern potenziell die Techniken der assistierten Reproduktion und den Schwangerschaftserfolg verbessern.

Marcia de Almeida Monteiro Melo Ferraz studierte Veterinärmedizin an der Universität São Paulo (Brasilien). Nach Forschungsaufenthalten in London und den USA machte sie 2013 ihren Master an den Universitäten Barcelona und Valencia, Spanien. 2018 wurde sie an der Universität Utrecht, Niederlande, promoviert und arbeitet seit 2017 als Postdoc am Smithsonian Conservation Biology Institute, Front Royal, USA.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt in diesem Jahr Sofja Kovalevskaja-Preise an insgesamt acht Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus dem Ausland. Die feierliche Preisverleihung soll im November 2021 in Berlin nachgeholt werden.

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