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Therese von Bayern-Preis für herausragende LMU-Wissenschaftlerinnen

21.07.2023

Die Prinzessin Therese von Bayern-Stiftung zeichnet in diesem Jahr Wissenschaftlerinnen aus den rechts-, sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten der LMU aus.

Portrait Prinzessin Therese von Bayern, Friedrich August von Kaulbach, 1911

© Portrait of Prinzessin Therese von Bayern (Friedrich August von Kaulbach, 1911)

Die Prinzessin Therese von Bayern-Stiftung, die sich der Förderung von Frauen in der Wissenschaft an der LMU verschrieben hat, vergibt den Prinzessin Therese von Bayern-Preis in diesem Jahr an fünf Wissenschaftlerinnen aus den rechts-, sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten der LMU. Sie alle haben sich in besonderer Weise um ihr Fachgebiet verdient gemacht und können mit ihrem akademischen Wirken Vorbild sein für junge Wissenschaftlerinnen.

Die Namensgeberin der Stiftung, Prinzessin Therese von Bayern (1850-1925), war selbst Wissenschaftlerin und erforschte auf ihren Reisen in Europa und Amerika anthropologische und zoologische Phänomene. Darüber hinaus setzte sie sich für die Bildung von Frauen ein. Sie erhielt im Jahr 1897 als erste Frau die Ehrendoktorwürde der LMU.

Die Preisträgerinnen 2023:

Dr. Johanna Stark

Dr. Johanna Stark

ist Expertin für Privatrecht und Steuerrecht. | © Julia Salzer

Dr. Johanna Stark ist wissenschaftliche Referentin am Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen, München, sowie Habilitandin und Lehrbeauftragte an der Juristischen Fakultät der LMU.

Johanna Stark studierte von 2003 bis 2007 Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie in München und Oxford. Parallel dazu begann sie 2006 ein Jurastudium in München, das sie 2011 abschloss. 2015 wurde sie an der LMU promoviert mit einer mehrfach ausgezeichneten Arbeit zum internationalen Rechtswettbewerb. Starks Buch „Law for Sale – A Philosophical Critique of Regulatory Competition“ erschien 2019 bei Oxford University Press.

Von 2007 bis 2016 war Johanna Stark als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Internationales Recht an der LMU München tätig. Nach dem zweiten Staatsexamen, das sie 2017 ablegte, arbeitete sie als wissenschaftliche Referentin am Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen. Zeitgleich forschte sie an der Juristischen Fakultät der LMU zum Rechtsirrtum im deutschen Privatrecht. Im Jahr 2010 wurde Stark in das Programm LMUMentoring excellence aufgenommen. Seit 2018 ist sie Mitglied der „Zukunftsfakultät“ am Wissenschaftskolleg zu Berlin, gefördert durch das Programm „Recht im Kontext“ an der HU Berlin.

Starks Forschung konzentriert sich auf deutsche und europäische Privatrechtsfragen sowie deutsches und internationales Steuerrecht, mit Schwerpunkten im Bereich der Schnittstellen zu philosophischen Fragestellungen und Debatten.

Prof. Dr. Helene Tenzer

Prof. Helene Tenzer

befasst sich in ihrer Forschung mit Beschäftigten in multinationalen Unternehmen. | © LMU

Prof. Dr. Helene Tenzer ist Professorin für International Management an der Fakultät für Betriebswirtschaft.

Geboren 1982 in Ingolstadt, absolvierte Helene Tenzer Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien in Passau und Mobile, USA, als Stipendiatin im Max Weber-Programm der Studienstiftung des deutschen Volkes. 2009 wurde sie im Fach interkulturelle Kommunikation promoviert. Gefördert durch das Fast-Track-Programm der Robert Bosch Stiftung habilitierte sie sich 2016 an der Universität Tübingen mit einer Arbeit zum Thema internationales Management.

Seit 2022 ist Helene Tenzer Professorin für International Management an der LMU und Nachwuchsbeauftragte der wissenschaftlichen Kommission im Verband der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer für Betriebswirtschaft. Ihre Forschung an der Schnittstelle zwischen internationaler Managementforschung, Organisationspsychologie, Kulturwissenschaft und Linguistik befasst sich mit dem Faktor Mensch in multinationalen Unternehmen: Tenzer untersucht unter anderem anhand von Fallstudien Kommunikationsbarrieren und Kooperationsprozesse in multikulturellen, multilingualen und in globalen virtuellen Teams. Auf der Basis ihrer Erkenntnisse entwickelt sie für Personalmanagerinnen und -manager, Führungskräfte und Mitarbeitende Handlungsempfehlungen, anhand derer sich Reibungsverluste minimieren lassen und das kreative Potenzial von Diversität nutzbar wird. Ihre Arbeiten wurden durch zahlreiche Forschungspreise ausgezeichnet.

Dr. Barbara Cludius

forscht zu Emotionsregulation und Perfektionismus. | © BC

Dr. Barbara Cludius ist Akademische Rätin auf Zeit am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Fakultät für Psychologie und Pädagogik.

Barbara Cludius studierte Psychologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen mit einem Stipendium der Stiftung der deutschen Wirtschaft. Von 2014 bis 2017 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Ihre Dissertation zum Thema „Kognitive Verzerrungen bei Zwangsstörungen: Manifestation in impliziten Maßen der Aufmerksamkeit, Annäherungsvermeidung und Aggression“ wurde mit dem Hedwig Wallis-Promotionspreis für Psychosoziale Medizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf ausgezeichnet. Seit 2017 ist Cludius Akademische Rätin auf Zeit am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie der LMU und leitet seit 2021 eine eigene Arbeitsgruppe mit Mitteln aus zwei DFG-geförderten Projekten. Nach einem Forschungssemester als Junior Researcher in Residence am Center for Advanced Studies (CAS) der LMU habilitierte Barbara Cludius sich 2023 zum Thema „Transdiagnostische Prozesse bei psychischen Störungen: Einblicke in Perfektionismus und Emotionsregulation“.

In ihrer Forschung kombiniert Cludius experimentelle Grundlagenforschung und Psychotherapieforschung. Ihre Projekte verfolgt sie dabei mit nationalen und internationalen sowie interdisziplinären Kooperationspartnerinnen und -partnern. Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit setzt sie sich dafür ein, für Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden ein stimulierendes, unterstützendes und wertschätzendes Umfeld zu schaffen und die Freude an der Wissenschaft zu vermitteln. Um die Transparenz in der Wissenschaft zu erhöhen und eine offene Wissenschaftskultur zu fördern, engagiert sie sich in der Interessensgruppe „Open Science“ der Fachgruppe Klinische Psychologie der DGPS.

Prof. Anne Frenzel

Prof. Anne Frenzel

untersucht Emotionen beim Lernen. | © edward@des-man.de

Prof. Dr. Anne Frenzel ist Professorin für Pädagogische Psychologie und Learning Sciences an der Fakultät für Psychologie und Pädagogik.

Anne Frenzel studierte von 1997 bis 2001 Psychologie an den Universitäten Würzburg und München und erlangte einen Master of Arts im internationalen Studiengang Psychology of Excellence. Ihre Doktorarbeit, die sie an der LMU 2004 abschloss, wurde mit dem Dissertationspreis der Universitätsgesellschaft und mit zwei Nachwuchswissenschaftler- Preisen der European Association for Research in Learning and Instruction ausgezeichnet. Nach ihrer Habilitation 2009 erhielt sie 2010 einen Ruf an die Universität Augsburg; seit 2012 ist sie an der LMU Professorin für Pädagogische Psychologie und Learning Sciences. Mehrfach wurde Anne Frenzel mit Preisen für gute Lehre ausgezeichnet.

Schwerpunkte ihrer Forschung sind Motivation und Emotionen bei Lernenden und Lehrenden. Frenzel betreibt angewandte, fragebogenbasierte Feld- und Interventionsstudien sowie grundlagenorientierte Laborstudien, unter anderem unter Einsatz AI-basierter automatisierter Emotionserkennungstechnologie.

Seit 2018 ist Anne Frenzel Studiendekanin der Fakultät für Psychologie und Pädagogik und Vorstandsmitglied des Munich Center of the Learning Sciences, des Münchener Zentrums für Lehrerbildung sowie aktives Mitglied in zahlreichen Fachgesellschaften wie der American Educational Research Association. Als jahrelange Mentorin im Mentoring-Programm der LMU sind ihr die Inspiration von Nachwuchswissenschaftlerinnen und deren Verbleib in der Wissenschaft ein besonderes Anliegen.

Prof. Diana Rieger

Prof. Diana Rieger

ist Expertin für digitale Medien, unter anderem für Hatespeech und Online-Radikalisierung. | © DR

Prof. Dr. Diana Rieger ist Professorin für Kommunikationswissenschaft am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät.

Diana Rieger studierte von 2004 bis 2010 Medienwissenschaften mit Schwerpunkt Medienpsychologie an der Albertus-Magnus-Universität zu Köln. Ihre 2013 abgeschlossene Doktorarbeit wurde mit dem Kyoon Hur Dissertationspreis der International Communication Association ausgezeichnet. Nach Stationen als Postdoktorandin am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Mannheim, Vertretungsprofessorin an der LMU und Juniorprofessorin für Digitale Kommunikation in Mannheim wurde sie 2018 als Professorin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung an die LMU berufen. Seit 2019 ist Rieger Vizedirektorin des Departments, seit 2021 Prodekanin der Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Sie engagiert sich im Rahmen des Mentoring-Programms der LMU für den wissenschaftlichen Nachwuchs.

Zu Riegers Forschungsschwerpunkten gehören die Nutzung und Wirkung von Unterhaltungsmedien für das psychologische Wohlbefinden. Sie untersucht unter anderem, welche Potenziale diese Medien für Nutzende haben, in herausfordernden Situationen Erholung oder Inspiration zu sein. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit dem Themenkomplex der (politischen) Online-Radikalisierung, unter anderem durch die Messung von Indikatoren wie Hassrede, Furchtrede, Propaganda, Verschwörungsnarrative und der Frage nach der Wirkung möglicher Gegen- bzw. Präventivmaßnahmen. Hierfür setzt sie verschiedene qualitative und quantitative Methoden der empirischen Sozialwissenschaft und Computational Social Science ein.

Mehr Informationen zur Stiftung:

Förderung für Forscherinnen: Die Prinzessin Therese von Bayern-Stiftung

Prinzessin Therese von Bayern-Lehrstuhl etabliert

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