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Wien oder Sydney?

15.11.2016

Praktikum oder Auslandsstudium? Erasmussemester oder doch ein Master im Ausland? Und wenn ja, wohin? Eine Übersicht über Wege ins Ausland.

Der Klassiker: Das Erasmussemester Von Island bis Malta: Ein Semester lang mit einem Erasmusstipendium ins europäische Ausland gehen ist der Klassiker unter den Austauschmöglichkeiten. „Für Studenten mit Abenteuerlust, aber sicher der einfachere Weg als die weiter entfernten Austauschziele“, lautet die Einschätzung Harald Davids vom International Office der LMU. Allerdings sollte man nicht glauben, dass Erasmus immer ein lockeres Partysemester ist. „Ich habe in meinem Erasmusjahr in Großbritannien geackert wie noch nie“, berichtet Studienberater David. Ein Erasmussemester sollte ein gute Mischung aus beidem sein: Man sollte nicht nur Hörsäle gesehen haben – gleichzeitig wird auch niemanden unterstützt, der eigentlich einen Urlaub plant. „Einige Studierende verwechseln mich mit einem Reisebüro. Wenn jemand zu mir kommt und mir erzählt, dass er entweder nach New York oder nach Kalifornien möchte, ist er bei mir leider falsch.“

LMU Exchange: USA, Äthiopien oder Bangladesch? Was viele nicht wissen: Neben Erasmus gibt es auch viele weitere Austauschabkommen mit Ländern auf der ganzen Welt – an über 100 außereuropäischen Partneruniversitäten. Ungewöhnliche Kooperation gibt es zum Beispiel für Medizinstudenten. Anstatt in München können sie für ein paar Wochen in Mozambique, Äthiopien oder Somaliland Erfahrungen sammeln. Aber auch für andere Studiengänge gibt es exotische Orte für ein Studium im Ausland – etwa an der University of Sulaimani im Irak. Allerdings sollte man sich einen solchen Austausch gut überlegen und sich vor allem im Vorfeld intensiv mit dem Land beschäftigen. „Das hängt auch von der eigenen Abenteuerlust ab“, sagt David. Und es gibt einen Unterschied zu Erasmus: Bei LMUexchange gibt es keine automatische finanzielle Unterstützung wie bei Erasmus+ und es fallen „nur“ die Studiengebühren weg, doch auch diese können sehr hoch sein. An der Georgetown University in Washington – dem teuersten Austauschprogramm der LMU – betragen sie zum Beispiel 50 000 US-Dollar pro Jahr.

Sprachkurse Wer nur für eine kurze Zeit seine Heimat verlassen möchte, kann auch einfach einen Sprachkurs im Ausland machen. Auch dafür gibt es eine Förderung vom International Office der LMU. „Die ideale Kombi ist jedoch Studium plus Sprachkurs“, rät Studienberater David. „Auch ein mehrwöchiger Sprachkurs kann einen akademischen Aufenthalt nicht ersetzen.“

Ins Ausland gehen und Arbeitserfahrung sammeln: Praktika im Ausland Der große Vorteil: Mit einem Praktikum im Ausland kann ich nicht nur testen, ob ich anderen Ländern zurechtkomme, sondern sammle gleichzeitig auch noch Berufserfahrung. „Die perfekte Kombination für einen Studenten“, erklärt Johannes Hoch von Student und Arbeitsmarkt, dem Career Center der LMU. Die gute Nachricht: Die meisten Studenten kommen bei einem Auslandspraktikum unglaublich gut zurecht. Wer ein Praktikum in der EU findet, kann zudem auf ein Erasmusstipendium für Praktika hoffen. Aber auch für andere Länder gibt es Stipendienprogramme. Übrigens kann auch Erasmus heißen, ein Praktikum auf einer Insel im Indischen Ozean oder in der Karibik zu machen: Zum Beispiel auf La Réunion oder den niederländischen Antillen. Aber auch die Arbeit kann ungewöhnlich sein: LMU-Studenten bauen in ihren Semesterferien Brunnen in Äthiopien, arbeiten in Musikverlagen oder bieten Touren durch die Wildnis Islands an.

Ein guter Tipp ist auch, sich einen Job bei einer internationalen Firma zu suchen. Der LMU-Student Thiemo Hensmann fand so ein Praktikum in Amsterdam bei adidas international, wo er an der Optimierung der Website mitarbeiten durfte. „Das Praktikum war genau das, was ich gesucht habe“, erzählt er. „Zudem läuft in einer internationalen Firma die Kommunikation natürlich auf Englisch – und das erleichtert den Einstieg natürlich sehr.“ Sein Ratschlag: Hartnäckig bleiben! Auch wenn die Organisation eines Praktikums im Ausland komplizierter ist als ein Erasmussemester. „Es lohnt sich.“

Master im Ausland „Studenten sollten ihren Auslandsaufenthalt nicht erst im Masterstudium planen“, erklärt David vom International Office. Bereits im Bachelor gibt es zahlreiche Möglichkeiten eine gewisse Zeit im Ausland zu verbringen. Außerdem: Kein Student kann davon ausgehen, dass ein Master im Ausland klappt. Sein Tipp: auch schon vorab jede Chance ergreifen!

Eine Masterstudiengang im Ausland kommt vor allem für diejenigen infrage, die auch ihre berufliche Perspektive im Ausland sehen. Denn ein Abschluss im Ausland birgt auch Risiken: Viele Arbeitgeber können nicht einschätzen, ob internationale Universitäten renommiert sind oder nicht – wenn es nicht gerade Harvard oder Princeton ist. „Die University of Illinois at Urbana-Champaign gehört beispielsweise zu den besten der Welt – nur wissen das viele Arbeitgeber in Deutschland nicht“, berichtet der Studienberater.

Zwei Abschlüsse in einem: Internationale Studiengänge Gleiches gilt für Internationale Studiengänge: Nur wer später international arbeiten möchte, sollte sich für einen dieser Studiengänge entscheiden. „Wenn ich später nichts mit französischem Recht zu tun haben möchte, sollte ich auch nicht unbedingt den Studiengang deutsch-französisches Recht wählen“, erklärt David. „Aber natürlich ist das eine super Gelegenheit für Studenten, die international arbeiten möchten.“ An der LMU gibt es derzeit Kooperationen mit Frankreich, Italien, Spanien und England – neben Jura kann man dort zum Beispiel Politikwissenschaften, Finanz- und Versicherungsmathematik, Management oder Geschichte studieren. Und wer am Ende abschließt, bekommt gleich zwei Abschlusszeugnisse auf einmal – eines von der LMU und eines von der Partneruniversität.cdr

Weitere Infos zu Studium, Praktikum und weiteren Wegen im Ausland bietet der Internationale Tag der LMU, der am 28. November von 9.30 – 16.30 Uhr im Lichthof des Hauptgebäudes stattfindet. Am 24. November 2016 findet im Lichthof des Hauptgebäudes von 11 – 15 Uhr die Britische Hochschulmesse statt, die vom British Council in Zusammenarbeit mit dem Referat Internationale Angelegenheiten veranstaltet wird. 30 Universitäten informieren über Studiengänge, Zulassungsbedingungen und Semesteraufenthalte.

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