Vortrag von Prof. Dr. Maren Niehoff (Hebräische Universität Jerusalem)
Nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels formierte sich die Gelehrten-Bewegung der Rabbinen. Sie organisierten sich in Lehrbetrieben und schufen Werke, die für das Judentum, wie es heute bekannt ist, zentral sind. Bei den Redaktionsprozessen spielte die Rivalität der unterschiedlichen rabbinischen Zentren eine maßgebliche Rolle.
Dieser Vortrag wird ein Schlaglicht auf die Tätigkeit der Gelehrten in Caesarea werfen, deren Beitrag von besonderem Interesse ist. Sie stellen eine markante, heute oft übersehene Gruppe innerhalb der rabbinischen Bewegung dar, die oft weltoffenere Positionen vertrat. Der Vortrag wird einige Schlüsselpassagen der beiden Hauptquellen für die Traditionen Caesareas, nämlich des Jerusalemer Talmuds und des Midrasch Genesis Rabbah, vergleichen, um das ursprüngliche Profil der Traditionen zu rekonstruieren. Er trägt damit zur Untersuchung des Pluralismus innerhalb des rabbinischen Judentums bei.
Mit Grußworten von Prof. Dr. Dr. h.c. Bernd Huber, Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Instituts für den Nahen und Mittleren Osten.