
Miniatur aus Firdausī: Šāhnāma
© Bayerische Staatsbibliothek
Der iranische Evangelikalismus: Entstehungsgeschichte, Nationalitätskonstrukte und Religionspraxis im Exil
Iran erscheint oberflächlich als ein religiös homogenes Land mit beinahe vollständig muslimischer Bevölkerung. Bei genauerer Betrachtung ergibt sich jedoch ein komplexeres Bild. Vier Jahrzehnte nach der revolutionären Gründung einer „Islamischen Republik“ gilt der Islam vielen Iraner/innen als unterdrückerische Kraft im Dienste eines korrupten und tyrannischen Regimes. Während sich einige gänzlich von jeglicher Religionspraxis abwenden, suchen andere nach religiösen Alternativen. Eine dieser Alternativen ist das evangelikale Christentum. Der Vortrag beleuchtet die Entstehungsgeschichte des iranischen Evangelikalismus und beschäftigt sich insbesondere mit Konzeptionen einer explizit „iranisch-christlichen“ Nationalidentität, welche das Selbstverständnis vieler iranischer Evangelikaler im Exil heute stark prägt.
Ein Vortrag von Dr. Benedikt Römer (Universität der Bundeswehr München) in der Reihe Kulturen des Islam des Münchner Mittelost-Mittelmeer-Mittelasien-Zentrums (4MZ).
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Vorlesungsreihe.