10 Feb

Die Mulomedicina des Theodoricus Borgognoni

Öffnungszeiten / Beginn:

Do.:
18:00 - 20:00 Uhr

10. Februar 2022

Veranstaltungsort:

online

10.02.2022 // Dr. Lisa Sannicandro: „Ars veterinaria post medicinam secunda est.“ Die Mulomedicina des Theodoricus Borgognoni

Der Dominikaner Theodoricus Borgognoni (Lucca ca. 1205 – Bologna 1298), Bischof von Bitonto und Cervia, ist eine wichtige Persönlichkeit in der bolognesischen Kultur des 13. Jahrhunderts. Neben seinem Episkopat wirkte er nicht nur als Arzt in hochgestellten Gesellschaftskreisen, sondern verfasste auch ein namhaftes wundärztliches Lehrbuch – die Chirurgia seu filia principis - und ein einflussreiches Werk über die Pferdeheilkunde, die Mulomedicina, für das er spätantike und zeitgenössische Quellen heranzog.

Mit dieser Kompilation, die unter anderem umfangreiche Auszüge aus den im 13. Jahrhundert fast unbekannten Vegetius’ Digesta artis mulomedicinalis indirekt überliefert, begründete Theodoricus eine neue Ära hippiatrischen Schrifttums.

Ringvorlesung des Zentrums für Mittelalter- und Renaissancestudien im Wintersemester 2021/2022

In zahllosen Fernseh- und Vortragsreihen, Podcasts, Social Media Stories sowie in Zeitungen, Zeitschriften und anderen Medien sind in den vergangenen anderthalb Jahren die medizinischen und virologischen Hintergründe, aber auch die psychischen sowie andere gesellschaftlich relevante – etwa ökonomische, soziale und politische – Auswirkungen der Corona-Pandemie beleuchtet worden. Nie zuvor standen Seuche und Krankheit, Heilung und Genesung so sehr im Blickpunkt eines weltweiten öffentlichen Interesses wie in diesen Zeiten.

Seuche und Krankheit, ihre kulturellen und sozialen Auswirkungen sowie ihre medizinische Überwindung beschäftigen die Menschheit jedoch schon seit viel längerer Zeit. So haben in Europa insbesondere wiederkehrende Pest-Epidemien und Geschlechtskrankheiten wie die Syphilis, aber auch andere weit verbreitete Krankheitsbilder tiefe Spuren hinterlassen, die heute medizinhistorisch, aber auch allgemein kulturgeschichtlich erforscht werden.

Die Ringvorlesung des Zentrums für Mittelalter- und Renaissancestudien (ZMR) wird den überlieferten Spuren von Seuche und Krankheit, Heilung und Genesung in Mittelalter und Renaissance nachgehen und dabei nicht nur räumlich und zeitlich einen weiten Bogen vom sechsten Jahrhundert bis in die frühe Neuzeit und von Konstantinopel bis über den Ärmelkanal ziehen, sondern durch die unterschiedlichen fachlichen Perspektiven der Vortragenden auch die verschiedensten Untersuchungsgegenstände hervorheben.

Die Ringvorlesung findet online via Zoom statt. Alle über LSF angemeldeten Studierenden erhalten den Zoom-Link zur Vorlesungsreihe per Mail an ihre Campus-Adresse. Alle weiteren Interessierten können sich jederzeit bei Jan Glück oderKlaus Kipf per E-Mail anmelden. Sie erhalten dann ebenfalls per E-Mail den Link zu den Zoom-Konferenzen.

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