25 Nov

Krankheit, Heilung, Tod – Der Fuchs in der Tierepik des Mittelalters

Öffnungszeiten / Beginn:

Do.:
18:00 - 20:00 Uhr

25. November 2021

Veranstaltungsort:

online

25.11.2021 // Dr. Jan Glück: Der Fuchs als medicus politicus in der europäischen Tierepik des Mittelalters

Die Erkrankung des Löwen, der zugleich König ist, wird in mittelalterlichen tierepischen Erzählungen oft als Ereignis inszeniert, das Unfrieden im Reich widerspiegelt. Wenn der Fuchs am Hof erscheint, um den Löwen zu heilen, behandelt er so zugleich den Herrscherkörper und den Herrschaftskörper – das Heilen des Löwen hat immer schon eine politische Dimension.

An Beispielen aus lateinischen, altfranzösischen und mittelhochdeutschen Texten möchte Dr. Jan Glück mit seinem Beitrag imaginative und reflexive Potenziale der tierepischen Inszenierungen eines medicus politicus aufzeigen und den Blick dabei zwar weniger auf reale historische Ereignisse lenken, dafür aber auf realistische Konzeptionen des Politischen.

Ringvorlesung des Zentrums für Mittelalter- und Renaissancestudien im Wintersemester 2021/2022

In zahllosen Fernseh- und Vortragsreihen, Podcasts, Social Media Stories sowie in Zeitungen, Zeitschriften und anderen Medien sind in den vergangenen anderthalb Jahren die medizinischen und virologischen Hintergründe, aber auch die psychischen sowie andere gesellschaftlich relevante – etwa ökonomische, soziale und politische – Auswirkungen der Corona-Pandemie beleuchtet worden. Nie zuvor standen Seuche und Krankheit, Heilung und Genesung so sehr im Blickpunkt eines weltweiten öffentlichen Interesses wie in diesen Zeiten.

Seuche und Krankheit, ihre kulturellen und sozialen Auswirkungen sowie ihre medizinische Überwindung beschäftigen die Menschheit jedoch schon seit viel längerer Zeit. So haben in Europa insbesondere wiederkehrende Pest-Epidemien und Geschlechtskrankheiten wie die Syphilis, aber auch andere weit verbreitete Krankheitsbilder tiefe Spuren hinterlassen, die heute medizinhistorisch, aber auch allgemein kulturgeschichtlich erforscht werden.

Die Ringvorlesung des Zentrums für Mittelalter- und Renaissancestudien (ZMR) wird den überlieferten Spuren von Seuche und Krankheit, Heilung und Genesung in Mittelalter und Renaissance nachgehen und dabei nicht nur räumlich und zeitlich einen weiten Bogen vom sechsten Jahrhundert bis in die frühe Neuzeit und von Konstantinopel bis über den Ärmelkanal ziehen, sondern durch die unterschiedlichen fachlichen Perspektiven der Vortragenden auch die verschiedensten Untersuchungsgegenstände hervorheben.

Die Ringvorlesung findet online via Zoom statt. Alle über LSF angemeldeten Studierenden erhalten den Zoom-Link zur Vorlesungsreihe per Mail an ihre Campus-Adresse. Alle weiteren Interessierten können sich jederzeit bei Jan Glück oderKlaus Kipf per E-Mail anmelden. Sie erhalten dann ebenfalls per E-Mail den Link zu den Zoom-Konferenzen.

Wonach suchen Sie?