
Cornelia Hülmbauer | © Aleksandra Pawloff
Dokumentarlyrik hat in den letzten Jahren im anglo-amerikanischen Raum unter anderem mit den Werken von Don Mee Choi oder NourbeSe Philip viel Aufsehen erregt. Die dokumentarlyrische Bearbeitung eines privaten Briefwechsels der Großmutter aus den Jahren 1946 bis 1948 hat sich nun mit ihrem Projekt Lose Posten die österreichische Dichterin Cornelia Hülmbauer für ihre Residency als gemeinsame Stipendiatin von Villa Waldberta und Lyrik Kabinett vorgenommen.
Geht es bei ihr unter anderem um Familie und NS-Aufarbeitung, beschäftigt sich Anja Utler in ihrem Lyrikband Es beginnt (Edition Korrespondenzen 2023) mit dem Gefühl überwältigender Trauer angesichts von Putins Angriffskrieg auf die Ukraine. Entstanden ist eine bewegende „Dokumentation an einem laufenden emotionalen Prozess entlang“. Für Es beginnt wurde Anja Utler, geboren 1973, die in Leipzig lebt, mit dem renommierten Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet. Cornelia Hülmbauer, geboren 1982, studierte Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien und veröffentlichte 2018 ihr Lyrikdebüt MAU OEH D (Sukultur Verlag).
Der Abend wird moderiert von Lisa Jeschke (Lyrik Kabinett).
Eintritt: 9 Euro / 6 Euro ermäßigt (Mitglieder des Lyrik Kabinetts: freier Eintritt). Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Lyrik Kabinetts.
Die über dreißigjährige Verbindung von LMU München und Lyrik Kabinett ist von einem regen Austausch und Veranstaltungskooperationen geprägt. Die Lyrik-Bibliothek wurde auf einem Gelände der LMU errichtet. Die über 70.000 Werke der Lyrik-Bibliothek sind über den OPAC öffentlich recherchierbar; zahlreiche Veranstaltungen geben einen guten Einblick in die aktuelle Lyriklandschaft. Auch finden immer wieder wissenschaftliche Tagungen in den Räumen des Lyrik Kabinetts statt.