Szenische Lesung und Podiumsdiskussion in der Winterhalle des Botanischen Gartens München-Nymphenburg
In einer szenischen Lesung mit anschließender Podiumsdiskussion werden unter anderem diese Fragen diskutiert und gemeinsam Antworten gesucht. Die Künstlerin Miriam Ferstl sammelt seit über zwei Jahren Antworten unterschiedlichster Menschen auf die Frage: „Können wir mit Bäumen kommunizieren und wenn ja, wie?“ Eine Auswahl der Antworten wird in einer szenischen Lesung erlebbar. Diese werden verwoben mit theoretischen Texten aus den Bereichen Philosophie und Naturwissenschaften sowie literarischen Texten.
Nach der künstlerischen Bearbeitung der sehr konkreten Frage nach der Kommunikation zwischen Baum und Mensch soll im Panel der Blick geweitet werden: Es geht um die Möglichkeiten und Konsequenzen, die es hätte, wenn die menschen-zentrierte Denkweise verlassen wird und die Stimmen aller Erdbewohnerinnen und -bewohner wahr und ernst genommen werden würden. Wie würde sich der Umgang mit dem Planeten ändern? Sollte die (außermenschliche) Natur als gleichberechtigte Mitbewohnerin wahr genommen werden, der eigene Rechte zustehen? Diese und weitere Fragen werden auf dem Panel aus unterschiedlichen Perspektiven wie beispielsweise Kulturgeschichte und Philosophie, Klimaaktivismus und Naturwissenschaften diskutiert.
Auf dem Podium:
- Dr. Gregor Aas, Dendrologe und Leiter des Ökologisch-Botanischen Gartens, Universität Bayreuth
- Angela Burkhardt-Keller, Referentin für Baumschutz des BUND Kreisgruppe München und Försterin
- Juliana Krohn, Doktorandin und Mitarbeiterin an der Universität Innsbruck, Forschungsschwerpunkte u. a.: Mensch-Natur-Verhältnis aus dekolonialer Perspektive
- Joulia Strauss, indigene Künstlerin, Aktivistin und Multimediabildhauerin
Im Anschluss daran, ist es möglich den zentralen Fragen der Veranstaltung durch Hörübungen auf dem Gelände des Botanischen Gartens weiter nachzugehen. Die Künstlerin Sandra Hasenöder lädt ein den eigenen sensorischen Zugang zur Umwelt spielerisch zu erproben. Teilnehmende können erfahren ihr Bewusstsein auf die materielle Verbundenheit zwischen Menschen und dem Mehr-als-menschlichen zu lenken und dadurch ihre eigene Haltung und Handlung hinterfragen lernen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Botanischen Gartens. Eine Anmeldung ist nötig.
Die LMU steht in enger Verbindung mit dem Botanischen Garten München-Nymphenburg und der Botanischen Staatssammlung München. Das geht auf die Jahre um 1820 und den Naturforscher Carl Friedrich Philipp von Martius zurück. Der erste Professor für Botanik an der LMU leitete zugleich diese beiden Institutionen. Aktuell ist Professorin Gudrun Kadereit Direktorin der Botanischen Sammlung und des Botanischen Gartens sowie Inhaberin des Lehrstuhls für Systematik, Biodiversität und Evolution der Pflanzen.