Die Reihe „Nachgefragt – Ethikgespräche an der LMU“ geht in die nächste Frage- und Diskussionsrunde: Auch im Wintersemester 2021/22 wird am Zentrum für Ethik und Philosophie in der Praxis (ZEPP) über aktuelle Fragen der Ethik diskutiert.

Andreas Cassee | © Katrin Glückler
In der politischen Debatte gilt es normalerweise als selbstverständlich, dass Staaten dazu berechtigt sind, die Zuwanderung zu beschränken. Es ist an den bisherigen Bürger:innen eines Landes (beziehungsweise an ihren politischen Repräsentant:innen), zu entscheiden, wem sie die Einwanderung in ihr Staatsgebiet erlauben wollen, und sie dürfen dies im eigenen Interesse entscheiden - so die konventionelle Annahme. Doch lässt sich ein solches „Recht auf Ausschluss“ gegenüber Einwanderungswilligen auch überzeugend rechtfertigen? Oder sollte aus moralischer Perspektive vielmehr ein Recht auf globale Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit akzeptiert werden?
Andreas Cassee ist Juniorprofessor für Politische Philosophie an der Universität Mannheim. Er hat an der Universität Zürich Philosophie, Wirtschaftswissenschaft und Mathematik studiert und mit einer Arbeit zur Ethik der Migration promoviert. Zu seinen Forschungsinteressen zählen neben der Migrationsethik unter anderem auch Fragen der Steuergerechtigkeit sowie Theorien des Eigentums und der Verantwortung.