Im Februar 2022 griff Russland die Ukraine an. Seitdem herrscht wieder Krieg in Europa. Das Leid und die Zerstörung sind groß, der Ausgang ist derzeit offen. Trotz der Waffenlieferungen an die Ukraine und Sanktionen gegen Russland blieb der erhoffte große Gegenschlag der Ukraine bisher aus. Die diplomatischen Friedensbemühungen führten zu keinem Ergebnis.
Wie wird es in der militärischen Auseinandersetzung weitergehen? Und unter welchen Bedingungen wäre Frieden überhaupt möglich? Doch auch wenn es zu einem Waffenstillstand käme, wären die politischen Konflikte keineswegs gelöst und ein dauerhafter Frieden in Europa nicht garantiert. Welche Strategien würden Sicherheit und Stabilität fördern? Wie müsste eine neue europäische Sicherheitsarchitektur aussehen? Um über mögliche Szenarien sprechen zu können, müssen auch die kulturellen und historischen Voraussetzungen für den Krieg erkannt und Russlands imperiale Geschichte und Identität verstanden werden.
Diese und andere Fragen werden in einer öffentlichen Podiumsdiskussion beleuchtet, die im Rahmen der Veranstaltungsreihe Aktuell & Kontrovers stattfindet. Mit ausgewiesenen Experten soll aus historischer und militärischer bzw. sicherheitspolitischer Perspektive über die aktuelle Entwicklung des Krieges diskutiert und dabei der Blick auf die Zukunft gerichtet werden.
Mitwirkende:
- Professor Carlo Masala lehrt Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr München. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift für Politik, der Zeitschrift für Internationale Beziehungen und der Zeitschrift für Strategische Analysen. Außerdem ist er Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Bundesakademie für Sicherheitspolitik. 2022 erschien sein Buch „Weltunordnung. Die globalen Krisen und die Illusion des Westens“. Seit Anfang März 2022 ist er regelmäßig im stern-Podcast „Ukraine – die Lage“ zu hören.
- Professor Martin Schulze Wessel lehrt Geschichte Ost- und Südosteuropas an der LMU München, ist Direktor des Collegium Carolinum und Mitglied der BAdW. Zusammen mit dem ukrainischen Historiker Yaroslav Hrytsak gründete er 2015 die Deutsch-Ukrainische Historische Kommission und war bis 2022 ihr (Co-)Vorsitzender. Er forscht u. a. zur Geschichte der Imperien und zum Geschichtsdenken im östlichen Europa. Dieses Jahr erschien sein Buch „Der Fluch des Imperiums. Die Ukraine, Polen und der Irrweg in der russischen Geschichte“.
Moderation:
Cathrin Kahlweit studierte Russisch und Politik in den USA, Tübingen, Göttingen sowie Moskau und absolvierte die Journalistenausbildung an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Seit 1989 ist sie Redaktionsmitglied der Süddeutschen Zeitung (SZ). Von 2007 bis 2008 war sie Redaktionsleiterin bei der Anne Will Talkshow in der ARD. Danach kehrte sie in die außenpolitische Redaktion der SZ zurück, zunächst als Korrespondentin in Wien (Mittel- und Osteuropa), dann in London (UK und Irland) und seit 2020 erneut in Wien (Mittel- und Osteuropa).
Veranstalter:
Bayerische Akademie der Wissenschaften
Eine Anmeldung per Mail ist erforderlich. Die Veranstaltung kann auch im Livestream verfolgt werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.