
Prof. Dr. Gennady Estraikh
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1928 beschloss die sowjetische Regierung, auf einem dünn besiedelten Territorium ein jüdisches Ansiedlungsgebiet einzurichten. So begann die Geschichte von Birobidschan, das bis heute im Fernen Osten Russlands an der Grenze zu China liegt. Die Hoffnung, dass Juden sich dort zahlreich niederlassen würden, hat sich nie verwirklicht. Obwohl der Versuch, ein authentisches und vom Staat gefördertes Zentrum jüdischen Lebens aufzubauen, grundsätzlich gescheitert ist, hat Birobidschan auf verschiedene Weise nicht nur in der Geschichte sowjetischer Juden eine wichtige Rolle gespielt, sondern auch in der Geschichte der Juden anderer Länder: Tausende von ihnen fuhren dorthin, um den ,jüdischen Staat' im Fernen Osten aufzubauen, oder trugen das Projekt emotional und finanziell mit. Birobidschan und seinem Umfeld widmeten sich zahlreiche künstlerische, journalistische und akademische Werke.
Vortrag von Professor Gennady Estraikh (New York)
In Kooperation mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.