19 Mai

SFB-Dialog: Wohin mit der Aufmerksamkeit?

Öffnungszeiten / Beginn:

Do.:
10:15 Uhr

19. Mai 2022

Veranstaltungsort:

LMU Hauptgebäude Geschwister-Scholl-Platz 1

Prof. Dr. Sebastian Watzl (Oslo) im Gespräch mit Prof. Dr. Arndt Brendecke (Sprecher des SFBs) über die philosophische, ethische und ökonomische Bewertung der Aufmerksamkeit

Der Virologe Alexander Kekulé forderte angesichts der Coronakrise im März 2020 „individuelle Vigilanz“. Seitdem erreichten uns immer wieder Appelle an die Verantwortung jeder einzelnen Bürgerin und jedes einzelnen Bürgers im Umgang mit dem Virus. Solche Aufrufe sind jedoch nicht neu und keineswegs auf Öffentliche Gesundheit beschränkt. Ähnliche Formen der Aufmerksamkeitsausrichtung vollziehen sich alltäglich im Bereich der Sicherheit, des Rechts, des Gesundheitswesens oder auch der Religionen: überall dort, wo wir auf etwas achten, gegebenenfalls auch etwas tun oder melden sollen. Der SFB ‚Vigilanzkulturen‘ untersucht, wie sich Aufmerksamkeit ausrichten, regulieren und instrumentalisieren lässt und unter welchen Bedingungen Menschen Wachsamkeitspflichten übernehmen oder auch zurückweisen.

Wir sprechen von Kulturen der Vigilanz, da es hierbei nicht um die biologische Seite der Aufmerksamkeit geht, sondern um ihre Steuerung und Indienstnahme, um Phänomene also, die ohne kulturelle Vermittlung gar nicht denkbar sind. Die Arbeit des Sonderforschungsbereichs basiert auf der Zusammenarbeit der Geschichts- und Rechtswissenschaften, der Ethno­lo­gien, der Me­di­zin­geschichte sowie der Literatur‑, Kunst- und Theaterwissenschaften.

Die Reihe „SFB-Dialog“ möchte aus diesem engeren Rahmen heraustreten und sucht den Aus­tausch mit anderen Disziplinen und Vertretern der Praxis, aber auch den Dialog mit der Gesellschaft.

Mehr Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf der Website des Sonderforschungsbereichs "Vigilanzkulturen".

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