
Das verdächtige Geschlecht. 'Hermaphroditen' im Fokus sozialer und medizinischer Wachsamkeit (ca. 1500-1800)
Der Vortrag befasst sich mit dem Phänomen des sogenannten Hermaphroditismus anhand von historischen Beispielen aus der Epoche der Frühen Neuzeit. Dabei geht es um Erfahrungen von Menschen, die nicht in das binäre Geschlechtermodell von Mann und Frau passten, und die Frage, aus welchen Quellen sie sich rekonstruieren lassen.
Warum waren Individuen mit vermeintlich abweichendem, verdächtigem Geschlecht Druck von Seiten von Gesellschaft, Kirche und Medizin ausgesetzt? Wie wurde versucht, das Geschlecht einer Person festzustellen und welche Rolle spielten dabei die Anatomie, Sexualität und Verhalten und wie änderte sich dies womöglich im Laufe der Zeit? Die Beispiele können nicht zuletzt dazu dienen, aktuelle Debatten über das ‘dritte Geschlecht’ aus historischer Perspektive zu beleuchten.
Referent:
Dr. Brendan Röder ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich Vigilanzkulturen an der LMU München und befasst sich u. a. mit der Körper- und Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit.
Eine Anmeldung ist erforderlich. Weitere Informationen finden Sie unter Diversity Initiative 2023.
Unter dem Motto Together@LMU bringt die LMU im Sommersemester 2023 die LMU-Community in zahlreichen Veranstaltungen zusammen, um zum Perspektivenwechsel anzuregen und Raum für die unterschiedlichen Lebenswege und -entwürfe aller Universitätsmitglieder zu geben.