Als Teil der Kulturen des Nahen und Mittleren Osten sind auch in den jüdischen Gemeinschaften wichtige Kulturgüter entstanden: Gebäude, Archive und Handschriftensammlungen. Durch das Verschwinden dieser Gemeinschaften, besonders aufgrund von Migrationsbewegungen, verloren sie ihre Bewahrer. Der Umgang der verschiedenen Nationalstaaten in der Region mit jüdischem Kulturgut ist nicht einheitlich. Während es in einigen Staaten geschützt und museal dargestellt wird, wird in anderen der Zugang und die Erschließung von politischen Konstellationen überschattet.
Wie steht es um jüdische Gebäude im Nahen Osten (und Nordafrika), was geschah mit den ehemals reichen Handschriftensammlungen der jüdischen Gemeinden? Anhand von zehn ausgewählten Beispielen möchte sich der Vortrag von Prof. Dr. Ronny Vollandt (Institut für den Nahen und Mittleren Osten, LMU München) dem Thema nähern.
Die Vortragsreihe „Kulturen des Islam 2021: Kulturerbe“ wird vom Münchner Mittelost-Mittelmeer-Mittelasien-Zentrum (LMU München) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde Islamischer Kunst und Kultur e.V. und der Deutsch-Türkischen Gesellschaft Bayern e.V. abgehalten.