Religionswissenschaft (Bachelor/Hauptfach)

Beschreibung des Studienfachs

Gegenstand des Studiums sind Überblick und Analyse weltanschaulicher Deutungssysteme und ihre Zusammenhänge mit anderen Bereichen von Kultur. Eine Schwerpunktbildung findet durch die Wahl der geforderten Sprache, durch Auslandsaufenthalte und den Wahlpflichtbereich statt. Zentral während des gesamten Studiums ist die Reflexion religionswissenschaftlicher Theorie- und Wissenschaftsgeschichte, die den begrifflichen Rahmen der Analyse und Objektivierung von Kulturleistungen und kultureller Transformationsprozesse bildet.

Ziele des Bachelorstudiums der Religionswissenschaft sind:

  • die Vermittlung grundlegender Kenntnisse der Theorie und Methodik der Religionswissenschaft
  • der Erwerb breit angelegter Grundkenntnisse weltanschaulicher Traditionen und Strömungen
  • der Einblick in die Breite, Spezialisierungsfelder und interdisziplinäre Anschlussfähigkeit des Faches
  • die Ausbildung eines individuellen historischen und methodischen Schwerpunktes
  • Kompetenz zu Ideologie- und Weltanschauungsanalyse

Die Studierenden werden in die Lage versetzt, die Rolle des Religiösen in sozialen Prozessen zu erkennen, zu analysieren, zu beschreiben und zu erklären. Dabei werden sowohl deren mediale und wissenschaftliche Darstellungsformen als auch die jeweilige weltanschauliche Selbstdarstellung wissenschaftlich reflektiert. Die Studierenden üben, Vermittlungsformen von Religion zu erkennen, zu deuten und zu erklären. Schwerpunktmäßig sind dies Texte, aber auch andere Ausdrucksformen wie Bilder, Tanz, Musik, Gegenstände, Körpertechniken etc. Die Studierenden lernen dabei zwischen religiösen und wissenschaftlichen Deutungen zu unterscheiden und Interferenzen zwischen Religions- und Wissenschaftsgeschichte zu erkennen. Religion soll als empirisch auffindbare Handlungen, Äußerungen, Fakten etc. erkannt und beschrieben werden können. Die Studierenden haben am Ende ihres Studiums auch die Fähigkeit, diese empirischen Daten in die kulturelle Komplexität rückzuverorten und Religion als Faktor kultureller Dynamiken zu beschreiben.

Das Studium ist in drei zweisemestrige Phasen gegliedert: In der Orientierungsphase erlernen die Studierenden die Grundlagen der Theorie und Methodik des Faches, historisches Orientierungswissen zu einigen der bedeutendsten Religionen sowie erstes eigenständiges, wissenschaftliches Arbeiten. In der Vertiefungsphase eröffnen wir den Studierenden die Breite und Vielfalt des Faches Religionswissenschaft. Es wurden Module gebildet, die systematisch quer liegen zu einzelnen religiösen Strömungen und Regionen. So gelingt es, den Studierenden vielfältige Aspekte des Faches zu vermitteln und ihnen trotzdem eigenständige Schwerpunktbildung zu ermöglichen. In der Abschlussphase ist viel Raum vorgesehen, die „Breitenerfahrungen“ der Vertiefungsphase methodisch und theoretisch zu reflektieren. Des weiteren können die Studierenden hier wählen, ob sie forschungsorientierter studieren möchten (Belegung des Wahlpflichtmoduls Lehrforschung) oder praxisorientierter (Belegung des Wahlpflichtmoduls Praktikum). Beide Wahlmöglichkeiten wirken bereits auf die Wahl und Materialsammlung eines Themas für die BA-Abschlussarbeit hin. Diese wird dann in einem gesonderten Kolloquium betreut.

Je nach Schwerpunktbildung und beruflicher Zielsetzung wird eine außereuropäische oder eine alteuropäische oder eine europäische Quellensprache erlernt, die nicht zum gängigen Repertoire der Wissenschaftssprachen (d.h. alles außer Englisch und Französisch) gehört. Während des Studiums werden nicht nur verschiedene Sichtweisen, Positionen und Standpunkte zu unterschiedlichen Themen erschlossen, sondern auch geübt, diese in Beziehung zueinander zu setzen und sich auseinanderzusetzen. So erwerben die Studierenden die Fähigkeit, Wissen und Informationen zu recherchieren, zu bewerten, zu verdichten und zu strukturieren. Vernetztes Denken wird dazu schon ab dem Grundlagenkurs eingeübt und gefordert. Außerdem lernen die Studierenden für komplexe kulturelle Phänomene verschiedene methodische Zugangsweisen anzuwenden. So können spezifische und dennoch umfassende Aussagen getroffen und fundierte Gesamtbeschreibungen erstellt werden. Durch die Konzentration auf die religionswissenschaftliche Theorie- und Fachgeschichte, den Methodenpluralismus des Faches und die spezielle Reflexion interdisziplinärer Forschungsansätze sind die Studierenden im Stande, Diskurse, Ansätze, Gedanken und Thesen entsprechend einzuordnen und bringen beste Voraussetzungen für Arbeitsfelder mit, in die verschiedene Professionen eingebunden sind.

Tätigkeits- und Berufsfelder

Durch die Bedeutung die Religionen in Politik, Gesellschaft und Medien sowie in Konflikten politischer und sozialer Natur spielen, ergibt sich ein Bedarf für neutrale Analyse, Beratung, Aufklärung und Vermittlung von kultureller Kompetenz. Auch die Entwicklung im Schulsystem hin zu religionsunabhängigem Schulunterricht über Religionen und Weltanschauungen ergibt neue Berufsfelder für Religionswissenschaftlerinnen und Religionswissenschaftler. Mit ihrer breit angelegten Ausbildung finden Absolventinnen und Absolventen der Religionswissenschaft in den verschiedensten Berufssparten eine Betätigung, beispielsweise in Interkulturellen Beratungsstätten, Internationalen Firmen, Internationalen Organisationen, Behörden (beispielsweise Integrationsbüros, Sektenbeauftragten), Medien/Journalismus, Kulturmanagement, Fort- und Weiterbildung.

Mit Ihrer Berufsorientierung sollten Sie nicht erst kurz vor oder sogar erst nach Ihrem ersten akademischen Abschluss beginnen. Machen Sie die berufliche Orientierung zu einem Projekt, das Sie von den ersten Semestern an Ihr ganzes Studium über begleitet! Wir haben hier für Sie zahlreiche Tipps zusammengestellt, die Sie Schritt für Schritt im Laufe Ihres Studiums angehen oder aber auch nur einige davon herausgreifen können, die Ihnen relevant und nützlich erscheinen:

Wie schaffe ich mir eine berufliche Perspektive mit meinem Studienfach?

Erwünschtes Profil

Das Studium der Religionswissenschaft erfordert insbesondere Selbstständigkeit, Sprachbegabung und ausgeprägtes Interesse an intensivem Quellen- und Literatur- und Theoriestudium.

Fakten auf einen Blick

Studiengang
Religionswissenschaft (Bachelor)
Abschlussgrad
Bachelor of Arts (B.A.)
Fachtyp
Hauptfach
Regelstudienzeit
6 Fachsemester

Bewerbung und Zulassung

Formale Studienvoraussetzung
Hochschulzugangsberechtigung
Zulassungsmodus 1. Semester
Freie Studiengänge
Zulassungsmodus höheres Semester
Freier Zugang
Link zum Fach
Bachelor Religionswissenschaft

Ihr Weg zum Studienplatz

Der Studiengang im Detail

Überblick über den Studienverlauf

1. Fachsemester

  • Modul P1: Grundlagen Theorie und Methodik der Religionswissenschaft A (12 ECTS)
  • Modul P2/I: Sprache (6 ECTS)

2. Fachsemester

  • Modul P3: Grundlagen Theorie und Methodik der Religionswissenschaft B (6 ECTS)
  • Modul P4: Grundlagen Religionsgeschichte (6 ECTS)
  • Modul P2/II: Sprache (6 ECTS)

3. Fachsemester

  • Modul P5: Geschichte und Transformationen religiöser Traditionen (12 ECTS)
  • Modul P6: Handlungen - Medien - Kunst religiöser Traditionen (6 ECTS)

4. Fachsemester

  • Modul P7: Religionen in ihren literarischen Traditionen (9 ECTS)
  • Modul P8: Erweiterung Theorie und Methodik (9 ECTS)

5. Fachsemester

  • Modul P9: Religionswissenschaft und Gesellschaft (6 ECTS)
  • Modul P10/I: Interdisziplinäre Forschungsansätze und aktuelle Themen I (3 ECTS)
  • Modul WP1: Lehrforschung (9 ECTS)
    oder
  • Modul WP2: Praxis (9 ECTS)

6. Fachsemester

  • Modul P10/II: Interdisziplinäre Forschungsansätze und aktuelle Themen II (12 ECTS)
  • Modul 11: Abschlussmodul (18 ECTS)

gesamt Hauptfach: 120 ECTS

Deutsch und Englisch

Angebote zur Studienorientierung

Prüfungsamt für Geistes- und Sozialwissenschaften

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