David Mörlin

David Mörlin aus Harburg besuchte 1572 die Schule in Dillingen, dann in Donauwörth. Am 12. Mai 1578 wird er an der Hohen Schlue zu Ingolstadt als Gehilfe des Theologieprofessors Albert Hunger ("famulus domini Hungeri") immatrikuliert und beginnt ein Jurastudium. Später wird er Famulus von Professor Caspar Francks, des Pfarrers von St. Moritz, der 1584 stirbt. 1590 wird der Jurastudent Mörlin päpstlicher Notar und beglaubigt als solcher bis 1598 jeweils am Semesterende die Immatrikulationseinträge im Matrikelbuch der Universität ("Dauid Mörlin Harburgensis legum studiosus notarius pontificus manu propria scripsit"). Es ist daher davon auszugehen, dass er zu diesem Zeitpunkt als notarii famulus oder amanuensis –man könnte hier also von einer frühen Form der studentischen Hilfskraft sprechen – in der Kanzlei unter dem Universitätsnotar Bartholomäus Hafner beschäftigt war.

1605 wurde er Stadtschreiber von Greding und 1608 übernahm er das Amt des dortigen Schulmeisters.

David Mörlin veröffentlichte eine Vielzahl von volkstümlichen religiösen Schriften in deutscher Sprache, wobei er vielfach auf bereits existierende lateinische Veröffentlichungen zurückgriff. Unter seinen historischen Werken ist die 1597 in Ingolstadt erschiene Geschichte der Wallfahrt von Bettbrunn wohl am bedeutendsten.

Abwechslung braucht der Mensch: so unterschrieb David Mörlin die Einschreiberlisten im Matrikelbuch auch gerne mal in Spiegelschrift.

© UAM (LMU)

Das Notarsignet von David Mörlin. Den Sockel ziert der weise Spruch "Patientia mater virtutis" (Die Geduld ist die Mutter der Tugend).

© Markus Sattler (LMU)
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