Umweltbewusst ins Ausland

Hier bieten wir Ihnen Tipps und Informationen, wie Sie Ihren Auslandsaufenthalt möglichst klimaschonend gestalten können.

Fahrrad am Steg in Kanada

Schritt 1: CO2 Verbrauch berechnen

Laut Umweltbundesamt lag der durchschnittliche CO2-Verbrauch eines Deutschen im Jahr 2021 bei 11.170 kg. Zu erreichendes weltweites Ziel ist ein Verbrauch von unter 1.000 kg pro Kopf.

Der CO2-Verbrauch einer Reise hängt maßgeblich vom Reiseziel und Verkehrsmittel ab. Daher ist es wichtig, zuerst einmal zu berechnen, wie groß der eigene Verbrauch ist.

Je länger die Aufenthaltsdauer ist, desto mehr lohnt sich die weite Anreise. Wer also für seinen Auslandsaufenthalt gerne richtig weit weg möchte, kann sich zum Beispiel für ein ganzes Jahr statt nur für ein Semester bewerben. Während eines ganzen Jahres kann man gleichzeitig tiefer in die Kultur vor Ort eintauchen und die Sprache des Gastlandes besser lernen.

DistanzEntspricht Hin- und Rückreise von und nach MünchenFlugBahnReisebusPkw
1.700 kmParis390 kg60 kg40 kg340 kg
3.400 kmStockholm710 kg120 kg80 kg680 kg
5.000 kmLissabon980 kg180 kg120 kg1.000 kg
13.000 kmNew York3.860 kg
18.000 kmKapstadt
Hongkong
5.150 kg
5.630 kg
23.000 kmBuenos Aires8.160 kg
33.000 kmSydney12.930 kg
Bahn/Reisebus/Pkw berechnet am 22.08.22 mit dem Quarks CO2 Rechner für Auto, Flugzeug und Co.
Flug berechnet am 22.08.22 mit Atmosfair

Schritt 2: Reduzierung der CO2 Emissionen

Die beste Lösung ist es, CO2 gar nicht erst zu verbrauchen. Daher lohnt es sich zunächst, ein für das Reiseziel möglichst emissionsarmes Verkehrsmittel zu finden. Konkrete Tipps und hilfreiche Links zur nachhaltigen Reisebuchung finden Sie beispielsweise im Umweltlifeguide, der von Studierenden der LMU und TUM gemeinsam gestaltet wurde.

Bevor Sie die restlichen CO2 Emissionen kompensieren, können Sie zunächst noch Ihren Verbrauch im Alltag prüfen und schauen, ob es im Rahmen Ihres Auslandsaufenthalts sowie in Ihrem Münchner Alltag noch weiteres Einsparpotenzial gibt:

Im Alltag auf ein Auto verzichten und zu Fuß, per Fahrrad, ÖPNV und Fahrgemeinschaften von A nach B kommen.

Reisewege und Fußabdruck der gekauften Lebensmittel reduzieren - nach Möglichkeit saisonale, regionale und unverpackte Ware kaufen, am besten in Bioqualität. In vielen Ländern kann es interessant und abwechslungsreich sein, auf kleinen lokalen Bauernmärkten einzukaufen und Neues zu probieren. Wer Fleisch und Tierprodukte isst, kann den Konsum für eine bestimmte Zeit reduzieren und auf diesem Weg CO2 einsparen.

Auf zusätzliche Urlaubsflüge verzichten und stattdessen die Region vor Ort mit nachhaltigen Ausflügen, Wanderungen, Radtouren und Gruppenausflügen kennenlernen.

Weniger und nachhaltiger konsumieren, gebrauchte Dinge z.B. auf Flohmärkten, Onlinebörsen und in Second-Hand-Läden erwerben oder zur Weiterverwendung spenden.

Weniger Filme, Videos und Musik streamen, entsprechende Abos kündigen und stattdessen den Auslandsaufenthalt vor Ort voll auskosten.

Zu einem Ökostromanbieter wechseln, Strom sparen, weniger heizen, in warmen Ländern die Nutzung von Klimaanlagen und Ventilatoren reduzieren.

Dies sind nur einige Ideen und Vorschläge, aber es gibt sicher noch viele weitere kreative und individuelle Möglichkeiten. Zögern Sie auch nicht, sich von grünen Praktiken inspirieren zu lassen, die Sie im Ausland entdecken.

Schritt 3: Kompensation der verbleibenden CO2-Emissionen

Als letzten Schritt lässt sich der verbleibende CO2-Ausstoß kompensieren. Die Berechnung des genauen Ausstoßes kann von Anbieter zu Anbieter variieren, je nachdem, ob Flugzeugtyp, Flughöhe und ähnliche Faktoren berücksichtigt werden. Auch der Preis pro Tonne CO2 ist bei den Anbietern unterschiedlich hoch. Dies hängt davon ab, ob der Anbieter mit Energieprojekten in Entwicklungsländern CO2 einspart oder ob der Anbieter Bäume pflanzt. Bäume zu pflanzen ist zwar billiger, liefert aber keine Garantie, ob die Bäume ausreichend lange leben und CO2 binden werden. Verschiedene Anbieter zur Kompensation finden Sie ebenfalls im Umweltlifeguide München.

Spartipp 1: Kompensationen können als Geschenk verschenkt werden. Vielleicht eine Idee für die nächste Wunschliste?

Spartipp 2: Wenn Sie bei einem gemeinnützigen Anbieter (z.B. gGmbH oder gemeinnütziger e.V.) kompensieren, lohnt es sich, die Steuererklärung zu machen und die Ausgaben als Spende beim Finanzamt einzureichen.

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