Geplante Forschungsprojekte

Hier finden Sie eine Übersicht aller Forschungsvorhaben und der zugehörigen Stellenausschreibungen im Exzellenzcluster Cross-Cultural Philology.

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Wichtige Hinweise zum Bewerbungsprozess

Die Bewerbungsphase für sämtliche im Folgenden aufgeführten Stellen läuft vom 23.09. bis 21.10.2025. Die Bewerbungen müssen bis spätestens 21.10.2025 23:59 Uhr über dieses Online-Portal eingereicht werden. Bitte reichen Sie Ihre Bewerbung vollständig über das Bewerbungsportal ein.

Bei Fragen während des Bewerbungsprozesses wenden Sie sich bitte an diese E-Mail-Adresse.

Open Topic Positionen für Postdocs oder Advanced Postdocs in den Research Areas A–E

Fachbereich
Offen; Link zu den beteiligten Disziplinen
Stellenausschreibung
4x Advanced Postdoc oder Postdoc (100% E13)
Projektbeschreibung
Bitte bewerben Sie sich mit einem konkreten zu einer Research Area passenden Projektvorschlag (ca. 5 Seiten), einem Kapitel Ihrer Dissertation und den Gutachten zur Dissertation sowie einem aussagekräftigen Anschreiben (Motivationsschreiben). Die Bewerbung ist ebenfalls über das Bewerbungsportal einzureichen.
Verantwortlicher PI
Offen; Link zu den PIs
Research Area
Offen; Link zu den Research Areas

Text in Raum und Zeit: Studien zum textlichen und ikonographischen Programm des Tempels von Edfu

Fachbereich
Ägyptologie
Stellenausschreibung
1x Postdoc (100% E13)
Projektbeschreibung
In „Text in Raum und Zeit: Studien zum textlichen und ikonographischen Programm des Tempels von Edfu“ wird eine Neuedition mit Übersetzung, philologischem Kommentar und Analyse einer bestimmten räumlichen Einheit im Tempel von Edfu vorgenommen. Über die Untersuchung des Schriftsystems und der Beziehung zwischen Text und Bild wird das Material diachron und synchron über verschiedene Medien und Genres hinweg analysiert. Daraus ergibt sich, dass Inschriften eine textgeschichtliche Dimension haben, wobei sie sich in einem Raum befinden, der bestimmten Vorgaben des gebauten Ensembles folgt, mit Bezügen zu den Himmelsrichtungen und zu anderen Räumen des Tempels und deren Darstellungsprogramm.
Verantwortlicher PI
Prof. Dr. Martin Andreas Stadler
Research Area
A (Schriftsysteme)

Text in Movement. Dynamics of textual transmission and reception in synchronic and diachronic perspective

Fachbereich
Altorientalistik/Keilschriftphilologie
Stellenausschreibung
1x Independent Advanced Postdoc (100% E13)
Projektbeschreibung
Das Projekt „Text in Movement“ untersucht die dynamischen Praktiken der Texttransmission und -rezeption in der Altorientalistik durch synchrone und diachrone Analyse von Keilschrifttexten. Im Fokus stehen die sumerische Dekade (ca. 1.400 Zeilen Schultexte) sowie die langfristige Übertragung der Epen Lugale und Angim über fast zwei Jahrtausende. Durch digitale Editionen und computergestützte Methoden werden neue Ansätze für das Verständnis vormoderner Textualitäten entwickelt.
Verantwortlicher PI
Prof. Dr. Enrique Jiménez
Research Area
C (Editionspraktiken)

(Dis)kontinuität und Innovation. Untersuchungen zu den Redaktions- und Schreibpraktiken der Inschriften der Könige von Assyrien

Fachbereich
Altorientalistik; Keilschriftphilologie; Alte Geschichte
Stellenausschreibung
1x Postdoc (100% E13)
Projektbeschreibung
Die Inschriften von Sargon II. von Assyrien (721–705 v. Chr.) und seinem Sohn und Nachfolger Sanherib (704–681 v. Chr.) eignen sich besonders gut für die Untersuchung von Kontinuität, Diskontinuität und Innovation in den Redaktions- und Schreibpraktiken des assyrischen Hofes, da für beide Herrscher zahlreiche annalistische Texte, festgehalten auf Ton und Stein in den Keilschriftsprachen Akkadisch und Sumerisch, erhalten sind. In Verbindung mit neuen computerunterstützten Methoden erlauben die jüngst vollendeten Gesamteditionen erstmals die Überprüfung von modernen Annahmen über die redaktionellen und philologischen Praktiken bei der Produktion dieser Texte. Fragen zu (Dis-)Kontinuität, Tradition und Innovation sollen mit einem Fokus auf die Textproduktion unmittelbar nach Sennacheribs Thronbesteigung in Folge des unerwarteten Todes seines Vaters untersucht werden.
Verantwortliche PI
Prof. Dr. Karen Radner
Research Area
C (Editionspraktiken)

Kanonbildung und Kommentierung. Geschichte und Strategien im vormodernen China

Fachbereich
Sionologie
Stellenausschreibung
1x Doktorand*in (65% E13)
Projektbeschreibung
Während über die Zusammenstellung der altehrwürdigen Schriften des chinesischen Altertums in einen – über die Jahrhunderte variierenden und wachsenden – Kanon viel geschrieben worden ist, wissen wir bisher wesentlich weniger über die Kanonisierung, Kommentierung und Anthologisierung historischer und schöner Literatur des alten China. Dieses Projekt setzt sich zum Ziel, die Prozesse der Kanonbildung im traditionellen China allgemein und an einzelnen Beispielen zu untersuchen. Solche Beispiele können die konfuzianischen Schriften selbst sein oder die frühen Dynastiegeschichten, die zum Kanon der „Drei oder vier Standardgeschichten“ wurden, „Die Auswahl von Literatur“ (Wenxuan), die für die folgenden Jahrhunderte Vorbild für elegantes Schreiben war, oder aber die kanonischen Schriften in Sprachen, die neben dem Chinesischen in China geschrieben wurden.
Verantwortlicher PI
Prof. Dr. Hans van Ess
Research Area
D (Text und Kommentar, Kanonbildung und Zensur)

Inscribing Piety: Patronage and epigraphische Praktiken in indischen und tibetischen Kulturräumen

Fachbereich
Tibetologie und Indologie
Stellenausschreibung
1x Postdoc (100% E13; Tibetologie) 1x Postdoc (65% E13; Indologie)
Projektbeschreibung
Das Projekt untersucht die kulturelle und religiöse Bedeutung von Inschriften in Südasien und im tibetischen Kulturraum und leistet zugleich einen Beitrag zur übergreifenden vergleichenden Erforschung von Inschriftentraditionen über Asien hinaus. Es kombiniert philologische, kunsthistorische und digitale Ansätze und zielt in erster Linie darauf ab, digitale Editionen sowie kulturübergreifende Studien zu entwickeln. Der Fokus liegt auf drei Schlüsselregionen und historischen Perioden: 1. Frühhistorisches Südindien, 2. Tibet im zweiten Jahrtausend und 3. Frühneuzeitliches Nepal.

Das indologische Teilprojekt „Monuments of Faith: Patronage and Institution in the Early Inscriptions of the Deccan“, das für einen Postdoc mit Expertise in mittelindoarischen Sprachen, der frühen Brāhmī-Schrift sowie TEI/Epidoc-Codierung ausgeschrieben wird, widmet sich der Integration, Erweiterung und Standardisierung früherer editorischer Initiativen durch die Erstellung des digitalen Korpus „Early Inscriptions of the Deccan“.

Das tibetologische Teilprojekt „Layers of Inscribed Meaning: Toward a Typology and Digital Corpus of Inscriptions in Tibetan Buddhist Sacred Art“, das für einen Postdoc in Vollzeit mit Expertise in klassischem Tibetisch, tibetischer Kunstgeschichte und Epigraphik ausgeschrieben wird, verfolgt das Ziel, eine Klassifikation und Typologie tibetischer Inschriften zu erarbeiten. Grundlage hierfür ist das erste umfassende digitale Korpus von Inschriften auf tibetischen Objekten der buddhistischen Kunst.
Verantwortliche PIs
Prof. Dr. Vincent Tournier; Prof. Dr. Jörg Heimbel
Research Area
C (Editionspraktiken)

Die Homerocentones der Eudokia

Fachbereich
Theologie (biblische Rezeptionsgeschichte, Patristik); Klassische Philologie
Stellenausschreibung
1x Postdoc (100% E13)
Projektbeschreibung
Das Projekt soll die unterschätzten Homerocentones der spätantiken oströmischen Kaiserin Aelia Eudokia (5. Jh.), eine facettenreiche, bis ins Detail an Sprache und Mythologie der homerischen Epen orientierte hexametrische Nacherzählung der biblischen Heilsgeschichte, als Beispiel einer höchst kunstvollen Retextualisierung biblischer Stoffe umfassend erschließen. Dabei wird einerseits analysiert, wo und wie stark die bereits weitentwickelte Homerphilologie und -allegorese Eingang in die Komposition gefunden hat, andererseits möglichen Einflüssen der subtilen Schriftdeutung mittels Versauswahl auf die spätere Exegese nachgegangen.
Verantwortlicher PI
Prof. Dr. Holger Gzella
Research Area
E (Migration und Übersetzung von Text)

Edition und Kommentar – Analyse der paratextuellen Kommentarüberlieferung in Ge'ez Manuskripten mit originalen jüdischen Schriften

Fachbereich
Neues Testament und Antikes Judentum
Stellenausschreibung
1x Doktorand*in (65% E13)
Projektbeschreibung
Bislang wurde nie eine Studie zu den reichen Kommentarüberlieferungen im Horn Afrikas zum altäthiopischen Henochbuch durchgeführt, obwohl dieses eine besondere Stellung unter den biblischen Schriften des Alten Testaments im äthiopischen Christentum und Judentum einnimmt. Die Untersuchung soll auf drei Quellenbereiche ausgerichtet werden: (1) die Andǝmta bzw. Tergwame Kommentar-Überlieferung (gedruckt und in einigen Handschriften auf Gǝ’ǝz und Amharisch verfügbar); (2) Paratexte bzw. deutende Randbemerkungen in ausgewählten Handschriften der frühen Rezension des Buches; und (3) eigenständige Überlieferungen, die Ansichten zum Henochbuch unter traditionellen Gelehrten in Äthiopien (Ethiopian Orthodox Tewahedo Church) und Israel (Beta Israel) wiedergeben.
Verantwortlicher PI
Prof. Dr. Loren Stuckenbruck
Research Area
D (Text und Kommentar, Kanonbildung und Zensur)

Ein E-Korpus jüdisch-arabischer Texte

Fachbereich
Judaistik
Stellenausschreibung
1x Postdoc (100% E13)
Projektbeschreibung
Im Rahmen des Projekts Cross-Cultural Philology entsteht ein umfassender E-Korpus jüdisch-arabischer Texte, dessen Ziel die Erstellung digitaler Editionen von etwa 30–40 bedeutenden Werken ist. Das Projekt baut auf den neuesten Entwicklungen in der automatischen Handschriftenerkennung (HTR) und in der digitalen Paläographie auf. Ihre Aufgaben umfassen die Mitwirkung bei der Erstellung und Aufbereitung digitaler Editionen sowie das Training und die Anwendung von HTR- und Segmentierungsmodellen. Voraussetzung für die Mitarbeit ist eine Vertrautheit im Umgang mit hebräischen und/oder arabischen Handschriften.
Verantwortlicher PI
Prof. Dr. Ronny Vollandt
Research Area
C (Editionspraktiken)

Philosophie und Grammatik in kulturübergreifender Perspektive

Fachbereich
Antike Philosophie, Mittelalterliche Philosophie; Sprachphilosophie; Klassische Philologie; Arabistik
Stellenausschreibung
1x Postdoc (100% E13)
Projektbeschreibung
Dieses Projekt geht von der Beobachtung aus, dass in der Vormoderne viele Praktiken, die wir heute mit der Philologie verbinden, innerhalb der Disziplin der „Grammatik“ ausgeübt wurden. Das Vorhaben beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Philosophie und Grammatik in den altgriechischen, altlateinischen, mittelalterlich-lateinischen, arabischen und Sanskrit-Traditionen. Die Hauptergebnisse werden ein Quellenband zu philosophischen Ideen in der antiken grammatikalischen Literatur sowie mehrere Tagungen sein, die in einen Sammelband zum Thema münden sollen.
Verantwortlicher PI
Prof. Dr. Peter Adamson
Research Area
E (Migration und Übersetzung von Text)

Topik editorischer Interventionen I: Methoden und Ergebnisse der Aristotelischen Metaphysik-Editionen zwischen 1497 und 1654

Fachbereich
Klassische Philologie (Gräzistik)
Stellenausschreibung
1x Doktorand*in (65% E13)
Projektbeschreibung
Ziel des Projekts ist es, zunächst die Wiedergabe des griechischen Originalwortlauts der Aristotelischen Metaphysik von der editio princeps (Venedig 1498) bis zur vierten Auflage der Pariser Ausgabe (1654) genau zu dokumentieren. Auf dieser Grundlage soll dann die Abfolge unterschiedlicher Textformen in diesen Ausgaben als Ergebnis der Entwicklung verschiedener Formen philologischer Editionspraxis analysiert werden.
Verantwortlicher PI
Prof. Dr. Dr. h.c. Oliver Primavesi
Research Area
C (Editionspraktiken)

Topik editorischer Interventionen II: Die Parallelstellenmethode

Fachbereich
Germanistik
Stellenausschreibung
1x Doktorand*in (65% E13)
Projektbeschreibung
Das Projekt untersucht die „Parallelstellenmethode“ als fundamentale philologische Technik, bei der Textstellen systematisch miteinander verglichen werden. Trotz theoretischer Betonung der Einzigartigkeit von Werken dominieren in der philologischen Praxis Verfahren des Parallelisierens von der Antike bis heute. Das Projekt analysiert praxeologisch anhand historischer Fallstudien, wie diese Vergleichspraktiken sich entwickelt haben.
Verantwortlicher PI
Prof. Dr. Carlos Spoerhase
Research Area
B (Praktiken in Layout, Erhaltung und Archivierung von Texten)

Antike Autoritäten in neuen politischen und gesellschaftlichen Kontexten

Fachbereich
Klassische Philologie (Latinistik)
Stellenausschreibung
1x Doktorand*in (65% E13)
Projektbeschreibung
Praktiken von Transformation klassischer Texte, z.T. durch Überführung in neue Gattungen und in neue politische bzw. gesellschaftlich relevante Kontexte, sind in der lateinischen und griechischen Literatur von der Spätantike bis in die Frühe Neuzeit kontinuierlich zu beobachten und i.d.R. mit Editions- und Kommentierungspraktiken verbunden, die die intertextuelle Methode solcher Transformationsprozesse unterstützen. Im Projekt sollen diese Praktiken exemplarisch in Fallstudien untersucht werden.
Verantwortliche PI
Prof. Dr. Claudia Wiener
Research Area
E (Migration und Übersetzung von Text)

Digitale Edition der Glossa ordinaria zu den Konstitutionen von Melfi (1231)

Fachbereich
Rechtsgeschichte
Stellenausschreibung
1x Postdoc (100% E13)
Projektbeschreibung
Das rechtshistorische Projekt strebt die Entwicklung einer kritischen digitalen Edition der sog. Glossa ordinaria zu den Konstitutionen von Melfi (1231) an. Bei der Entstehung und Überlieferung dieser Glossa ordinaria werden die Funktion von Rechtspraktikern zur Entstehung eines kanonisierten Textes im Mittelpunkt stehen.
Voraussetzungen: hervorragende Lateinkenntnisse, Erfahrung mit juristischen, insbes. römischrechtlichen Allegationen, und Grundlagenkenntnisse zu den derzeitigen philologischen Standards im Fach.
Verantwortliche PI
Prof. Dr. jur. Susanne Lepsius, M.A. (Chicago)
Research Area
C (Editionspraktiken)

Mittelalterliche und frühneuzeitliche Höfe als Zentren textueller Migration

Fachbereich
Romanistik
Stellenausschreibung
1x Postdoc (100% E13)
Projektbeschreibung
Europäische Höfe des Hoch- und Spätmittelalters wie der von Friedrich II. in Palermo oder der von Marie de Champagne, der Anjou-Hof in Neapel oder die Plantagenet-Höfe zogen Kleriker, Gelehrte, Dichter, Schreiber und Historiker an, die verschiedene Volkssprachen sowie Latein mitbrachten oder Zugang zu ihnen hatten und Übersetzungen sowie Kompilationen anfertigten. So wurden diese Höfe zu Knotenpunkten für die Migration von Manuskripten, Praktiken, Texten, Textelementen oder -strukturen und spezifischen Schreibtechniken von einer Sprache und ihrem kulturellen oder politischen Kontext zu einer anderen, manchmal auch zwischen verschiedenen Genres und Medien. Ausgeschrieben wird eine Postdoc-Stelle zu diesen Migrationsphänomenen, optional mit Berührungspunkten zu Themen wie Kanonisierung, Editionspraktiken oder Kommentierung.
Verantwortlicher PI
Prof. Dr. Florian Mehltretter
Research Area
E (Migration und Übersetzung von Text)
Fachbereich
Germanistische Mediävistik
Stellenausschreibung
1x Doktorand*in (65% E13)
Projektbeschreibung
Das Projekt möchte textuelle Migrationen zwischen deutschen und romanischen Höfen erforschen. Unter dieser Fragestellung wird es sich verschiedenen Formen und Gattungen mittelalterlicher Lyrik widmen. Während sich die ältere sozialgeschichtliche Forschung vor allem auf die monodirektional verstandenen Einflüsse der romanischen auf die deutsche Lyrik konzentrierte und Verbindungen zwischen einzelnen deutschen und romanischen Höfen nachzuweisen versuchte, wird es im geplanten Projekt um die Analyse „intertextuelle[r] Dynamiken“ und „literarische[r] Netzwerke“ (Bauschke, 2024) gehen und nicht nur um einsinnige Einflussnahmen aus der Romania auf den deutschen Bereich.
Verantwortliche PI
Prof. Dr. Beate Kellner
Research Area
E (Migration und Übersetzung von Text)
Fachbereich
Indologie
Stellenausschreibung
1x Doktorand*in (65% E13)
Projektbeschreibung
Im Zeitalter der Nayakas und Marathas entwickelte sich der Hof von Tanjavur in Südindien zu einem wichtigen Zentrum für die Entstehung einer neuen darstellerischen und literarischen Kultur, die durch beispiellose Experimente in den Bereichen Theater, Tanz und Musik geprägt war. Das Projekt untersucht die genre- und medienübergreifende Migration von Texten mit ihren sowohl weltlichen als auch religiösen literarischen Motiven. Durch die Verbindung philologischer, literarischer und sozialhistorischer Ansätze sollen die Prozesse der Vernakularisierung, Hybridisierung und Transkreation nachgezeichnet werden, die zur Kanonisierung neuer Repertoires führten und die vormoderne indische Kulturpolitik prägten. Der Doktorand/die Doktorandin sollte über Kenntnisse in Sanskrit und mindestens einer der für die Tanjavur-Archive relevanten indischen Sprachen (Telugu, Tamil, Marathi, Persisch) verfügen oder bereit sein, während der Promotion zusätzliche Sprachkenntnisse zu erwerben.
Verantwortliche PI
Dr. Elisa Ganser
Research Area
E (Migration und Übersetzung von Text)
Fachbereich
Musikwissenschaft
Stellenausschreibung
1x Doktorand*in (65% E13)
Projektbeschreibung
Das Projekt erforscht die musikalischen Verbindungen zwischen Höfen und Klöstern im zentraleuropäischen (Vor)Alpenraum des Hoch- und Spätmittelalters im Hinblick auf die jeweils verwendeten Musiknotationsformen. Durch den Fokus auf die gemeinsame Schrift- und Überlieferungskultur sollen alte Forschungsnarrative einer Gattungs- und Stilgeschichte, die zudem streng zwischen ‚geistlicher‘ und ‚weltlicher‘ Musik unterschied, überwunden werden. Das Projekt wird vielmehr die Migrationsmodi einzelner Melodien, Texte, Handschriften oder ganzer Repertoires innerhalb eines kulturellen Netzwerkes untersuchen.
Verantwortliche PI
Prof. Dr. Irene Holzer
Research Area
E (Migration und Übersetzung von Text)

Computergestützte Analyse von Mustern der Kanonbildung im Feld der europäischen Novellentradition

Fachbereich
DH; Germanistik
Stellenausschreibung
1x Postdoc (100% E13)
Projektbeschreibung
Während Kanonisierung bislang meist als stabiler Zustand und unter Berücksichtigung einer geringen Anzahl kanonisierter Werke untersucht wurde, betrachtet das Projekt Kanonbildung als dynamischen Prozess mit besonderem Augenmerk auf „Mustern der Kanonbildung”. Folgende Ziele sollen erreicht werden: (a) Erkennung relevanter Muster von Kanonisierung als Teil sozialer Praktiken, (b) Entwicklung eines Rahmens zur Erschließung des historischen Wandels dieser Muster und (c) die Korrelation der Prozesse der Kanonbildung als soziale Praxis mit Prozessen der Retextualisierung.
Bewerberinnen und Bewerber sollten über fundierte methodische Kenntnisse in den Bereichen Computational Humanities und Computational Literary Studies verfügen und Interesse an mindestens zwei Kulturbereichen, darunter der deutschen Literaturgeschichte, mitbringen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird erwartet, dass sie mit benachbarten digitalen Projekten des Clusters zusammenarbeiten und ihr Fachwissen in die Aktivitäten des Clusters im Bereich der Digital und Computational Humanities einbringen (einschließlich Workshops zu digitalen Methoden wie Stilometrie, Topic Modeling, maschinellem Lernen usw.).
Verantwortlicher PI
Prof. Dr. Julian Schröter
Research Area
D (Text und Kommentar, Kanonbildung und Zensur)

Migrationen novellistischer Stoffe im Spätmittelalter

Fachbereich
Germanistische Mediävistik (mit erwünschten Zusatzkompetenzen im Bereich der Latinistik oder Romanistik)
Stellenausschreibung
1x Doktorand*in (65% E13)
Projektbeschreibung
Die Retextualisierung, also das Wiedererzählen, Adaptieren und Neugestalten prägt die mittelalterliche Novellistik in entscheidender Weise. Ähnliche Erzählstoffe und -strukturen finden sich in ganz unterschiedlichen Regionen und Zeiträumen, doch lassen sich häufig keine klaren Abhängigkeiten oder gar Transmissionswege rekonstruieren. Während die Epochen- und Sprachräume übergreifenden Retextualisierungen in den letzten Jahrzehnten tendenziell aus dem Blick der Forschung geraten sind, sollen sie im geplanten Dissertationsprojekt anhand dreier Modellfälle genauer analysiert und methodisch reflektiert werden.
Verantwortliche PI
Prof. Dr. Susanne Reichlin
Research Area
E (Migration und Übersetzung von Text)

Geschichten erzählen: Kulturelle Transmission innerhalb von und über Grenzen hinweg

Fachbereich
Slavische Philologie
Stellenausschreibung
1x Doktorand*in (65% E13)
Projektbeschreibung
Das Erzählen von Geschichten trägt zur Entstehung und Kohärenz sozialer Gemeinschaften bei sowie zu ihrer Integration in grössere Kulturräume oder ihrer expliziten Differenzierung davon. Am Beispiel des slavischen Sprach- und Kulturraums und seiner weiteren Einbettung modelliert dieses Projekt die Verbreitung von Motiven und Konzepten, ihre Adaption und Stabilisierung innerhalb von Sprachen und über Sprachräume hinweg und möchte zugleich die soziokulturellen Umstände verstehen, die die Weitergabe von Ideen gefördert oder gehemmt haben.
Ausgeschrieben ist eine Doktorandenstelle in Slavischer Philologie zur Modellierung der diachronen und distributiven Dynamik kultureller Transmission am Beispiel ausgewählter Fallstudien, insbesondere 1) der Konstruktion von Geschichte am Beispiel der Kiever Rus in altostslavischen Chroniken und in der Volksepik, oder 2) der Übersetzung, Adaption und Übertragung kultureller Konzepte im Alexander-Roman.
Verantwortliche PI
Prof. Dr. Barbara Sonnenhauser
Research Area
D (Text und Kommentar, Kanonbildung und Zensur)

Deutsche Shakespeare-Rezeption

Fachbereich
Anglistik; Komparatistik
Stellenausschreibung
1x Doktorand*in (65% E13)
Projektbeschreibung
Dieses Projekt leistet einen Beitrag zur Erforschung der umfangreichen Rezeption der Werke William Shakespeares in Deutschland. Es widmet sich u.a. dem in der Münchner Shakespeare-Forschungsbibliothek vorhandenen Archivmaterial, das systematisch analysiert, ediert und digital verfügbar gemacht werden soll. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den zahlreichen Überarbeitungen, Editionen und Versionen von Shakespeares Stücken, die charakteristisch für seine frühen Bühnenadaptionen waren.
Verantwortliche PI
Prof. Dr. Claudia Olk
Research Area
E (Migration und Übersetzung von Text)

Bleiamulette und performative Schriftpraxis

Fachbereich
Skandinavistik
Stellenausschreibung
1x Postdoc (100% E13)
Projektbeschreibung
Das Postdoc-Projekt widmet sich der Schnittstelle zwischen Schrift und Körper im vormodernen Skandinavien und konzentriert sich dabei auf Metallamulette, insbesondere solche aus Blei – ein kleiner und wenig erforschter Teil des Runenkorpus mit mehreren Funden, die bis heute unveröffentlicht sind. Das Projekt konzentriert sich dabei insbesondere auf gefaltete Bleiamulette, die oft Inschriften mit verschiedenen Schriften (runisch und Lateinschriftlich) und Sprachen (Altnordisch und Latein) enthalten.
Neben der Erstellung eines eigenen Forschungsprojekts wird das PostDoc-Projekt auch zur Weiterentwicklung einer bereits bestehenden kritischen Forschungsinfrastruktur beitragen. Die untersuchten Inschriften – insbesondere gefaltete Bleiamulette und andere kleinformatige Objekte – sollen in die Datenbank des Akademieprojekts „Runeninschriften in germanischen Sprachen“ (RuneS, 2010–2025) aufgenommen werden. Da das RuneS-Projekt zum Ende 2025 abgeschlossen sein wird, soll die Postdoc-Stelle die fortlaufende Dokumentation, Interpretation und Integration neu entdeckter oder neu bewerteter Runenamulette in dieses digitale Korpus sicherstellen.
Verantwortliche PI
Prof. Dr. Verena Höfig
Research Area
A (Schriftsysteme)

Philologie der Alchemie

Fachbereich
Wissenschaftsgeschichte
Stellenausschreibung
1x Postdoc (100% E13)
Projektbeschreibung
Das Projekt entwickelt eine neue Perspektive auf die Wissenschaftsgeschichte der Philologien am Beispiel der Geschichte der Alchemie sowie der historischen Alchemieforschung. Die Alchemie war ein heterogenes Wissensfeld mit langer Geschichte, das in unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen Kontexten praktiziert, diskutiert und tradiert wurde und unterschiedliche Bedeutungen und Formen annahm: von handwerklich-experimentellen Rezepturen bis zu okkulten Ritualen. In einer kulturvergleichenden Langzeitanalyse wird an diesem Beispiel rekonstruiert, wie Wissen über Natur, Stoffe und handwerkliche Praxis philologisch generiert und textlich vermittelt wurde. Das Projekt ist überepochal angelegt und setzt auf Kooperationen im Cluster: Es verknüpft alchemistisch-philologische Praktiken der vormodernen Zeit – etwa aus Antike und Mittelalter – mit ihrer wissenschaftshistorischen Rezeption im 19. und 20. Jahrhundert (z. B. durch Julius Ruska) und bringt sie mit aktuellen methodischen Zugängen ins Gespräch wie digitale Analyseverfahren oder performative Methoden. Dabei werden „philologische Praktiken“ als multiperspektivische Form der Wissensproduktion verstanden, die historisch gewachsen und kulturell geprägt ist – und weit über Philologien i.e.S. wirksam wurden.
Verantwortliche PI
Prof. Dr. Kärin Nickelsen
Research Area
A (Schriftsysteme)

Epitomisieren: Verknappung und Entfaltung von Texten

Fachbereich
Geschichte der Frühen Neuzeit (mit einem Schwerpunkt auf spanischer und lateinamerikanischer Geschichte); Wissenschaftsgeschichte der Geisteswissenschaften und/oder Deutsche Philologie
Stellenausschreibung
1x Postdoc (100% E13); 1x Doktorand*in (65% E13)
Projektbeschreibung
Das Projekt untersucht die Geschichte von Verfahren der Textverkürzung und -zusammenfassung in der spanischen Imperialverwaltung (16.-18. Jahrhundert) und in den Philologien der europäischen Gelehrtenrepublik (17.-19. Jahrhundert). Analysiert werden sowohl die Kompressionsverfahren als auch die Praktiken der Textentfaltung und deren historischer Wandel, einschließlich medialer und layoutbezogener Aspekte wie Weißräume und Tabellen. Das Projekt nutzt Digital Humanities-Verfahren, um die Verhältnisse von Lang- und Kurzfassungen in größerer Serialität zu bestimmen.
Verantwortliche PIs
Prof. Dr. Arndt Brendecke; Prof. Dr. Carlos Spoerhase
Research Area
B (Praktiken in Layout, Erhaltung und Archivierung von Texten)