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Der Klimakoffer für die Schulen - Stiftungsfonds der Fakultät für Physik der LMU

10.01.2023

Astrophysikerin Dr. Cecilia Scorza hat ein Projekt ins Leben gerufen, um Schülerinnen und Schülern den Klimawandel verständlich zu machen. Unterstützt wird das Projekt Klimakoffer von Stiftungen@LMU.

Zwei Lehrkräfte arbeiten mit dem Klimakoffer

Der Klimakoffer

soll Schülerinnen und Schülern den Klimawandel erklären. Lehrkräfte werden für den Einsatz geschult. | © LMU

„Wir können nicht die Welt retten“, sagt die Astrophysikerin und Koordinatorin der Öffentlichkeitsarbeit der Fakultät Physik der LMU, Dr. Cecilia Scorza. „Aber jeder kann vor Ort damit anfangen.“ Also überlegte sie, was sie in ihrem Umfeld tun kann, um unseren Planeten zu schützen. Eine vage Idee hatte sie schon. Spätestens als sie eine Schülerin fragte, ob der Verzicht auf warmes Wasser beim Duschen die Erderwärmung stoppen könnte, war ihr klar: Schulkinder müssen besser über die klimatischen Veränderungen aufgeklärt werden. Die Idee zum Projekt „Der Klimawandel – verstehen und handeln“ war geboren. Denn kalt duschen im Winter helfe nicht, erklärt Scorza. „Das macht höchstens krank.“

Aber woher sollen es die Schülerinnen und Schüler besser wissen? Die meisten Eltern haben nur wenig Ahnung von der Klimakrise und bei Lehrkräften wird während ihrer eigenen Ausbildung das Thema in der Regel nicht behandelt. Im Mittelpunkt des Projekts, das über Spenden im Rahmen eines LMU-Stiftungsfonds finanziert wird, steht daher der Klimakoffer, den Schulen zum Selbstkostenpreis von 315 Euro bestellen können. Mit relativ einfachen Aufbauten können damit verschiedene naturwissenschaftliche Zusammenhänge in Schülerexperimenten untersucht werden – von der Absorption von Wärmestrahlung durch CO2 bis hin zur Versauerung der Meere. Um auf das Projekt aufmerksam zu machen und die Lehrkräfte zu schulen, finden regelmäßig Veranstaltungen statt.

Schulen zeigen großes Interesse an Infos über Klimawandel

Obwohl die Lehrpläne in Deutschland kaum Platz für das Thema Klimawandel lassen, ist der Klimakoffer ein großer Erfolg. Mittlerweile gibt es in 15 Bundesländern Partner, Schulungen und 2023 sogar eine bundesweite Lehrerfortbildung. Auch Ministerien und Hochschulen interessieren sich dafür. Selbst aus Österreich kommen Anfragen.

„Wir kommen bei den vielen Bestellungen kaum mit der Produktion hinterher“, freut sich Scorza. Davon profitieren auch Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Denn die Klimakoffer werden in einer Caritas-Werkstatt in Dachau hergestellt. In Bayern ist die Arbeit mit dem Klimakoffer inzwischen in der 9. Klasse an Gymnasien Pflicht. Realschulen und Mittelschulen sollen bald folgen.

Das Projekt besteht aber nicht nur aus dem Klimakoffer. Dieser ist lediglich für den Bereich „Verstehen“ wichtig. Zusätzlich gibt es noch Unterrichtsmodule für den Bereich „Zukunftsgestaltung“, in dem Lehrkräfte Experimente zu erneuerbaren Energien durch Sonne, Wind und Wasser durchführen können.

Im Bereich „Handeln“ sollen Schülerinnen und Schüler ermutigt und unterstützt werden, die konkret etwas gegen die globale Erwärmung tun wollen. In städtischen Schulen unter anderem durch das Thema Stadtbegrünung und im ländlichen Raum zum Beispiel durch alternative Mobilitätsformen zum Auto. „Ursprünglich haben wir das Projekt für die Physik entwickelt“, sagt Scorza. „Jetzt gibt es aber auch Experimente für Geografie, Chemie und Biologie.“

Ein ausgezeichnetes Projekt mit großem Potenzial

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2021 wurde das Projekt im Wettbewerb „Wirkung hoch 100“ im Bereich Bildung als „systemverändernd“ ausgezeichnet. Nun soll es bis 2024 weltweit ausgerollt werden. Unrealistisch ist das keineswegs. Mit „Universe in a Box“ hat Scorza bereits ein Kit mit praktischen Aktivitäten für Lehrkräfte rund um die Astronomie in über 60 Länder gebracht. „Ich bin daher gut vernetzt“, sagt sie. Als Nächstes soll der Klimakoffer in verschiedene Sprachen übersetzt werden. In Kolumbien kommt er bereits zum Einsatz. Außerdem soll eine Plattform entstehen, die Interessierte bei der Umsetzung von Klimaschutzprojekten online und persönlich vernetzt.

Der enorme Zuspruch für das Projekt bedeutet viel Arbeit für das ehrenamtliche Team. „Gleichzeitig macht mich der Erfolg glücklich und motiviert mich“, sagt Scorza. Sie ist sehr froh, durch Stiftungen@LMU auf ein professionelles Stiftungsmanagement zurückgreifen zu können. „Ohne diese Hilfe wäre das Projekt nicht möglich“, unterstreicht Scorza. Außerdem sei es ein tolles Zeichen, dass die LMU auch Brücken in die schulische Lehre baut.

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