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Drachenbootrennen: LMU ist „Master of the Olympic Lake"

30.05.2022

Am 27. Mai 2022 fand das traditionelle Drachenbootrennen der TUM gegen die LMU statt – eine Veranstaltung mit Geschichte.

Drachenbootrennen

Das LMU-Team der Medizinfachschaft mit Prof. Oliver Jahraus

Medizinstudentin Amanda sitzt ganz vorne und ist für den Rhythmus verantwortlich: Mit jedem ihrer Trommelschläge tauchen ihre 16 Kommilitoninnen und Kommilitonen die Paddel ins Wasser. Das Drachenboot wird schnell und immer schneller. Es überholt die drei anderen Boote, dann sind da auch schon die Zielbojen, Feuerwerk kracht, die LMU-Studierenden haben sich gerade den dritten Pokal in Folge erkämpft.

Das Drachenboot-Rennen, das nach dem Vorbild der „Boat Races“ der Universitäten Oxford und Cambridge jährlich auf dem Olympiasee stattfindet, steht seit diesem Jahr LMU-seitig unter der Schirmherrschaft von LMU-Vizepräsident Oliver Jahraus. „Das war ein großartiges Event", sagt Jahraus. „Es ist jedes Jahr wieder ein Spektakel und ein großer Spaß für alle Beteiligten. Ich habe richtig mit unseren Teams mitgefiebert."

Beim Drachenbootrennen geht es um Schnelligkeit, Kostüme, Show und vor allem: den Titel „Master of the Olympic Lake". Das LMU-Team erkämpfte sich drei Pokale und ist offiziell „Master of the Olympic Lake". Dieses Jahr waren für die Wertungsläufe 13 Teams der TUM vor Ort und ein Team der LMU sowie je ein Professor:innen-Boot.

Das einzige Bootsrennen auf dem Olympiasee hat sich seit 2010 bereits als feste Münchner Tradition etabliert. Die Idee zu dem ungewöhnlichen Wettkampf stammt von einem Alumnus der Medizinischen Fakultät der LMU, Dr. Lothar Schmittdiel, der sein Praktisches Jahr an der Oxford University verbrachte. Dort fechten bereits seit fast zweihundert Jahren die Universitäten Oxford und Cambrigde ihr jährliches „Boat Race“ aus.

Eine Spaßveranstaltung mit Tradition

Während seiner Zeit als Lehrbeauftragter an der Fakultät für Medizin der TUM fragte die Gynäkologie-Professorin Cornelia Höß ihren Kollegen Schmittdiel, ob er eine verrückte Idee für den Alumni-Verein der Fakultät habe. Schmittdiel, der seit seiner Kindheit in Oberschleißheim auf der Olympia-Regattastrecke paddelt, erinnerte sich an die Bootsrennen aus seiner Studienzeit. Er fand, das sportliche Spektakel sei durchaus auf München übertragbar – zumal es viele Jahre zuvor schon einmal einen ähnlichen Wettbewerb gegeben hatte, bei dem zwei Ruderboote der LMU und der TUM gegeneinander angetreten waren.

Der Olympiasee mit seiner Distanz von 250 Metern ist für ein ernst zu nehmendes Ruderrennen aber eigentlich viel zu kurz: Kaum waren die Boote in Fahrt gekommen, mussten sie schon wieder abbremsen. So kam Schmittdiel die Idee mit den Drachenbooten. „Rudern ist nicht einfach, da muss man viel trainieren und sich als Team gut kennenlernen,“ erzählt er. „Die Drachenboote sind länger, schwerer und mit doppelt so vielen Paddlern besetzt, damit sind sie für die kurze Distanz viel besser geeignet. Teams können unkomplizierter mitmachen und der Gag mit den Trommlern sorgt für Stimmung.“

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2:31 | 31.05.2022

Das einzige Bootsrennen auf dem Olympiasee

Die Idee wurde ein so durchschlagender Erfolg, dass nicht nur die Medizinische Fakultät, sondern gleich die ganze Universität mitzog. Die Leitung des Olympiaparks gab Grünes Licht für das einzige Bootsrennen im Olympiasee. Was 2010 als kleines Event für die TUM-Alumni seinen Anfang nahm, weitete sich bald zu einer großen Veranstaltung aus. 2014 holte Schmittdiel als Alumnus dann sprichwörtlich die LMU ins Boot.

Nun messen sich Studierende, Professorinnen, Professoren, Lehrende und Mitarbeitende von LMU und TUM. Prämiert werden dabei nicht nur die schnellsten Boote, sondern auch die drei originellsten Mannschaften – ein ungewöhnliches Motto, ein besonderer Bootsname, eine Verkleidung oder vielleicht sogar eine Show bringen Punkte. Die Siegerpokale werden von der Münchner Universitätsgesellschaft gestiftet, die Boote stellt der Schleißheimer Paddelclub.

Die besten Gruppen sind die Studentengruppen“, findet Schmittdiel. „Die haben einfach die tollsten Ideen, die besten Kostüme und machen richtig Stimmung.“ Daneben gebe es Gruppen mit hohem sportlichem Ehrgeiz – zum Beispiel beim sogenannten „Elefantenrennen“, bei dem Teams aus Orthopädie, Unfallchirurgie, Anästhesie und Sportmedizin gegeneinander antreten. „Die reden darüber schon seit Wochen im OP“, erzählt der Initiator lachend.

Tatsächlich ist das sportliche Niveau bei dem spaßigen Rennen mitunter so hoch, dass den Organisatoren schon die Teilnahme in der deutschen Drachenbootliga angetragen wurde. Das Angebot lehnten sie ab, um das Rennen weiter offen für alle Levels zu halten.

Masters of the Olympic Lake

Master of the Olympic Lake: Die LMU-Studierenden

Master of the Olympic Lake: Die LMU-Studierenden

Maximal 27 Boote werden zum Rennen zugelassen. Die Boote samt Steuermann werden gestellt, und für die „Besatzung“ aus 16 Paddler:innen und einem Trommler oder einer Trommlerin stehen Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung. Das 28. Boot ist ein Kinderboot, das mit Kindern der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen sechs und vierzehn Jahren besetzt wird.

Schmittdiels Sohn Jakob ist dieses Jahr einer der fünf Steuermänner und freut sich schon darauf, nach seinem künftigen Abitur als Student an einer der beiden Münchner Universitäten mit seiner Studentengruppe anzutreten und einen der heiß begehrten Pokale in den Händen zu halten.

Der Artikel wurde in seiner ersten Fassung am 19.5.22. veröffentlicht und am 30.5.22. aktualisiert.

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