Seminar des MZAW-Gastprofessors für Kulturgeschichte des Altertums 2025/26
Prof. Dr. Pierre Fröhlich
Staatsformen der Antike: Grundlagen und Entwicklungen von Demokratien und Oligarchien. Auf dem Weg zur Globalisierung?
Die traditionelle Typologie der politischen Systeme – Monarchie, Oligarchie, Demokratie – geht auf das antike griechische Denken zurück. Obwohl sie universell verwendet wird, ist diese Terminologie derzeit Gegenstand heftiger Debatten nicht nur in den Altertumswissenschaften sondern auch in der Politikwissenschaft: Kann man diese Begriffe für alle historischen Epochen verwenden? Gibt es unveränderliche Merkmale der Demokratie und der Oligarchie? Waren die sogenannten antiken Demokratien außerhalb des klassischen Athens „echte Demokratien” oder „versteckte Oligarchien”? Es scheint im Laufe der Zeit eine Art institutionelle Vereinheitlichung gegeben zu haben, insbesondere in hellenistischer Zeit und in der römischen Kaiserzeit. Ist dies eine Illusion, die auf eine unvorsichtige Verwendung dieser Konzepte zurückzuführen ist?
Das Seminar befasst sich mit diesen Fragen zu Staatsformen und zum Wesen von Institutionen anhand von Beispielen aus griechischen oder hellenisierten Städten vom westlichen Mittelmeerraum bis zum Nahen Osten. Es stützt sich auf übersetzte literarische und epigraphische Dokumente, die zum Nachdenken und Diskutieren anregen.
Das Seminar richtet sich an Promovierende und fortgeschrittene Studierende aller altertumswissenschaftlicher Fächer sowie der Politikwissenschaft. Zur Anrechnung des Seminars wenden Sie sich bitte an die jeweiligen Studiengangskoordinatorinnen und -koordinatoren.
Anmeldung unter: mzaw@mzaw.lmu.de