Professorin Katia Parodi zum Fellow der AAPM ernannt
Die American Association of Physicists in Medicine (AAPM) hat die LMU-Physikerin Katia Parodi zum Fellow ernannt. Dies gab die Gesellschaft im Rahmen ihrer 66. Jahrestagung Ende Juli 2024 in Los Angeles bekannt. Die Kategorie „Fellow“ ehrt Mitglieder, die sich durch ihre Beiträge in den Bereichen Forschung, Ausbildung oder Führung in der Gemeinschaft der Medizinphysiker ausgezeichnet haben.
Katia Parodi ist seit 2012 Professorin und Lehrstuhlinhaberin für Medizinische Physik an der Fakultät für Physik der LMU und initiierte dort im Rahmen des Masterstudiengangs Physik eine Spezialisierung im Bereich Medizinische Physik. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die bildgeführte Hochpräzisions-Strahlentherapie mit Protonen und schweren Ionen. Die Entwicklung neuer Strahlquellen und bildgebender Verfahren soll die Behandlung von Krebs verbessern.
Parodi wurde an der Universität Dresden promoviert, forschte als Postdoktorandin am Massachusetts General Hospital der Harvard Medical School in Boston und leitete eine Arbeitsgruppe am Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum. Dort habilitierte sie sich im Jahr 2009. Im Jahr 2016 zeichnete der Europäische Forschungsrat (ERC) Katia Parodi mit einem seiner hochdotierten Consolidator Grants aus.
Aktuell ist sie Partnerin im Projekt „Biomedical Applications of Radioactive Ion Beams“ des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung in Darmstadt, das mit einem ERC Advanced Grant gefördert wird. Dabei entwickelt sie mit ihrem Team eine fortschrittliche Detektortechnologie, die die während der Behandlung erzeugten Photonenemissionen zur Sichtbarmachung des Strahls nutzt und damit eine bisher nicht gekannte Genauigkeit der Strahlapplikation ermöglichen soll.
Katia Parodi hat mehr als 300 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht und mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den John S. Laughlin Early Career Scientist Award der AAPM. Von 2017 bis 2018 war sie Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik. Seit 2021 ist sie Chefredakteurin der Fachzeitschrift Physics in Medicine and Biology.
Sahana Udupa wird Berkman Klein Fellow
Sahana Udupa, Professorin für Medienanthropologie an der LMU, ist zum Berkman Klein Fellow der Harvard University gewählt worden. Damit nimmt das Berkman Klein Center for Internet & Society sie zusammen mit 22 weiteren Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis in seinen Reihen auf. Für die Dauer eines akademischen Jahres werden sie sich interdisziplinär mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der digitalen Welt auseinandersetzen.
Die Kommunikationswissenschaftlerin und Ethnologin Udupa ist Gründerin des Forschungsnetzwerks „For Digital Dignity“ an der LMU und bereits Joan Shorenstein Fellow der Harvard-Universität. Sie hat zahlreiche Publikationen etwa zu den Themen extreme Meinungsäußerung im Internet, Desinformation, KI, digitale Kulturen und Plattform-Governance veröffentlicht. Udupa erhielt einen Starting Grant des European Research Council (ERC) für ihr Projekt zu digitaler Medienpolitik sowie einen Proof of Concept Grant des ERC für die Entwicklung eines kollaborativen KI-Modells, mit dem extreme Äußerungen im Internet bekämpft werden sollen. 2023 wurde die Forscherin zudem mit einem ERC Consolidator Grant für ihr Projekt SMALLPLATFORMS ausgezeichnet.
Während ihres Berkman Klein Fellowship an der Harvard University wird Udupa die wachsende Rolle kleiner Social-Media-Plattformen bei der Gestaltung kontroverser Meinungsäußerungen untersuchen, eine neue, länderübergreifende Studie auf den Weg bringen und die vergleichende Forschung zu verschlüsselten Nachrichten und extremer Meinungsäußerung vorantreiben.
Wissenschaftspreis Bürokratie für Ökonom Englmaier
Florian Englmaier, Professor für Organisationsökonomie an der LMU, ist mit dem Wissenschaftspreis Bürokratie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) geehrt worden. Englmaier wurde im April in einem Team mit Forschenden der Universitäten Hamburg und Regensburg für die Studie „Management and Performance in the Public Sector: Evidence from German Municipalities“ ausgezeichnet. Mit dem Wissenschaftspreis Bürokratie soll die Forschung zu Bürokratie und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft gefördert werden.
Die prämierte Studie bietet einen Einblick in die Arbeit deutscher Kommunalverwaltungen und zeigt Wege auf, wie sie effizienter gestaltet werden können. Insbesondere stellten die Wissenschaftler in der Arbeit heraus, dass der Einsatz strukturierter Managementmethoden zur Effizienz der Kommunen beiträgt. IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt betonte die Bedeutung dieser Erkenntnisse für die Optimierung kommunaler Verwaltungsstrukturen und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Die Studie liefere „wertvolle Einblicke in die Funktionsweise deutscher Kommunalverwaltungen“.
Ökonom Florian Englmaier untersucht vor allem Agency-Probleme in Organisationen, sowohl aus theoretischer als auch aus empirischer Perspektive. Er ist Sprecher des Forschungsschwerpunkts „Democracy in Crisis“ am Center for Advanced Studies der LMU, Vorsitzender des Ausschusses für Organisationsökonomie in der Deutschen Wirtschaftlichen Gesellschaft sowie Vorstandsmitglied der Society for Institutional and Organizational Economics. Der Wissenschaftspreis Bürokratie, den er nun erhalten hat, wurde zum achten Mal vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert.
Olivia Merkel zweifach ausgezeichnet
Die „Controlled Release Society“ (CRS) hielt ihre Jahrestagung vom 8. bis 12. Juli in Bologna, Italien, ab. Olivia Merkel, Professorin für Drug Delivery im Department Pharmazie der LMU, erhielt dort zwei Auszeichnungen für ihre Verdienste um die Gesellschaft.
Merkel wurde in das College of Fellows der CRS aufgenommen und erhielt die „Medal of Honor“ der Skin and Mucosal Delivery Focus Group. Olivia Merkel war 2020 Präsidentin der deutschen Sektion der CRS und von 2020 bis 2022 Vorsitzende der Skin and Mucosal Delivery Focus Group.
„Es war eine arbeitsreiche Woche, da ich auch an einer Podiumsdiskussion zusammen mit der ERC-Präsidentin Prof. Maria Leptin und anderen ERC-Preisträgern teilnahm, meine Forschung in einem eingeladenen Vortrag präsentierte und an zwei Redaktionssitzungen teilnahm“, erinnert sich Merkel kurz nach der Tagung. Die CRS ist die Heimat für Expertinnen und Experten, die sich der Wissenschaft der Wirkstofffreisetzung widmen.
Open Science Center ausgezeichnet
Das LMU Open Science Center ist mit dem Open Access Enter-Award ausgezeichnet worden. Der Preis, unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und organisiert von dem unabhängigen Think Tank iRights.Lab, würdigt herausragendes Engagement für Open Access, also den freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen. Ziel des Awards ist es, die Bedeutung von Open Access in der Wissenschafts- und Forschungsgemeinschaft zu unterstreichen.
Das LMU Open Science Center, eine von Forschenden geleitete Initiative für offene Forschungspraktiken, erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „Kompetenzvermittlung“. Es bietet Peer-to-Peer-Schulungen zu Themen wie reproduzierbaren Workflows und transparenter Studienplanung. Zudem organisiert es Veranstaltungen zum Aufbau von Communitys, um Normen im Bereich offener Forschungspraktiken zu etablieren und weiter zu verbreiten.
Bei der Preisverleihung stellte die studentische Hilfskraft Gracia Prüm unter anderem zwei bevorstehende Programme des OSC vor: „Switch-to-Open“ und „Train-the-Trainer“. Beide zielen auf einen kulturellen Wandel hin zu offener und reproduzierbarer Wissenschaft ab. Zudem plädierte sie für eine strukturelle Veränderung der Anreize für gute Forschungspraxis, etwa durch eine Reform der Bewertungskriterien.
++Professorin Sahana Udupa zum ICA-Fellow gewählt++
Sahana Udupa, Professorin für Medienanthropologie der LMU, ist als Fellow in die International Communication Association (ICA) aufgenommen worden. Dies gab die ICA, die die exzellente Erforschung menschlicher Kommunikation fördert, jüngst auf ihrer Jahrestagung in Australien bekannt. Zudem erhielt sie zusammen mit ihren Kollegen Antonis Maronikolakis und Axel Wisiorek, ebenfalls LMU, den ICA Outstanding Article Award der Association.
Geehrt wurden die Forschenden für ihren Artikel Ethical scaling for content moderation: Extreme speech and the (in)significance of artificial intelligence.
Die Kommunikationswissenschaftlerin und Ethnologin Udupa leitet das Forschungsnetzwerk „For Digital Dignity“ an der LMU und ist Joan Shorenstein-Fellow der Harvard-Universität. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in den Bereichen digitale Politik und Medien, Hass- und extremistische Rede im Internet sowie Medienpolitik, Fact-Checking und Journalismuskulturen.
Sie erhielt einen Starting Grant des European Research Council (ERC) für ihr Projekt zu digitaler Medienpolitik sowie einen Proof of Concept Grant des ERC für die Entwicklung eines kollaborativen KI-Modells, das „Online Extreme Speech“ bekämpfen soll. 2023 wurde sie mit einem ERC Consolidator Grant für ihr Projekt SMALLPLATFORMS ausgezeichnet, in dessen Rahmen sie kleinere soziale Netzwerke kulturübergreifend untersuchen wird, sobald das Forschungsteam aktiv ist, das derzeit im Aufbau ist.
Im Zusammenhang mit einem Multimediaprojekt über digitale Würde ist Sahana Udupa Stipendiatin der Henry Luce Foundation. Vor ihrem Wechsel an die LMU war sie außerordentliche Professorin für Journalismus und Medienwissenschaften der privaten Central European University mit Standorten in Wien, Budapest und New York.
Die ICA, deren Fellow Udupa nun ist, wurde ursprünglich in den USA gegründet und ist heute eine internationale Vereinigung mit über 5.000 Mitgliedern in mehr als 80 Ländern. Von den Vereinten Nationen wurde sie als Nichtregierungsorganisation (NGO) anerkannt.
++Viktorija Glembockyté erhält renommierten Nachwuchspreis++
Dr. Viktorija Glembockyté, Nachwuchsgruppenleiterin am Lehrstuhl für Physikalische Chemie von Professor Philip Tinnefeld hat den Zellner-Wissenschaftspreis erhalten.
„Ich fühle mich geehrt, diesen Preis zu erhalten“, freut sich die Forscherin. „Er ist eine
Anerkennung für die vielen Jahre engagierter Arbeit, die ich in diese Forschung investiert habe. Das gilt auch für das unglaublich leidenschaftliche, engagierte und neugierige Team von Studierenden, Kolleginnen und Kollegen sowie Mitarbeitenden, mit denen ich das Glück hatte zusammenzuarbeiten.“ Diese Auszeichnung, sagt sie, komme auch zu einem perfekten Zeitpunkt, da sie gerade anfange, ihre eigene Forschungsgruppe zu leiten.
Glembockyté entwickelt in ihrer Forschung Sensoren im Nanobereich. Ein Nanometer entspricht einem Milliardstel Meter. „Ich nutze Werkzeuge der DNA-Nanotechnologie und ein Bildgebungsverfahren, mit dem einzelne Moleküle abgebildet werden können, um Nanosensoren zu entwickeln. Die Technik, die ich einsetze, heißt DNA-Origami. Ähnlich wie bei Origami mit Papier erlaubt sie es, komplexe zwei- und dreidimensionale Strukturen zu falten“, sagt die Forscherin.
Der Zellner-Preis wird an herausragende Nachwuchsforschende im Bereich der Physikalischen Chemie vergeben, die noch keine Lebenszeitprofessur innehaben. Der mit 3000 Euro dotierte Preis wurde erstmals 2022 vergeben. Stifter ist der Atmosphärenforscher Professor Reinhard Zellner, der an der Universität Duisburg-Essen forscht.
Neben dem Zellner-Preis wurde Viktorija Glembockyté in diesem Jahr für das Elisabeth-Schiemann-Kolleg der Max-Planck-Gesellschaft ausgewählt.
Dort unterstützen Wissenschaftliche Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft hervorragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach der Postdoc-Phase auf ihrem Weg zu einer Lebenszeitprofessur oder Direktorinnenstelle an Forschungseinrichtungen. Zugleich bietet das Kolleg ein interdisziplinäres Forum, in dem der fachübergreifende wissenschaftliche Austausch gepflegt wird. Die Unterstützung ist ideeller Natur und beinhaltet keine finanzielle Förderung.
Das Kolleg trägt den Namen von Elisabeth Schiemann, die 1953 zum Wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft ernannt wurde. Zuvor hatte sie bereits seit 1943 im Kaiser-Wilhelm-Institut für Kulturpflanzenforschung geforscht.
++Gert Wörheide in die Leibniz-Sozietät gewählt++
Der Meeresbiologe und Paläontologe Professor Gert Wörheide ist in die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin gewählt worden, eine der ältesten Gelehrtengesellschaften der Welt. Wörheide hat den Lehrstuhl für Paläontologie und Geobiologie am Department für Geo- und Umweltwissenschaften der LMU inne und ist Sprecher ihres GeoBio-Centers. Gleichzeitig wirkt er als Direktor der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie sowie des Paläontologischen Museums München. Ein Fokus seiner Forschung liegt auf der Biodiversität und Evolution von Meeresorganismen, insbesondere Schwämmen (Porifera). Diese untersucht er mit modernen molekularbiologischen Methoden.
Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin, in die Gert Wörheide im Mai gewählt wurde, steht in der Tradition der von Gottfried Wilhelm Leibniz im Jahr 1700 gegründeten Churfürstlichen Brandenburgischen Societät der Wissenschaften. Diese arbeitet heute als interdisziplinäre Vereinigung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und soll den humanen Einsatz der Wissenschaften fördern. Ziel ist es, dass Natur-, Technik-, Sozial- und Geisteswissenschaften zusammenwirken und Theorie und Praxis verbunden werden. Die parteiunabhängige Vereinigung hat gegenwärtig mehr als 300 Mitglieder.
++Berthold Koletzko von renommierter Organisation++
Professor Berthold Koletzko, Else Kröner Seniorprofessor für Pädiatrie am LMU Klinikum , wurde von der European Society for Paediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutrition (ESPGHAN) anlässlich ihrer 56. Jahrestagung am 17. Mai 2024 in Mailand mit dem Distinguished Service Award als höchster Ehrung der Gesellschaft ausgezeichnet. In der Laudatio des ESPGHAN Präsidenten wurden Koletzkos besonderen Verdienste um die Förderung der Kindergesundheit durch herausragende wissenschaftliche Leistungen, bei der translationalen Applikation wissenschaftlicher Erkenntnisse in die klinische Praxis sowie bei der Förderung der Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten und Angehörigen anderer Heilberufe hervorgehoben.
In seiner Forschung befasst sich Berthold Koletzko unter anderem mit dem Risiko für später entstehendes Übergewicht und Adipositas sowie damit assoziierte Erkrankungen wie Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Die ESPGHAN ein eine führende Organisation, die sich der Gesundheit und dem Wohlbefinden von Kindern in den Bereichen Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung widmet.
1968 gegründet sind ihre Ziele inbesondere die Förderung der Forschung, etwa durch Unterstützung und Durchführung von wissenschaftlichen Studien und Forschungsprojekten, Bildung und Training sowie politische Beratung unter anderem in Form von Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und Gesundheitsorganisationen.
++Studienstiftung ehrt Doktorandin für Engagement++
LMU-Doktorandin Maria Matveev wird mit dem Engagementpreis 2024 der Studienstiftung des deutschen Volkes ausgezeichnet. Für ihre ehrenamtliche Arbeit an der Onlineplattform Lern-Fair, die sie während der Corona-Pandemie mitgegründet hatte, wird sie mit dem diesjährigen Hauptpreis der Ehrung bedacht. Dank dem Einsatz von rund 10.000 Ehrenamtlichen erhielten über www.lern-fair.de bereits mehr als 15.000 Schülerinnen und Schülern kostenlose, digitale Nachhilfe.
Maria Maatvev, die am Munich Center for Machine Learning promoviert, ist Gründungs- und Vorstandsmitglied von Lern-Fair e. V.. Gegründet 2020 unterstützt der gemeinnützige Verein sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler insbesondere durch die Vermittlung kostenfreier individueller Unterstützung durch Ehrenamtliche sowie durch Gruppenformate, darunter Wiederholungskurse und Deutschkursen für geflüchtete Schülerinnen und Schüler. „Für mein Team und mich ist der Preis Anerkennung und Motivation gleichzeitig“, so Matveev, die während ihres Studiums Stipendiatin der Studienstiftung gewesen war. „Er geht an all unsere ehrenamtlichen Helfenden, denn das Engagement für gute und gerechte Bildung ist, was uns alle verbindet.“
Die Studienstiftung des deutschen Volkes vergibt ihre Engagementpreise bereits zum elften Mal. Die Verleihung findet am 3. Juni in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt. Neben dem Hauptpreis für Maria Matveev, der mit 5.000 Euro dotiert ist, werden fünf Studierende als Finalistinnen und Finalisten geehrt. Zudem erhalten fünf weitere Stipendiatinnen einen „Starterpreis“ für Initiativen in der Aufbauphase.
++Arndt Brendecke in renommierte Akademie gewählt++
Der LMU-Historiker Arndt Brendecke ist in die Bayerische Akademie der Wissenschaften gewählt worden. Die Aufnahme ist eine der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnungen in Bayern. Mitglieder müssen durch ihre Forschungen zu einer „wesentlichen Erweiterung des Wissensbestandes“ ihres Faches beigetragen haben.
Als Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit hat Arndt Brendecke bislang unter anderem zur Genese der europäischen Zeitkultur geforscht, zur Entstehung von Verfahren der Wissensproduktion sowie zu Macht- und Informationsstrukturen der frühen Kolonialreiche. In der Lehre thematisiert der Historiker – neben der Geschichte des Alten Reiches, Englands und Spaniens – besonders die frühe Globalisierung, darunter die Geschichte der Karibik und des kolonialen Lateinamerikas.
Bayerische Akademie der Wissenschaften, in die er nun als ordentliches Mitglied gewählt wurde, ist die größte sowie eine der forschungsstärksten der acht Landesakademien in Deutschland. Als Gelehrtengemeinschaft und Forschungseinrichtung vernetzt sie Akademikerinnen und Akademiker über Fach- und Ländergrenzen hinweg, fördert den Nachwuchs und sieht sich als Forum für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Das Plenum der Akademie hatte Brendecke im April zusammen mit zehn weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu neuen Mitgliedern gewählt.
++Professor Glückler in die Academia Europaea gewählt++
Professor Johannes Glückler, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsgeographien der Zukunft an der LMU, ist in die Academia Europaea gewählt worden.
Glückler ist seit September vergangenen Jahres Lehrstuhlinhaber am Department für Geographie. Zuvor hatte er unter anderem an den Universitäten Heidelberg, Eichstädt-Ingolstadt und Frankfurt am Main gewirkt. Mit seiner Forschung zu Netzwerken, Institutionen und Governance von Innovationsprozessen hat Glückler das Feld der Relationalen Wirtschaftsgeographie maßgeblich geprägt. Darüber hinaus trägt er mit Impactstudien wesentlich zum Verständnis der regionalwirtschaftlichen Bedeutung von Kultur- und Bildungseinrichtungen bei.
Jenseits der Grundlagenforschung arbeitete Glückler als Gutachter für das bayerische Wirtschaftsministerium, die Landesrektorenkonferenz Baden-Württemberg, Industrie- und Handelskammern sowie Branchenverbände und Unternehmen.
Die Academia Europaea, in die er nun gewählt wurde, ist eine der prestigeträchtigsten akademischen Gemeinschaften Europas. Gegründet 1988 und mit Sitz in London, hat die regierungsunabhängige Gesellschaft sich der Förderung hervorragender wissenschaftlicher Leistungen zum Wohle der Allgemeinheit und der Öffentlichkeitsbildung verschrieben.
++Renommierte Auszeichnung für Konstantinos Nikolakopoulos++
Konstantinos Nikolakopoulos, Professor für Biblische Theologie und orthodoxer Theologe und Vorstand der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie an der LMU, ist der diesjährige Empfänger des renommierten Friedrich von Thiersch-Preises für Förderung hellenistischer Bildung und Kultur. Verliehen wird der Preis von der American Hellenic Educational Progressive Association (AHEPA), der weltweit größten Basisvereinigung amerikanischer Bürger griechischer Abstammung und Philhellenen.
Professor Nikolakopoulos, der als dienstältester orthodoxer Theologe Deutschlands gilt, wurde für sein Lebenswerk und seine außergewöhnlichen Beiträge zur Förderung hellenistischer Bildung und Kultur geehrt. Er hat sich als biblischer Theologe, Forscher, Kirchensänger und Lehrer der byzantinischen Musik der Orthodoxen Kirche einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Unter seiner Leitung hat das Institut für Orthodoxe Theologie an der LMU die bayerisch-griechischen Beziehungen signifikant bereichert und vertieft.
Die AHEPA, gegründet 1922 in Atlanta, Georgia, engagiert sich für Bildung, Philanthropie, staatsbürgerliche Verantwortung und individuelle Exzellenz, getragen von den Idealen der antiken hellenischen Kultur. Der Friedrich von Thiersch-Preis würdigt jährlich Persönlichkeiten, die sich besonders für die Förderung des Hellenismus in München einsetzen.
++LMU-Studentin siegt mit deutschem Team bei Physik-Wettbewerb++
Die Physikstudentin Lena Edenhofer hat als Teil des deutschen Teams den ersten Preis beim Internationalen Physik-Wettbewerb (IPT) belegt. Bei der jährlich stattfindenden Veranstaltung bearbeiten Studierende aus der ganzen Welt wissenschaftliche Fragen, führen Experimente durch oder entwickeln Theorien, um sie schließlich in sogenannten „Physics Battles“ gegen andere Teams zu verteidigen.
Edenhofer, die sich im zweiten Fachsemester ihres Physik- und im vierten ihres Mathematik-Bachelorstudiums an der LMU befindet, hatte zusammen mit fünf weiteren Physik-Studierenden und vier Teamleitern aus ganz Deutschland teilgenommen. Die 20-Jährige widmete sich einem physikalischen Problem namens „Unrolling Tape“. „Es ging darum, die akustische Emission beim Abziehen von Klebeband zu erklären und Wege zu finden, das Geräusch zu maximieren oder zu minimieren.“ Dieses Projekt präsentierte Edenhofer im Halbfinale des IPT und trug somit zum Einzug ins Finale bei.
Für Letzteres hatte das Team eine sogenannte „Thermal Snail“ entwickelt – ein Gerät, das thermische Ausdehnung nutzt, um sich mithilfe der Temperaturschwankungen im Tagesverlauf fortzubewegen. Dehnung und Rücksetzen einer Nitinol-Feder werden dabei durch eine mechanische Vorrichtung in lineare Bewegung umgewandelt. Wie Edenhofer erklärt, hatte sie an der „Thermal Snail“ selbst „vorwiegend bei kleineren Aufgaben wie dem Filmen von Bewegungsvideos geholfen“.
Es war der erste Sieg eines deutschen Teams beim IPT; Edenhofer hatte dabei das Gewinnerteam der nationalen Vorausscheidung in Deutschland ergänzt, nachdem ihr Team von der LMU ausgeschieden war. Der IPT war 2009 zum ersten Mal in der Ukraine veranstaltet worden und wurde seither von wechselnden Ländern auf mehreren Kontinenten ausgetragen. In diesem Jahr waren 21 Teams nach Zürich eingeladen worden. Das deutsche Team setzte sich im Finale gegen Studierende aus Frankreich und Italien durch.
++Julia Pongratz in Klimaschutz-Beirat berufen++
Die LMU-Geografin Professorin Julia Pongratz ist in den Wissenschaftlichen Beirat für Natürlichen Klimaschutz (WBNK) berufen worden. Dieser soll die Bundesregierung von nun an in entsprechenden Fragen unabhängig beraten.
Zudem wird der Beirat das Aktionprogramm Natürlicher Klimaschutz des Bundesumweltministeriums wissenschaftlich begleiten. Bundesumweltministerin Steffi Lemke berief Pongratz in Berlin zusammen mit 15 weiteren Expertinnen und Experten aus Praxis, Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaften. Wie Lemke erklärte, sorgten sie dafür, „Schutz, Stärkung und Wiederherstellung unserer Wälder und Auen, Böden und Moore, Meere und Gewässer, Grünflächen in der Stadt und auf dem Land entscheidend voranzubringen“.
„Es stehen kritische zwei Jahrzehnte an, in denen Deutschland den Weg zur Treibhausgasneutralität legt. Die terrestrischen und marinen Ökosysteme spielen darin eine maßgebliche Rolle, leiden aber schon jetzt unter den Folgen des Klimawandels. Im WBNK möchten wir unterstützen, dass entsprechende Maßnahmen bestmöglich wirksam werden. Die Arbeit im Beirat ermöglicht es, die wissenschaftlichen Erkenntnisse in konkrete Fragen der Umsetzung einfließen zu lassen. Dazu zählt auch, dass die Klimaschutzaufgabe in Einklang mit anderen Zielen der Nachhaltigkeit wie Biodiversitätsschutz gebracht wird.“
Julia Pongratz ist Professorin für Physische Geografie und Landnutzungssysteme an der LMU. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Rückkopplungen zwischen Mensch, Klima und Vegetation, treibende Kräfte hinter anthropogenen Emissionen sowie innovative Modellierung des Erdsystems. Der WBNK, dem Pongratz nun angehört, ist zunächst für drei Jahre berufen und wirkt ehrenamtlich.
++Forschungsförderung für Chronobiologin Maria Robles++
Forschungsförderung für Chronobiologin Maria RoblesDie Chronobiologin Professorin Maria Robles vom Institut für Medizinische Psychologie der LMU konnte erfolgreich eine Förderung der Chan Zuckerberg Initiative (CZI) einwerben. Deren „Collaborative Pairs Pilot Project Award“ unterstützt Forscherduos bei innovativen und interdisziplinären Projekten im Bereich neurodegenerativer Erkrankungen und neurologischer Grundlagenforschung.
Als Chronobiologin erforscht Maria Robles Prozesse der „inneren Uhr“ von Lebewesen und die damit verbundene Dynamik des Schlaf-Wach-Rhythmus. In dem nun geförderten Projekt arbeitet sie mit Angel L. Barco Guerrero zusammen, dem Leiter des Instituts für Neurowissenschaften an der Universität Miguel Hernández im spanischen Elche bei Alicante. Gemeinsam analysieren sie, welche molekularen Mechanismen in Nervenzellkernen der Kontrolle des Schlafes zugrunde liegen. Im Mausmodell untersuchen sie dabei, welche schädlichen Auswirkungen Schlafentzug auf Transkriptionsprozesse in Gehirnzellen hat, also auf die Umschreibung der Erbinformation der DNA auf mRNA – und damit auf Gedächtnis, Lernfähigkeit und Anfälligkeit für Neurodegeneration.
Die Chan Zuckerberg Initiative ist eine Wohltätigkeitsorganisation des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg und seiner Ehefrau Priscilla Chan. Die Fördersumme des CZI-Awards beträgt pro Kooperationspaar 200.000 US-Dollar für einen Zeitraum von zunächst 18 Monaten.
++Barbara Vinken erhält renommierte Auszeichnung++
Barbara Vinken, Professorin für Allgemeine und Französische Literaturwissenschaft am Institut für Romanische Philologie der LMU, ist mit der Carl Friedrich Gauß-Medaille der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft ausgezeichnet worden. Die Medaille wird zum Gedenken an Carl Friedrich Gauß für hervorragende wissenschaftliche Leistungen vergeben und 2024 im Rahmen der öffentlichen feierlichen Jahreshauptversammlung der Gesellschaft zum Geburtstag von Gauß im April durch den Präsidenten überreicht. Die Geehrte soll bei dieser Gelegenheit einen Vortrag über ihre wissenschaftliche Arbeit halten.
Die Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft (BWG) ist eine traditionsreiche Wissenschaftsgesellschaft mit etwa 200 Mitgliedern. Als Vereinigung von Gelehrten hat sie zum Ziel, sich forschend, fördernd und vermittelnd mit den gesamtgesellschaftlichen Leistungen von Wissenschaft und Technik in einem steten interdisziplinären Diskurs auseinanderzusetzen.
++Frederike Warlitz erhält ein „Medical Excellence“-Stipendium von MLP++
Die LMU-Medizinstudentin Frederike Warlitz setzte sich in einem anspruchsvollen, mehrstufigen Auswahlprozess, der in einem Assessment-Center gipfelte, gegen eine Vielzahl von Bewerberinnen und Bewerbern durch und gehört somit zu den zwölf nationalen Stipendiaten dieses Jahres. Frederike Warlitz beeindruckte im Bereich „Pädiatrische Hämatologie/Onkologie“ und gewann ein Sonderstipendium. Sie erhält eine Förderung von 4.000 Euro.
„Ich bin sehr glücklich, zu den diesjährigen Stipendiatinnen und Stipendiaten des Medical- Excellence-Programms zu gehören und freue mich nicht nur über die finanzielle Unterstützung, sondern auch über die interessanten Erfahrungen und den wertvollen Austausch im Rahmen des Assessment-Centers“, so Warlitz.
Das „Medical Excellence“-Programm, das in diesem Jahr sein fünfzehntes Jubiläum feiert, würdigt neben wissenschaftlicher Exzellenz auch herausragende Studienleistungen und soziales Engagement. Insgesamt werden neun Stipendien sowie drei Sonderstipendien in spezifischen medizinischen Fachgebieten vergeben. Das Stipendienprogramm wird in Kooperation mit Springer Medizin und der Ärzte Zeitung durchgeführt.
++DDL Emerging Scientist-Auszeichnung für Olivia Merkel++
Olivia Merkel, Professorin für Drug Delivery am Department Pharmazie der LMU, hat für ihre Forschung den Emerging Scientist Award der Drug Delivery to the Lungs Conference (DDL) erhalten.
Weltweit leiden über eine Milliarde Menschen an akuten oder chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma, chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) oder Lungenkrebs. Seit der Corona-Pandemie hat zudem die Zahl der Menschen mit Lungenfunktionsstörungen deutlich zugenommen. Daher werden neue Therapien benötigt, die möglichst schonend sind und keine Nebenwirkungen verursachen. Genau dazu forscht Olivia Merkel. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, neue Nano-Transportsysteme für Medikamente gegen Lungenerkrankungen zu entwickeln. Der große Vorteil der Lungen als Zielort ist dabei, dass Medikamente eingeatmet werden können und somit direkt an ihren Wirkort gelangen. Ein Umweg über das Blut ist nicht notwendig.
„Ich fühle mich sehr geehrt, mich in die Liste der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger einreihen zu dürfen, und freue mich über das große Interesse an inhalierten RNA-Therapeutika. Mein Dank geht aber vor allem an meine Arbeitsgruppe, ohne die die Auszeichnung nicht möglich gewesen wäre”, so Olivia Merkel. Die Auszeichnung würdigt bedeutende wissenschaftliche Leistungen oder Innovationen während der frühen Karrierestufen einer Person im Bereich der Inhalationswissenschaft. Am 8. Dezember 2023 erhielt Olivia Merkel die Gedenktrophäe und wurde eingeladen, ihre Arbeit sowie einen Ausblick auf die Zukunft der inhalativen RNA-Therapeutika auf der DDL2023 in Edinburgh vorzustellen.
Die Konferenz Drug Delivery to the Lungs (DDL) befasst sich mit der Verabreichung von Arzneimitteln über die Lunge und die Nase. Beiträge sind von Forschenden aus der ganzen Welt willkommen, die an Forschungseinrichtungen, in der Industrie, in öffentlichen Ämtern oder anderen wissenschaftlichen Einrichtungen tätig sind. Der Schwerpunkt liegt darauf, ein Forum für die Präsentation der neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Inhalationstherapie durch Podiums- und Posterpräsentationen zu bieten.
++LMU-Physiker erhalten renommierte DPG-Preise++
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) hat ihre höchsten Auszeichnungen, die Max-Planck-Medaille und die Stern-Gerlach-Medaille, sowie 14 weitere Preise in verschiedenen physikalischen Disziplinen verliehen.
Professor Erwin Frey vom Arnold Sommerfeld Center der Ludwig-Maximilians-Universität München erhielt die Max-Planck-Medaille. Diese Auszeichnung würdigt seine fundamentalen Beiträge zur Theoretischen Biophysik, insbesondere im Bereich des interzellulären Transports, biomolekularer Prozesse und der Musterbildung in komplexen Systemen. Seine Forschung konzentriert sich auf die Entdeckung grundlegender Funktionseinheiten in biologischen Systemen. Zu seinen Erfolgen zählen Fortschritte im Verständnis des elastischen Verhaltens von semi-flexiblen Polymeren, der Musterbildung bei Reaktions-Diffusions-Systemen und der Dynamik mikrobieller Systeme.
„Als ich erfuhr, dass ich die Max-Planck-Medaille erhalte, war ich überwältigt. Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel. Sie ehrt meine Arbeit in der Physik lebender Systeme und die Entwicklung neuer Theorien. Ich teile diese Anerkennung mit meinen wunderbaren Studenten und Kollegen, mit denen ich das Privileg hatte zu arbeiten. Denn nichts Bedeutendes im Leben kann von einer Person allein erreicht werden. Es kommt immer auf das Team an. Mein aufrichtiger Dank gilt daher ihnen, denn sie haben diesen Erfolg erst möglich gemacht. Darüber hinaus ist die Auszeichnung auch eine Würdigung des ganzen Feldes der Physik lebender Systeme", so Frey.
Professor Immanuel Bloch von der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik wurde mit der Stern-Gerlach-Medaille geehrt. Diese Auszeichnung für Experimentelle Physik wird ihm für seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Quantensimulationen mit ultrakalten Atomen in optischen Gittern verliehen.
„Ich freue mich sehr über diese hohe Auszeichnung, die mit den Namen zweier der Pioniere der Experimentellen Quantenphysik verknüpft ist. Als heutiger Quantenphysiker mit der Stern-Gerlach-Medaille ausgezeichnet zu werden, ist daher etwas ganz Besonderes”, so Bloch. Bloch ist Mitbegründer des Feldes der Quantensimulation, welches grundlegende Konzepte der Quanteninformationswissenschaft mit experimentellen Techniken aus der Quantenoptik verbindet.
++Laura Valentini und Christian List in die Academia Europaea gewählt++
Professorin Laura Valentini und Professor Christian List wurden in die Academia Europaea, eine der prestigeträchtigsten wissenschaftlichen Gemeinschaften Europas, aufgenommen.
Die Academia Europaea, gegründet 1988, ist eine paneuropäische Akademie, die sich der Förderung von Exzellenz in Wissenschaft und Geisteswissenschaften verschrieben hat. Ihre Mitglieder, die aus verschiedenen europäischen Ländern stammen, widmen sich der Förderung von Bildung und Forschung in einer Vielzahl von Disziplinen.
Professorin Dr. Laura Valentini, Mitglied der Sektion für Philosophie, äußerte sich zu ihrer Aufnahme: „Ich fühle mich sehr geehrt, zum Mitglied der Europäischen Akademie gewählt worden zu sein. Diese Anerkennung regt hoffentlich eine weiterführende Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen in verschiedenen europäischen Ländern an.“ Ebenso teilte Professor Dr. Christian List seine Freude über diese Ehrung: „Die wissenschaftliche Gemeinschaft ist eine internationale Gemeinschaft. Als überzeugter Befürworter der Idee der europäischen Integration freue ich mich besonders über die Aufnahme in die Academia Europaea.“
Die Wahl von Professor Valentini und Professor List unterstreicht das Ansehen der LMU und ihrer Fakultätsmitglieder in der internationalen akademischen Gemeinschaft. Ihre Aufnahme in die Academia Europaea ist nicht nur eine persönliche Ehre für beide Professoren, sondern auch eine Bestätigung der ausgezeichneten Forschungs- und Lehrstandards der LMU auf europäischer Ebene.
++Ingenieur-Verband ehrt LMU-Mathematikerin++
Die Mathematikerin Gitta Kutyniok, Lehrstuhlinhaberin für mathematische Grundlagen der Künstlichen Intelligenz an der LMU, ist vom Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) zu dessen Fellow ernannt worden.
Gitta Kutyniok erhält die Ehrung für ihre Beiträge zur mathematischen Theorie der Künstlichen Intelligenz bei der Signalverarbeitung und Kommunikation.
„Ich fühle mich durch diese Auszeichnung sehr geehrt“, erklärte die Mathematikerin. „Mich freut besonders, dass die Würdigung durch den weltweiten Berufsverband der Ingenieurinnen und Ingenieure auch die interdisziplinäre Bedeutung meiner Forschung im Bereich KI aufzeigt.“ Kutyniok ist, neben ihrem Wirken am Lehrstuhl, LMU-Direktorin der Konrad Zuse School of Excellence in Reliable AI von LMU und Technischer Universität München (TUM).
IEEE ist ein weltweiter Berufsverband von Ingenieurinnen und Ingenieuren, Technikerinnen und Technikern, Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern sowie angrenzenden Berufsgruppen, hauptsächlich aus der Elektro- und Informationstechnik. Der Verband IEEE hat seinen Sitz in den USA und zählt weltweit über 400.000 Mitglieder in fast 200 Ländern. Jedes Jahr werden einige wenige Mitglieder zu Fellows, dem höchsten Mitgliedsstatus, ernannt.
++UCL ernennt Kevin Heng zum Professor ehrenhalber++
Nach fast einem Jahrzehnt der Zusammenarbeit mit Forschenden des University College London (UCL) wurde Kevin Heng, Professor für Theoretische Astrophysik an der LMU, jüngst von der britischen Universität mit einer Honorary Professorship in der Abteilung für Physik und Astronomie geehrt. Damit wird der unkonventionelle wissenschaftliche Ansatz des theoretischen Astrophysikers und Exoplanetenforschers gewürdigt: „Im Gegensatz zu den meisten anderen Astrophysikern bin ich eher ein Generalist als ein Spezialist“, erklärt er. „Man kann sagen, dass ich mir in der Community der Exoplanetenforscherinnen und -forscher den Ruf erworben habe, etwas unkonventionell zu sein." Ein großes Projekt für das nächste Jahrzehnt sei es zum Beispiel, so Heng, „mich damit zu befassen, wie man Astrophysik und Geochemie in der Exoplanetenforschung zusammenführen kann." Die Auszeichnung sei auch eine offene Einladung seitens des UCL an Heng, seine Forschungen jederzeit auf dem Londoner Campus durchzuführen.
Das UCL, das Mitglied der britischen Russell Group ist, eines Zusammenschlusses von 24 führenden britischen Universitäten, gehört zu den renommiertesten Universitäten der Welt. Es ist überdies das federführende Institut für die bevorstehende ARIEL-Weltraummission der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), an der Heng ein großes Interesse hat, da es sich um die erste Mission zur Erforschung der Atmosphären von Exoplaneten handelt.
++Doktorand Niklas Schmacke für Immunologie-Paper geehrt++
Niklas Schmacke, Doktorand am Genzentrum der LMU, ist mit dem „ibidi Paper Award 2023" des gleichnamigen Biotech-Unternehmens ausgezeichnet worden. Schmacke erforscht Zelleigenschaften, die unter anderem die Immunantwort des menschlichen Körpers auf Krankheitserreger beeinflussen. Den Preis erhielt er für eine Veröffentlichung in der Fachzeitschrift „Immunity“.
In einer Mitteilung zur Preisverleihung hieß es, dank Niklas Schmacke und seiner Gruppe habe man nun ein besseres Verständnis von der Regulierung von Entzündungsprozessen, wie sie für menschliche Krankheiten und potenzielle Behandlungen von Bedeutung sind. Mit ihren Versuchsanordnungen hätten die Preisträger unter dem Mikroskop Entscheidendes über das Abwehrverhalten lebender Zellen im Körper zutage gebracht.
Der mit je 500 Euro dotierte Award wird jedes Jahr an drei Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler vergeben; Schwerpunkt in diesem Jahr waren Entdeckungen in der Immunologie. „Die geschickt gewählten Zellkulturen und Mikroskopie-Techniken liefern wertvolle Einsichten in die Wirkmechanismen von Immunsystemen und die Effekte von Therapien“, so ibidi.
++Junior BEC Award für Monika Aidelsburger++
Die LMU-Quantenphysikerin Monika Aidelsburger ist mit dem TOPTICA Junior BEC Award 2023 ausgezeichnet worden. Die Professorin arbeitet in der Experimentalphysik und leitet die Synthetic Quantum Matter Group. Insbesondere forscht sie im Bereich Quantensimulationen und ultrakalte Quantengase in optischen Gittern. Der Laserhersteller TOPTICA Photonics ehrt mit den BEC Awards, die mit einem Preisgeld von je 2.500 Euro einhergehen, herausragende physikalische Forschung zu atomaren Gasen.
Der Nachwuchspreis richtet sich dabei insbesondere an Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu Beginn ihrer akademischen Laufbahn. Monika Aidelsburger erhielt ihn für ihre „wegweisenden Beiträge zur experimentellen Forschung zu synthetischen Eichfeldern und zur topologischen Physik mit ultrakalten Gasen“. Der Award wurde ihr im Rahmen der alle zwei Jahre stattfindenden Bose-Einstein Condensation (BEC)-Konferenz in Sant Feliu de Guíxols, Spanien, verliehen.
Monika Aidelsburger war 2019 als Professorin für künstliche Quantenmaterie an die LMU gekommen – als jüngste Professorin der Universität. Erst vor zwei Jahren war sie mit dem Alfried Krupp-Förderpreis ausgezeichnet worden, der mit einer Million Euro Fördersumme als höchstdotierter Preis in der deutschen Wissenschaftsszene gilt.
++Georges-Köhler-Preis für Sebastian Kobold++
Der LMU-Immunologe Professor Sebastian Kobold ist mit dem Georges-Köhler-Preis der Deutschen Gesellschaft für Immunologie ausgezeichnet worden. Der Wissenschaftspreis wird an herausragende Forschende unter 40 Jahren vergeben, die zum Verständnis des Immunsystems und entsprechenden Anwendungen beigetragen haben. Nach dem Nobelpreisträger Georges Jean Franz Köhler benannt, ist er mit 3.000 Euro dotiert.
Sebastian Kobold, Professor für Experimentelle Immunonkologie an der LMU und Stellvertretender Direktor der Abteilung für Klinische Pharmakologie am Klinikum der Universität München, erhielt ihn für seine Arbeit im Bereich der Tumorimmunologie mit besonderem Fokus auf zellulären und Antikörper-vermittelten Therapien. Kobolds Hauptforschungsschwerpunkte sind die Wechselwirkungen zwischen Krebszellen und ihrer Umgebung als Triebkraft für das Fortschreiten des Tumors sowie die Entwicklung innovativer (immun-)zellbasierter Therapeutika.
„Für mich als Deutsch-Franzosen ist es eine besondere Ehre“, so Kobold, „diese höchste wissenschaftliche Auszeichnung unserer Fachgesellschaft ausgerechnet auf der ersten gemeinsamen Jahrestagung mit der Französischen Gesellschaft für Immunologie zu erhalten.“
++Stiftung Herz-Zentrum ehrt Eckhard Wolf++
Der LMU-Genetiker und Biotechnologe Professor Eckhard Wolf hat den Preis der „Münster Heart Lecture“ erhalten, den die Stiftung Herz-Zentrum jedes Jahr verleiht. Ausgezeichnet wurde damit insbesondere seine Forschung zur Xenotransplantion, also der Verwendung tierischer Organe für Menschen. Letzteres stellt eine Hoffnung für Patienten dar, die vergeblich auf menschliche Spenderorgane warten. An der LMU leitet Eckhard Wolf das Genzentrum am Institut für Molekulare Tierzucht und Biotechnologie sowie das Center for Innovative Medical Models und ist Vizedekan für Forschung der Medizinischen Fakultät.
Unter anderem entwickelt er potentielle Spenderschweine für Menschen mit lebensbedrohender Herzinsuffizienz. Eckhard Wolf nahm die Ehrung Anfang Juni im Friedenssaal der Stadt Münster entgegen. Neben einem Fachvortrag im Rahmen der Ehrung an der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hielt er auch einen allgemeinverständlichen öffentlichen Vortrag zu seiner Forschung.
++Bundesverdienstkreuz für Zahnheilkundeexperten Reinhard Hickel++
Der LMU-Zahnmediziner Professor Reinhard Hickel ist mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt worden. Er erhielt die Ehrung in München aus der Hand von Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume.
Dieser erklärte, Hickel habe fast 50 Jahre lang „völlig neue Maßstäbe in der Zahnheilkunde“ gesetzt und den Grundstein für ein zeitgemäßes zahnmedizinisches Studium gelegt. Reinhard Hickel ist seit 1992 Ordinarius und Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie und der Kinderzahnklinik an der LMU und war zeitweilig Stellvertreter des Ärztlichen Direktors des Klinikums sowie Dekan der Medizinischen Fakultät.
Er führte ein Zentrum für Behindertenbehandlung in der Zahnmedizin ein und setzte sich dafür ein, die zahnmedizinische Ausbildung stärker mit der humanmedizinischen zu verschränken. In über 600 Publikationen veröffentlichte er maßgebliche wissenschaftliche Beiträge und brachte sich, etwa als Präsident der „DGZ Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung“ oder Vorstandsmitglied der Bayerischen Landeszahnärztekammer, in der zahnärztlichen Selbstverwaltung und Verbandsarbeit ein.
++LMU-Doktorand ist KI-Newcomer des Jahres 2023++
Dominik Bär, Doktorand am Institut für KI im Management und dem Munich Center for Machine Learning (MCML) gehört zu den zehn KI-Newcomern und -Newcomerinnen des Jahres 2023, die jüngst im KI-Camp in Berlin gekürt wurden.
Das KI-Camp ist eine transdisziplinäre Forschungs-Convention für junge Forschende zum Thema Künstliche Intelligenz, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Kooperation mit der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) mittlerweile zum dritten Mal ausgerichtet wurde. Ausgewählte KI-Talente diskutieren hier mit renommierten KI-Expertinnen und -Experten aus der ganzen Welt über Themen der KI-Forschung und der Anwendung.
Dominik Bär ist Computational Social Scientist und entwickelt modernste KI-Tools zur Lösung gesellschaftlicher Probleme. Seine Forschung befasst sich mit der Frage, wie KI genutzt werden kann, um die Integrität sozialer Medien zu verbessern und Bedrohungen für die Gesellschaft zu entschärfen. Vor allem zielt seine Forschung darauf ab, einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu haben, indem sie die Verbreitung von Fehlinformationen, Propaganda und Verschwörungstheorien in sozialen Medien eindämmt.
So untersuchte Bär etwa russische Propaganda während der Invasion in die Ukraine im Jahr 2022 und entwickelt auf dieser Basis neuartige Modelle zur Moderation von Inhalten, um die Verbreitung von Propaganda effizient zu bekämpfen.
Dominik Bär nutzt in seiner Forschung modernste KI-Methoden wie etwa große Sprachmodelle aus der natürlichen Sprachverarbeitung sowie (kausales) maschinelles Lernen. Dabei verbindet sein interdisziplinärer Ansatz Erkenntnisse aus den Sozialwissenschaften mit neuartigen Methoden aus der Informatik, um innovative KI-Ansätze zu entwickeln und gesellschaftlich relevante Forschungsfragen zu beantworten.
++Joannis Koepsell gewinnt Theodor-Hänsch-Promotionspreis++
Für seine herausragende Dissertation Quantum simulation of doped two-dimensional Mott insulators wurde Joannis Koepsell von der Fakultät für Physik der LMU mit dem Theodor-Hänsch-Promotionspreis ausgezeichnet.
++Ehrungen für LMU-Geologen Dingwell++
Professor Donald Bruce Dingwell, Direktor des Departments für Geo- und Umweltwissenschaften der LMU, darf in diesem Jahr eine Reihe von Ehrungen entgegennehmen. So erhält der kanadisch-deutsche Geologe die Gustav-Steinmann-Medaille, die höchste Auszeichnung des Nationalen Deutschen Geologen-Verbands (DGGV), für seine geowissenschaftliche Forschung. Die feierliche Zeremonie findet im September im Rahmen der Jahrestagung des Verbands in Berlin statt.
Ob seines wesentlichen Beitrags zur Vulkanforschung in Mexiko wurde Dingwell zudem als Korrespondierendes Mitglied in die Academia Mexicana de Ciencias (AMC) aufgenommen. Letztere ist die nationale Akademie Mexikos mit 3000 inländischen Mitgliedern und 120 „Korrespondierenden Mitgliedern“ auf der ganzen Welt. Sie dient der mexikanischen Regierung als Quelle wissenschaftlicher Informationen und Empfehlungen.
Des Weiteren wurde Dingwell, der den Lehrstuhl für Mineralogie und Petrologie an der LMU innehat, die Ehrendoktorwürde der im kanadischen Greater Vancouver gelegenen Simon Fraser University (SFU) zuteil. Er erhält sie für seine Beiträge in der Erforschung von Naturkatastrophen und Ressourcensicherheit und wird bei der Frühjahrsversammlung der SFU im Juni eine Rede halten.
++Wirtschaftswissenschaftlerin Monika Schnitzer in Leopoldina aufgenommen++
Monika Schnitzer, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der LMU und Vorsitzende der „Wirtschaftsweisen“, ist bereits 2022 in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt worden. Die Leopoldina bearbeitet unabhängig von wirtschaftlichen oder politischen Interessen wichtige gesellschaftliche Zukunftsthemen aus wissenschaftlicher Sicht, vermittelt die Ergebnisse der Politik und der Öffentlichkeit und vertritt diese Themen national wie international. Monika Schnitzer ist Inhaberin des Lehrstuhls für Komparative Wirtschaftsforschung an der LMU.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind Wettbewerbspolitik, Innovationen sowie multinationale Unternehmen. Im Mittelpunkt ihrer aktuellen Forschung steht die Interaktion von Wettbewerb und Innovation und dabei insbesondere die Frage, welchen Beitrag kartellrechtliche Maßnahmen und Regulierung leisten könnten, um Innovationen zu steigern.
Seit 2020 gehört Schnitzer dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, auch „Wirtschaftsweise“ genannt, an. Seit 2022 ist sie Vorsitzende dieses per gesetzlichem Auftrag eingeführten Gremiums.
„Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina tritt für eine verantwortungsvolle Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Wohle von Mensch und Natur ein und bringt diese in die Politikberatung ein“, erklärt Monika Schnitzer. „Diesem Anspruch fühle auch ich mich als Wissenschaftlerin verpflichtet. Deshalb freue ich mich besonders über die Aufnahme in die Leopoldina.“
++Professor Oliver Trapp mit Horst-Pracejus-Preis der GDCh ausgezeichnet++
Oliver Trapp, seit 2016 Professor für Organische Chemie an der LMU, ist mit dem Horst-Pracejus-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ausgezeichnet worden.
Den Preis erhielt Trapp für seine grundlegenden Beiträge zur Selbstamplifikation in der asymmetrischen Katalyse, zur enantioselektiven Autokatalyse und zur Bestimmung der Absolutkonfiguration durch direkte Methoden. Mit seinen Entwicklungen der ersten selbstverstärkenden asymmetrischen Reaktionen und der Aufklärung des Mechanismus der asymmetrischen Autokatalyse zeigte Trapp erstmals, dass solche chemischen Prozesse ein allgemeines Phänomen sind und sogar rational gestaltet werden können. Er identifizierte die generischen Prinzipien der Autokatalyse und machte das enorme Potenzial sowohl konzeptionell als auch experimentell zugänglich.
„Ich freue mich sehr über diese großartige Auszeichnung durch den Horst-Pracejus-Preis für unsere wegweisenden Arbeiten im Bereich der chiralen Selbstamplifikation, der asymmetrischen Autokatalyse und direkten Abbildung chiraler Moleküle. Es ist eine ganz enorme Motivation, auf diesem Gebiet weiterzuforschen und neue Erkenntnisse in hocheffizienten Synthesen chiraler Verbindungen anzuwenden“, so Professor Oliver Trapp.
Mit dem mit 7.500 Euro dotierten Horst-Pracejus-Preis würdigt die GDCh seit 1997 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Enantioselektivität oder Chiralität. Der Namensgeber des Preises, Professor Horst Pracejus, war bekannt für seine Forschung im Fachgebiet der chiralen Katalyse und Leiter des Katalyse-Forschungsinstituts in Rostock. Der Preis wird alle zwei Jahre an einen Wissenschaftler oder eine Wissenschaftlerin vergeben, der oder die herausragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Enantioselektivität oder Chiralität erbracht hat.
++Preis der Deutsch-Französischen Hochschule für zwei LMU-Absolventen++
Die LMU-Absolventen Moritz Bach und Vincent Voerster sind diesjährige Exzellenzpreisträger der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH). Bereits im Januar hatte die DFH herausragende Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen der von ihr geförderten bi- und trinationalen Studiengänge sowie die besten deutsch-französischen Doktorarbeiten ausgezeichnet. Die insgesamt 20 Preise und Stipendien wurden im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag des Elysée-Vertrags in der Französischen Botschaft in Berlin übergeben.
Finanziert werden sie von grenzüberschreitend tätigen Unternehmen und Institutionen aus Deutschland und Frankreich. Moritz Bach und Vincent Voerster sind Absolventen des Integrierten Studiengangs „Deutsch-französisches Recht“ an der LMU und der Université Paris-Panthéon-Assas. Während Bachs Preis von der Rechtsanwaltskanzlei Valoris Avocats gefördert wurde, wurde Voersters von der Deutsch-Französischen Juristenvereinigung e.V. unterstützt. Die Exzellenzpreise, die sie erhalten haben, sind mit je 1.500 Euro dotiert.
„Diese jungen Talente“, sagte DFH-Präsident Professor Philippe Gréciano über die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger, „stehen für die Zukunft der deutsch-französischen Freundschaft und im Mittelpunkt der europäischen Zusammenarbeit. Sie durch solche Kooperationsprogramme frühzeitig in Kontakt mit grenzüberschreitend tätigen Institutionen und Wirtschaftsakteuren zu bringen, ist uns deshalb ein besonderes Anliegen, weil jeder davon profitiert und somit auch Europa stärker wird.“
++Ehrenstipendium für Statistiker Walter Radermacher++
Der LMU-Honorarprofessor Walter Radermacher ist zum Honorary Fellow der Royal Society of Statistics (RSS) 2023 gewählt worden. Das Ehrenstipendium wird bedeutenden Persönlichkeiten zuteil, die auf Gebieten mit statistischem Bezug tätig sind. Radermacher erhält es insbesondere aufgrund seiner Verdienste um die amtliche Statistik auf internationaler Ebene. So hatte er zunächst eine Reihe von Funktionen beim Statistischen Bundesamt inne, zuletzt als dessen Präsident, und war anschließend Generaldirektor und Chefstatistiker bei Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union.
In letzterer Position verantwortete er die Förderung und Koordination statistischer Informationen aus der gesamten Europäischen Union, darunter die Implementierung neuer Technologien für Datenerhebung, -analyse und -verbreitung. Zudem war Radermacher erster Vorsitzender des UN-Expertenausschusses „Environmental-Economic Accounting” (UNCEEA) sowie Mitglied des Expertenteams „Measurement of Economic Performance and Social Progress“ der OECD. Seine Rolle bei der Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Statistik setzt sich bis heute als Präsident der Federation of European National Statistical Societies fort. Eine entsprechende Medaille soll Radermacher im September dieses Jahres bei der Jahreskonferenz der RSS in Harrogate verliehen werden.
++Monika Aidelsburger ist Mitglied von acatech++
acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften hat Professorin Monika Aidelsburger als Mitglied aufgenommen. Die LMU-Physikerin ist mit 35 Jahren das jüngste Mitglied von acatech. Monika Aidelsburger ist Gruppenleiterin an der Quantum Optics Group der Fakultät für Physik. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf der Quantensimulation und der experimentellen Untersuchung ultrakalter Quantengase in optischen Gittern. Sie wird ihre herausragende wissenschaftliche Expertise künftig im Rahmen ihrer acatech-Mitgliedschaft der Beratung von Politik und Gesellschaft zur Verfügung stellen.
Zusammen mit Aidelsburger wurden 21 weitere Forscherinnen und Forscher in die acatech aufgenommen. Sie wurden aufgrund ihrer herausragenden wissenschaftlichen Arbeit und Reputation gewählt. Künftig verstärken sie die interdisziplinäre Kompetenz von acatech in unterschiedlichsten Bereichen, die für eine ganzheitliche Beratung in Innovationsfragen wichtig sind. acatech hat es sich zum Ziel gesetzt, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft näher zusammenzubringen.
Die Mitglieder der Akademie sind herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Ingenieur- und den Naturwissenschaften, der Medizin sowie aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Senatorinnen und Senatoren sind Persönlichkeiten aus technologieorientierten Unternehmen und Vereinigungen sowie den großen Wissenschaftsorganisationen.
++LMU-Wissenschaftler mit Corona-Sonderpreis ausgezeichnet++
Professor Göran Kauermann und Giacomo De Nicola sind mit dem
Corona-Sonderpreis
des Statistischen Bundesamts ausgezeichnet worden.
++LMU-Chemikerin mit Lectureship Award der UC Berkeley geehrt++
Professorin Lena Daumann vom Department Chemie der LMU ist mit einem Lectureship Award der UC Berkeley ausgezeichnet worden. Die Chemikerin erhielt die Ehrung im Rahmen des Earl L. Muetterties Memorial Lectureships der US-amerikanischen Universität, an welcher sie zwei Vorträge hielt.
Mit der Auszeichnung werden Lena Daumanns Arbeit auf dem Gebiet der biologischen Rolle der Seltenen Erd-Elemente sowie ihre Arbeiten zur Rolle von Eisen in der Epigenetik gewürdigt.
„Es war eine tolle Erfahrung nach 7 Jahren wieder an die Wirkungsstätte meines Postdocs zurückzukehren und über meine eigenständigen Arbeiten zu sprechen“, berichtet die Professorin. „Auch konnte ich mich während meines zweiwöchigen Aufenthalts dort mit Kolleginnen und Kollegen sowie Studierenden austauschen. Berkeley ist ein ganz besonderer Ort, dessen wissenschaftliche Atmosphäre mich immer aufs Neue inspiriert.“
In ihrer Forschung fokussiert sich Daumann auf Seltene Erden wie Neodym und Dysprosium, welche als unverzichtbar für die starken Magnete in Windrädern oder Elektroautos gelten. Das Recycling dieser Elemente ist derzeit noch schwierig, weswegen sich die Professorin mit der Möglichkeit einer nachhaltigeren und kostengünstigeren Alternative beschäftigt.
Dabei untersucht sie Einzeller, die Seltene Erden wie Neodym oder Dysprosium zum Leben brauchen. Diese Einzeller bauen die Metalle in Enzyme ein, die nur sie besitzen und sonst nicht funktionsfähig wären. Weiter geht es darum, den Stoffwechsel der Bakterien genauer zu verstehen, wofür die Bakterienmedien analysiert werden. Daneben werden auch die Substanzen, die von den Bakterien freigesetzt worden sind, um die Selten-Erd-Elemente zu binden, betrachtet. Diese bakteriellen Moleküle sollen für das Recycling eingesetzt werden und als bioinspirierte Vorlage dienen, um eine nachhaltigere Rückgewinnung und Trennung der Selten-Erd-Elemente zu ermöglichen.
Die Chemikerin hat die Professur für bioanorganische Chemie inne und befasst sich mit der Rolle von Metallen in biologischen Prozessen und deren Anwendung. 2020 erhielt sie einen ERC Starting Grant. Ein Jahr zuvor wurde sie mit dem Ars Legendi Fakultätenpreis für exzellente Hochschullehre ausgezeichnet.
++Förderpreis für Qualitätssicherung in der Psychologie für Felix Schönbrodt++
Professor Felix Schönbrodt ist von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) mit dem „Förderpreis für Qualitätssicherung in der Psychologie“ geehrt worden. Mit der Auszeichnung sollen Professor Schönbrodts „hochengagierte Arbeiten im Hinblick auf die Verankerung des Themas Open Science in der Lehre, die eigenen methodischen Entwicklungen und Software-Lösungen, die dem Fach zur Verfügung gestellt wurden, sowie die von ihm für die Fachcommunity entwickelten Lehrmaterialien“ gewürdigt werden.
Der Professor für Psychologische Methodenlehre und Diagnostik an der LMU ist seit 2017 Managing Director am Open Science Center der LMU und macht sich seit mehreren Jahren für Transparenz, Replizierbarkeit und Standardisierung in der Psychologie als Wissenschaft stark. Zudem engagiert sich Schönbrodt in Angeboten, die Forschende aller Karrierestufen aktiv unterstützen, die Open-Science-Idee in die Forschungspraxis zu integrieren. In seiner eigenen Forschung steht die Frage im Zentrum, wie sich die Psychologie als empirische Wissenschaft mit einem Fokus auf replizierbare und belastbare Forschung weiterentwickeln kann und sollte.
„Qualitätssicherung ist die Grundlage für Vertrauen in wissenschaftliche Ergebnisse und für den wissenschaftlichen Fortschritt“, sagt der Ausgezeichnete. „Ich finde, es ist ein wichtiges Signal, dass die Fachgesellschaft mit diesem neu etablierten Preis die Qualitätssicherung in der Wissenschaft prominent in den Fokus rückt.“ Schönbrodt fühle sich geehrt, den Preis erhalten zu haben. „Das ist eine schöne Anerkennung der Arbeit, die wir auch im LMU Open Science Center verrichten.“
Der „Förderpreis für Qualitätssicherung in der Psychologie“ wird seit 2018 durch die DGPs verliehen. Damit sollen Personen sowie Institutionen ausgezeichnet werden, die sich im Bereich der Förderung und Sicherung von wissenschaftlicher Qualität in der psychologischen Forschung, Lehre und Anwendung eingesetzt haben. Dazu zählen sichtbare Beiträge zur Qualitätssicherung psychologischer Forschung und Lehre nach den Grundsätzen der DGPs, die Förderung von Standards transparenter und reproduzierbarer Forschung oder die Förderung von psychologischen Scientist-Practitioner-Ansätzen.
++Physiker Immanuel Bloch mit dem „Clarivate Citation Laureate“ geehrt++
Der LMU-Physiker Immanuel Bloch ist für seine Pionierarbeiten auf dem Gebiet der Quantensimulation als „Clarivate Citation Laureate“ ausgezeichnet worden. Der Preis wird vom Medienkonzern Clarivate an Forschende vergeben, deren Arbeiten außerordentlich oft zitiert wurden und als wegweisend für ein neues Arbeitsgebiet gelten.
Professor Bloch, der seit 2009 an der LMU forscht, ist Lehrstuhlinhaber für Experimentalphysik – Quantenphysik. Zudem ist er Direktor für Quantenoptik am Max-Planck-Institut. Bloch freut sich sehr über die Auszeichnung für sich und seine Arbeitsgruppe, da sie sich auf seine wichtigste Arbeit beziehe. „Wir haben offenbar etwas Nachhaltiges geschaffen, das freut mich“, so der Quantenphysiker. „Aber Preise waren nie Motivator für meine Forschung. Ich wollte immer machen, was mich interessiert, und Neues in der Physik entdecken.“ In seiner Forschung widmet sich Professor Bloch der Quantensimulation, zu deren Begründer er auch zählt. Dabei geht es unter anderem darum, Phänomene wie Magnetismus oder Supraleitung zu verstehen.
Neben Professor Bloch sind von Clarivate 19 weitere Forschende ausgezeichnet worden, deren Arbeit als Nobelpreis-würdig eingestuft wird. Rund ein Sechstel der Nominierten erhielt schlussendlich die höchste Auszeichnung innerhalb der Wissenschaft.
++Christian Weber mit ESC William Harvey Lecture Award geehrt++
Professor Christian Weber, Lehrstuhlinhaber für Präventive Vaskuläre Medizin an der LMU, ist für seine Beiträge in der Atheroskleroseforschung mit dem ESC William Harvey Lecture Award für Grundlagenwissenschaften ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen des European Society of Cardiology (ESC)-Kongresses in Barcelona, bei dem Weber zwei Präsentationen gehalten hat.
Der Kardiologe, der seit 2010 Direktor des Instituts für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten ist, zählt zu den führenden internationalen Atheroskleroseforschern. Im Zentrum seiner Forschung steht die Analyse der molekularen Zusammenhänge bei der Entstehung und dem Verlauf von Atherosklerose. Bei dieser Erkrankung bilden sich in den Arterien Ablagerungen an der Gefäßinnenwand, die zu chronischen Entzündungen führen und die Gefäße verengen.
Die European Society of Cardiology ist weltweit führend in der Entdeckung und Verbreitung von Erfolgsmethoden, die die Herz-Kreislauf-Medizin betreffen. Außer der Fortentwicklung der Kardiologie ist Ziel der ESC, den fachwissenschaftlichen Austausch, persönliche Kontakte und die Qualitätssicherung der Aus- und Weiterbildung in dem Fachgebiet zu fördern. Zu ihren Mitgliedern zählen internationale Forschende sowie Pflegekräfte im Bereich der Kardiologie.
Für seine Forschung wurde Professor Christian Weber bereits zweimal mit einem Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC) ausgezeichnet. Zudem ist der Mediziner Sprecher des seit 2014 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereichs „Atherosklerose – Mechanismen und Netzwerke neuer therapeutischer Zielstrukturen“.
++Tierschutzpreis – LMU-Veterinäre ausgezeichnet++
Ende Juni 2022 hat die in Wien ansässige Forster-Steinberg Stiftung vier LMU-Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit Tierschutzpreisen ausgezeichnet:
PD Dr. Dorothea Döring will in ihrer Studie mit dem sogenannten „Gentling“-Verfahren ein praxistaugliches und effektives Verfahren entwickeln, um junge Laborratten auf Menschen zu sozialisieren, sodass sie diese nicht als Beutegreifer ansehen. Damit soll erreicht werden, Angst und Stress der Tiere beim Umgang mit Pflegepersonal und Experimentatoren nachhaltig zu reduzieren. Einen entsprechend langanhaltenden Effekt haben die Forscher um Döring bereits für zwei „Gentling“-Verfahren nachgewiesen, bei denen Wistarratten in der 4. und 5. Lebenswoche täglich 10 bzw. 20 Minuten gestreichelt wurden. Die Tiere verhielten sich bis zu fünf Monate lang in Verhaltenstests signifikant „zahmer“ als die Kontrollgruppe.
Der Zeitaufwand dieser beiden „Gentling“-Verfahren ist jedoch zu hoch, um sie routinemäßig in die Laborpraxis integrieren zu können. Daher soll in der geplanten Studie eine effektive und arbeitssparende Methode entwickelt werden, um langanhaltend positive Effekte zu erreichen. Mithilfe eines solchen Programmes könnten zukünftig Laborratten routinemäßig auf Menschen sozialisiert werden, womit sowohl das Tierwohl der einzelnen Individuen als auch die wissenschaftliche Qualität der Tierversuche nachhaltig verbessert werden könnten.
Dr. Regina Miller vom Lehrstuhl Tierschutz der Tierärztlichen Fakultät wurde im Rahmen eines Kooperationsprojekts ausgezeichnet, das sie mit dem Landwirt und Unternehmer Rupert Stäbler sowie dem Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie durchführt. Dabei sollen bei Schweinen mittels eines an der Bestandsohrmarke festgeklebten Senders Daten zum Aufenthaltsort, der Beschleunigung und dem Kontakt zu anderen Schweinen erhoben werden. In der aktuell geplanten Vorstudie sollen zunächst 10 der 120 im Gebiet eingestallten Schweine mit Ohrsendern ausgestattet werden, um genauere Erkenntnisse über die Funktionsweise, Genauigkeit und Haltbarkeit der Sender zu gewinnen. Die Ohrsenderdaten sollen zu drei Fokuszeiten, verteilt über die Mastperiode, die sich von Juni bis Oktober erstreckt, über mehrere Wochen erfasst und analysiert werden.
Professor Andreas Parzefalls Ziel bei seinem bereits 2016 gestarteten Projekt ist es, die Anzahl von Schweinen, die als Versuchstiere in der translationalen biomedizinischen Forschung verwendet werden, nachhaltig zu verringern. Dies kann durch ein optimal durchdachtes Probennahme-Management erreicht werden, indem von den verwendeten Versuchstieren genau definierte, repräsentative Gewebeproben eines breiten Spektrums von Organen und Geweben gewonnen und prozessiert werden, die die Durchführung einer Vielzahl von unterschiedlichen Analyseverfahren erlauben. Bei adäquater Probenlagerung gestatten solche Biobank-Ansätze die, auch nachträgliche und über das ursprüngliche Versuchsziel hinausgehende, Durchführung multimodaler morphologischer und molekularer Analyseansätze am identischen Probenmaterial, ohne dass hierfür erneut Versuchstiere herangezogen und getötet werden müssen. In Zusammenarbeit mit Dr. Silvio Kau von der Vetmeduni Wien entwickelt
Professorin Anna May von der Tierärztlichen Fakultät eine innovative Ultraschall-Lernumgebung, die zu einer signifikanten Bedarfsreduktion in der Nutzung von Übungstieren, in diesem Fall Pferden, in der klinisch-anatomischen veterinärmedizinischen Lehre, aber auch in postgradualen Weiterbildungsmodulen beitragen kann.
Durch diese neuartige Trainingsmöglichkeit erwarten die Forschenden, dass in einigen frühklinischen Anwendungsbereichen auch vollständig auf Übungstiere verzichtet werden kann. Die uneingeschränkte Zugangsmöglichkeit für Studierende soll den Lernerfolg steigern und durch das Stärken methodischer Fähigkeiten die Effizienz der Untersuchungen am lebenden Pferd (Übungstier/Patient) verbessern. Die beiden Forschenden wollen zu diesem Zweck einen dynamischen Ultraschallatlas der Brust- und Bauchorgane eines gesunden Pferdes erstellen. Hierbei soll die dreidimensionale Position des Ultraschallkopfes zum Pferdekörper bestimmt und mit dem jeweils lokal erfassten Ultraschallbild korreliert werden.
Die Ultraschallbilder dienen ferner dem Training eines neuronalen Netzwerkes, das die Organe anatomisch korrekt annotiert. Künstliche Intelligenz wird auch dazu verwendet, um die Bilder später zuverlässig am Modell auszugeben, basierend auf den relativen Positionsdaten von Ultraschallkopf-Dummy und Pferdemodell.
Die 2019 ins Leben gerufene Forster-Steinberg Stiftung unterstützt mit unterschiedlichen Projekten die Verbesserung des Tierschutzes. Neben der finanziellen Unterstützung der universitären Wissenschaft und Forschung in diesem Bereich erfolgen auch Maßnahmen zur gemeinnützigen Förderung und Unterstützung des Tierschutzes.
++LMU-Forschende gewinnen Lilly Quality of Life Preis++
Dr. Manuel Huber und das Team von Professor Reiner Leidl werden für ihre
wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet
.
++Ehrendoktorwürde für Professorin Monika Schnitzer++
Die Professorin für Volkswirtschaftslehre an der LMU wird von der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Kiel mit der
Ehrenpromotion gewürdigt
.
++Nano Innovation Award 2022 für Tim Schröder++
Drei Doktoranden wurden für ihre Forschungsleistung mit dem Nano Innovation Award ausgezeichnet, bei dem das Innovations- und Anwendungspotenzial in der Wissenschaft im Fokus steht. Von der LMU wird Tim Schröder mit der Auszeichnung geehrt.
Der Nachwuchswissenschaftler wird für seine Arbeit ausgezeichnet, die er im Rahmen seiner Mitarbeit in der Gruppe von Professor Philip Tinnefeld vom Department Chemie erstellt hat. Ihm ist es gelungen, bisherige Limitationen der sogenannten Fluoreszenz-Korrelations-Spektroskopie (FCS) zu überwinden.
Dafür kombinierte Tim Schröder Informationen über die Fluoreszenz-Lebensdauer mit Intensitätskorrelationen. Die Umsetzung dieser Idee kann in Laboren, die FCS in Kombination mit zeitkorrelierter Einzelphotonenzählung einsetzen, leicht vorgenommen werden. Daneben gelang es dem Doktoranden in einem weiteren Projekt, Nanobeads mit höchster Helligkeit und maximaler Signalhomogenität zu entwickeln. Schröders Arbeiten können sowohl für eine breite wissenschaftliche Gemeinschaft als auch für die Arzneimittelforschung, die FCS zum Aufspüren von Bindungspartnern verwendet, von praktischem Nutzen sein.
Der mit insgesamt 9.000 Euro dotierte Nano Innovation Award zeichnet begabte und ideenreiche Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus, deren Ergebnisse nicht nur für die Grundlagenforschung von Interesse sind, sondern darüber hinaus vielversprechende technologische Anwendungsmöglichkeiten erwarten lassen. Vergeben wird der Preis vom LMU Center for NanoScience (CeNS) und vier Spin-off-Unternehmen, die zudem das Preisgeld stellen.
++Sophia Gruber erhält KlarText-Preis++
Die Wissenschaftlerin wird von der Klaus Tschira Stiftung im Bereich Physik ausgezeichnet.
++UPAP: Professor Dmitri Efetov erhält den internationalen Early Career Scientist Prize++
Für seine „Beobachtung neuartiger isolierender, supraleitender und topologischer Vielteilchen-Grundzustände in zweischichtigem, mit dem magischen Winkel verdrehtem Graphen“ – so die Laudatio – ist Professor Dmitri Efetov mit dem Early Career Scientist Prize in Semiconductor Physics der IUPAP ausgezeichnet worden. Mit dieser Auszeichnung würdigt die International Union for Pure and Applied Sciences Nachwuchsphysikerinnen und -physiker für ihre wissenschaftlichen Beiträge in den durch die IUPAP abgebildeten physikalischen Forschungsfeldern.
„Ich fühle mich sehr geehrt, dass mit dem Early Career Scientist Prize die Forschung zu Beginn meines Werdegangs ausgezeichnet wird, und freue mich schon auf die Entdeckungen in der nächsten Karrierestufe hier in München“, so Dmitri Efetov, der seit August vergangenen Jahres den Lehrstuhl für Experimentelle Festkörperphysik an der LMU innehat. Der Physiker forscht zu Graphen – einer Modifikation des chemischen Elements Kohlenstoff. Dies ist ein extrem flaches Nanomaterial, das nur eine Atomlage dick ist. Damit ist es in der Ebene vorhanden, aber in der Höhe praktisch nicht. In einer Schicht Graphen werden die Elektronen masselos – und wenn man zwei Schichten Graphen in einem bestimmten Winkel zueinander verdreht, entsteht eine Vielzahl „Quantenphasen", unter anderem wird Graphen supraleitend, magnetisch und topologisch. „Graphen besitzt wirklich alle Qualitäten, die in der modernen Festkörperphysik gerade interessant sind”, sagt Efetov.
Der international renommierte Early Career Scientist Prize wurde im Juli bei der ICPS-2022-Konferenz in Sydney, Australien, vergeben. Dieser ist mit einem Geldbetrag dotiert, zudem erhalten die Preisträgerinnen und -träger eine Medaille und eine Urkunde. Kandidatinnen und Kandidaten müssen bis zu acht Jahre Forschungserfahrung nach der Promotion vorweisen, ohne dabei ihre Karriere unterbrochen zu haben. Zu den früheren Preisträgern gehören unter Anderen so bekannte Forscher wie Lieven Vandersypen (TU Delft, NL), Pablo Jarillo-Herrero (MIT, USA), oder Xiaodong Xu (University of Washington, USA).
++ScienceFluencer Award für Clemens Steinek++
Im Rahmen der Curious2022 Future Insight Konferenz erhält der Doktorand den ScienceFluencer-Preis für exzellente Wissenschaftskommunikation.
Die Wissenschaftskommunikation wird aktuell immer wichtiger, weswegen die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie in Kooperation mit Merck KgaA Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fördert, die in diesem Bereich besonders aktiv sind. Dieses Jahr geht der mit 1.000 Euro dotierte Preis an Clemens Steinek, der den YouTube-Kanal „Sciencerely“ betreibt und in der Leonhardt Group unter Professor Heinrich Leonhardt an der Fakultät für Biologie zur Humanbiologie und BioImaging forscht.
Dieser sagt zu der Ehrung: „Im Rahmen der ScienceFluencer-Preisverleihung durfte ich an einer spannenden Konferenz teilnehmen. Besonders freue ich mich, viele Vorträge über innovative Forschungsbereiche gehört zu haben, die ich sicherlich in künftigen Videos meines YouTube-Kanals behandeln werde.“ Der ScieneFluencer Award wird während der Curious2022 Future Insight Konferenz vor Publikum vergeben. Die Jury besteht dabei aus Mitgliedern der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM/ Junior-GBM) sowie Nachwuchswissenschaftsjournalistinnen und -journalisten.
Ausgezeichnet werden dort jene Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die aktiv wissenschaftliche Erkenntnisse verbreiten, erklären und aktuelle Forschungsergebnisse einfach darstellen.
++OECOTROPHICA-Promotionspreis 2022 für Melissa Theurich++
Dr. Melissa Theurich, die in der Arbeitsgruppe von Professor Berthold Koletzko forscht, ist für ihre Doktorarbeit zu dem Thema Complementary Feeding Practices and Commercial Infant Foods mit dem OECOTROPHICA-Promotionspreis ausgezeichnet worden. Für ihre Arbeit wertete Theurich Beikostdaten aus 8378 Ernährungsprotokollen von Kindern im Alter zwischen 4 und 24 Monaten aus fünf europäischen Ländern aus. In einer Analyse der Zusammensetzung von 164 Getreideprodukten für Säuglinge und Kleinkinder stellte sich heraus, dass nur wenige Produkte eine nennenswerte Menge der in der Beikostperiode wichtigen Mikronährstoffe Eisen, Zink und Jod aufwiesen. Gleichzeitig erwiesen sich viele Produkte als zu zuckerlastig, was die dringliche Notwendigkeit einer Verbesserung der Beikostpraxis hervorhebt.
Der OECOTROPHICA-Preis wird seit 1997 jährlich vom Berufsverband Oecotrophologie für herausragende Abschlussarbeiten ausgeschrieben. Ausgezeichnet werden jeweils die beste Master- und Doktorarbeit in drei Kategorien: „Ernährungsverhaltens- und Konsumforschung“, „Humanernährung“ und „Mikronährstoffe & sonstige Stoffe“. Das Ziel ist die Förderung wissenschaftlicher Nachwuchskräfte und hervorragender wissenschaftlicher Arbeiten, zugleich soll sichtbar werden, wie facettenreich der Bereich der Oecotrophologie ist. Stifter des Preises ist der Lebensmittelverband Deutschland e.V.
++Anne-Laure Boulesteix wird Vizepräsidentin der Deutschen Region der International Biometric Society++
Professorin Anne-Laure Boulesteix, die am Institut für Medizinische Informationsverarbeitung Biometrie und Epidemiologie lehrt, wurde im Frühjahr zur Vizepräsidentin der Deutschen Region der International Biometric Society (IBS) ernannt. Ab 2023 wird die Professorin, deren Schwerpunkte in der computationalen Biostatistik und Metawissenschaft an der Schnittstelle zwischen Statistik und Medizin liegen, für zwei Jahre das Amt der Präsidentin ausführen.
Die IBS setzt sich aus den in der Bundesrepublik ansässigen Mitgliedern der Internationalen Biometrischen Gesellschaft zusammen, die die Förderung der Biometrie in Forschung, Lehre und Anwendung zum Ziel hat. Gleichzeitig dienen die Durchführung wissenschaftlicher Kolloquien, die Unterstützung wissenschaftlicher Arbeitsgruppen und Veröffentlichungen der Umsetzung dieses Ziels. Doch auch der wissenschaftliche Nachwuchs wird unterstützt: Für diesen werden zwei Förderpreise ausgeschrieben, welche für herausragende biometrische Arbeiten vergeben werden.
++Bundesverdienstkreuz für Fuat Oduncu++
Arzt, Forscher, Brückenbauer – der Mediziner Professor Fuat Oduncu erhält das Bundesverdienstkreuz. „Sie sind nicht nur ein begnadeter Arzt und hochkarätiger Wissenschaftler“, sagt der Bayerische Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume, „sondern auch ein weitsichtiger Brückenbauer im Dienste der Völkerverständigung.“ Zudem, so Blume weiter, sei der Chefarzt an der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin und außerplanmäßige Professor der LMU eine medizinische Koryphäe, mit Verdiensten „weit über die Medizin hinaus.“
Der aus Südostanatolien stammende Oduncu kam 1974 mit seiner Familie nach Füssen, schloss als Jahrgangsbester das Abitur ab, ehe er in München das Studium der Medizin und Philosophie begann. Danach absolvierte er den internationalen Studiengang „European Master in Bioethics“ und erwarb mit Bestnote den „Master of Business Administration“. Bevor ihn sein Weg an die LMU führte, erlangte Oduncu 2004 und 2005 die Anerkennung zum Facharzt für Innere Medizin und für Hämatologie und Internistische Onkologie, ebenso erwarb er die Zusatzbezeichnungen „Palliativmedizin“ sowie „Hämostaseologie“. 2019 wurde er Chefarzt an der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Helios Klinikum München West.
Oduncu, der neun Sprachen in Schrift und Wort beherrscht, war – so Minister Blume in seiner Laudatio – immer mehr als nur ein außergewöhnlicher Mediziner, der sich mit über 200 Publikationen in Fachzeitschriften und reiner Forschung zufriedengibt. Als Präsident der „Erich-Frank-Gesellschaft“ setzt er sich seit Jahren für die Intensivierung und den Ausbau der Zusammenarbeit zwischen den medizinischen Fakultäten der LMU und der Universität Istanbul ein, womit er einen nachhaltigen Beitrag zur Völkerverständigung zwischen Deutschland und der Türkei leistet.
Daneben rief der Mediziner 2017 als Gründungspräsident der „World Medical Association of Suryoye“ die Aramäisch-Assyrische Ärztegesellschaft ins Leben, die unter anderem einen aramäisch-assyrischen Notfalldienst zum Ziel hat, der die Notfallversorgung für syrisch-aramäischsprachige christliche Volksgruppen in den Kriegsgebieten des Irak und Syriens sichern soll.
++Auszeichnung für ehemaligen Ärztlichen Direktor des Klinikums++
Professor Karl-Walter Jauch, der von 2013 bis 2020 die Stelle des Ärztlichen Direktors am Klinikum der LMU besetzt hat, wurde vom Bayerischen Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume mit der Auszeichnung PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst geehrt.
„Der Motor des medizinischen Fortschritts ist unsere Hochschulmedizin“, sagt Blume. Als Ärztlicher Direktor habe Jauch mit „großartigem Einsatz in der medizinischen Forschung, Lehre und Versorgung erheblich dazu beigetragen, dass dieser Motor im Freistaat auf Hochtouren läuft.“ Die Gesellschaft brauche Mediziner wie Jauch, resümiert Blume weiter.
Professor Jauch war nach seiner Zeit als Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie zwischen 1996 und 2002 zuerst Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Regensburg, ehe er die Leitung der Chirurgischen Klinik und Poliklinik des LMU Klinikums übernahm, die sich unter seiner Führung zu einer der größten Transplantationskliniken Europas entwickelte.
Daneben konnten langfristige Ziele, wie die nationale und internationale Spitzenposition des LMU Klinikums dauerhaft zu sichern und auszubauen, umgesetzt werden, so konnte neben dem St. Vinzenz-Haus – das ehemalige Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern – der Neubau am Standort Großhadern saniert werden. Professor Jauch zählt mit außerordentlichen Leistungen in der Forschung und der chirurgisch-klinischen Tätigkeit national wie international zu den bedeutendsten Chirurgen der Gegenwart. Er gehört der Nationalen Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“ an und bekam 2015 das Bundesverdienstkreuz am Bande sowie 2021 den Bayerischen Verdienstorden verliehen.
Zu seinen früheren Beiträgen zur Wissenschaft zählt neben der Entdeckung der blutzuckersenkenden Wirkung von ACE-Hemmern auch die Gründung einer Gewebebank: Dadurch kann bei Operationen entnommenes Gewebe der Forschung zur Verfügung gestellt werden. Professor Jauch beschäftigte sich neben seinen Schwerpunkten Tumorchirurgie, Metastasierung und Transplantationsmedizin ebenfalls mit ethischen und rechtlichen Fragen von Körpermaterial in der Forschung. Zudem konnte dank seines Engagements als Vorsitzender der Bayerischen Impfkommission im Frühjahr 2021 durch die Impfpriorisierung ein schnellerer Corona-Impfschutz für vorerkrankte und besonders gefährdete Menschen durchgesetzt werden.
Die Auszeichnung PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM wird seit 2000 bis zu acht Mal pro Jahr an herausragende Persönlichkeiten für deren Verdienste um Wissenschaft und Kunst vergeben. Kultur soll auf diese Weise als Einheit begriffen werden: Wissenschaft und Kunst sind zwei Seiten derselben Medaille.
++DAGStat-Medaillen für Göran Kauermann und Walter J. Radermacher++
Professor Göran Kauermann, Lehrstuhlinhaber für Statistik und ihre Anwendungen in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der LMU, und Professor Walter J. Radermacher, ehemaliger Präsident Statistischen Bundesamtes, wurden für ihre außerordentlichen Leistungen in Forschung und Wissenschaft mit einer Medaille der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Statistik (DAGStat) ausgezeichnet. Walter J. Radermacher wurde Anfang des Jahres zudem zum Honorarprofessor an der LMU ernannt und ist ebenfalls am Institut für Statistik tätig.
Alle drei Jahre werden mit der DAGStat-Medaille Personen honoriert, die die Statistik in Deutschland mit ihrer Arbeit nachhaltig bereichern. Die Verdienste können dabei im wissenschaftlichen, didaktischen oder administrativen Bereich liegen.
„In einer sich immer mehr digitalisierenden Welt muss aus den unzähligen Daten Information und Wissen gezogen werden. Hierzu brauchen wir Data Science und Statistik, morgen noch viel mehr als heute“, so Kauermann.
Zum ersten Mal wurden in diesem Jahr zeitgleich zwei DAGStat-Medaillen verliehen, die damit beide an die LMU gingen.
++Ehrendoktorwürde für Marko Sarstedt++
Professor Marko Sarstedt vom Institut für Marketing, Munich School of Management der LMU, ist Ehrendoktor der Babes-Bolyai-Universität im rumänischen Cluj-Napoca.
Geehrt wurde Sarstedt für seine herausragende wissenschaftliche Arbeit, insbesondere im Bereich der methodischen Weiterentwicklung und Popularisierung von Partial Least Squares Structural Equation Modeling, kurz PLS-SEM. Das ist ein Ansatz zur Strukturgleichungsmodellierung, in der sich Sarstedt einen internationalen Ruf als einer der wichtigsten und renommiertesten Experten erarbeitet hat.
Honoriert wurden insbesondere sein internationaler Einfluss, sein Status als Highly Cited Researcher sowie sein Impact auf die Forschung durch die international breite Anwendung der von ihm (mit-)entwickelten Methoden.
Sarstedts Arbeiten wurden in renommierten internationalen Fachzeitschriften, unter anderem Nature Human Behaviour, Journal of Marketing Research oder Journal of the Academy of Marketing Science, veröffentlicht.
Die Babes-Bolyai-Universität (UBB) ist die größte und älteste rumänische Universität. In den wichtigsten globalen Hochschulrankings gilt sie als renommierteste Universität in Rumänien.
++Ars legendi-Fakultätenpreis für Dagmar Hann und Daniela Meilinger++
Die beiden LMU-Biologinnen erhalten den Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente Hochschullehre in der Kategorie Biologie.
++Auszeichnung: Wie sich Zellschichten in Haut verwandeln++
Für sein neues Großprojekt hat der LMU-Physiker Friedhelm Serwane zusammen mit zwei internationalen Partnern eine Förderung von einer Million Euro eingeworben.
++Drei LMU-Wissenschaftler mit Bayerischen Verdienstorden geehrt++
Professor Oliver T. Keppler, Professor Michael Hölscher und Professor Anthony Rowley haben den Bayerischen Verdienstorden am vergangenen Montag aus der Hand des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder entgegengenommen.
++Martin Wirsing erhält Bundesverdienstkreuz++
Der Informatiker und ehemalige Vizepräsident der LMU, Professor Martin Wirsing, ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.
++Heinz Maier-Leibnitz-Preis für Anglistin Irmtraud Huber++
Die Literaturwissenschaftlerin bekommt die wichtigste deutsche Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs für ihre Arbeiten zur Rolle der Zeit in der Dichtung.
++Wolf-Preis für Physik: Hohe Auszeichnung für Ferenc Krausz++
Professor Ferenc Krausz ist mit dem renommierten Wolf-Preis für Physik ausgezeichnet worden. Der ungarisch-österreichische Physiker erhält den Preis für seine bahnbrechenden Beiträge zu den ultraschnellen Laserwissenschaften und zur Attosekundenphysik.
++Professorin Sahana Udupa ausgezeichnet++
Die belgische Francqui-Stiftung hat Sahana Udupa einen Francqui-Chair zugesprochen. Verbunden damit ist eine Vorlesungsreihe Udupas zum Thema „Online Extreme Speech“ im Frühjahr 2022 an der Katholieke Universiteit Leuven (KU).
++Zwei LMU-Wissenschaftler von BAdW ausgezeichnet++
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW) hat im vergangenen Dezember die Doktorandin Caterina Schürch mit em Max-Weber-Preis sowie den Doktoranden Paul Hullmeine mit dem Akademiepreis ausgezeichnet.
++Heinz Schwärtzel-Dissertationspreis für LMU-Informatiker++
Der Informatiker Thomas Gabor ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Mobile und Verteilte Systeme. Für seine Dissertation wurde er jetzt mit dem Heinz Schwärtzel-Dissertationspreis ausgezeichnet.
++Alexander Bartelt erhält Forschungspreis der DAG++
Professor Alexander Bartelt erforscht, welche Rolle gesunde Fettzellen für den Stoffwechsel spielen und was passiert, wenn sie aggressiv werden. Jetzt erhält er den Forschungspreis der Deutschen Adipositas-Gesellschaft.
++Claudia Olk erneut Präsidentin der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft++
Die Anglistin Professorin Claudia Olk ist bereits zum dritten Mal in Folge zur Präsidentin der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft gewählt worden.
Seit 1864 gibt es die Shakespeare-Gesellschaft mit Sitz in Weimar. LMU-Anglistin Professorin Claudia Olk steht ihr nun für eine dritte Amtszeit von weiteren drei Jahren als erste Frau in dem Amt vor. „Ich freue mich sehr über die dritte Wiederwahl zur Präsidentin dieser ältesten literarischen Gesellschaft der Welt und betrachte dies als eine schöne Bestätigung meiner bisherigen Arbeit“, resümiert sie.
Das Pensum des Amts ist beachtlich. Es umfasst etwa die Organisation von jährlichen Tagungen auf höchstem nationalen und internationalen wissenschaftlichen Niveau einschließlich der damit verbundenen administrativen Aufgaben – unter anderem die Einwerbung erforderlicher Drittmittel oder die Präsenz in internationalen Gremien. Daneben gilt es, die Kooperation mit den Partnerstädten Weimar und Bochum zu vertiefen und die Arbeit mit Kultureinrichtungen, Theatern und Schulen zu stärken und gesellschaftlich weiter zu verankern.
„Ein Schwerpunkt, der uns sehr wichtig ist“, sagt Claudia Olk, „ist insbesondere die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.“ Hier hat die Präsidentin bereits in der Vergangenheit ein Shakespeare-Stipendium initiiert, das Doktorandinnen und Doktoranden ermöglicht, Forschungsaufenthalte an Institutionen zu absolvieren, die von der Klassik Stiftung Weimar betrieben werden. Dazu gehören unter anderem das Goethe- und Schiller-Archiv und die Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Ein weiterer Tätigkeitsbereich der Shakespeare-Gesellschaft ist die ‚Shakespeare Academy‘, die von Doktorandinnen der LMU mit geleitet wird und Studierende an die Tagungen der Gesellschaft heranführt. „Im Vorfeld der diesjährigen Herbsttagung zum Thema ‚Shakespeare und Politik' habe ich in Kooperation mit Professorin Anne Fleig von der Freien Universität Berlin ein Seminar zum Thema ‚Entwürfe des Politischen bei Shakespeare, Schiller und Kleist‘ angeboten, das mit einer Exkursion nach Weimar verbunden war“, so Claudia Olk.
Die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft hat circa 2.000 Mitglieder. Sie fördert die Auseinandersetzung mit den Werken William Shakespeares in all ihren Aspekten – insbesondere im deutschen Sprachgebiet – und stützt sich dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Schule und künstlerischer Praxis. Ehrenpräsident ist der vor allem für seine Theaterinszenierungen und Filmadaptionen von Shakespeare-Stücken bekannt gewordene britische Schauspieler und Regisseur Sir Kenneth Branagh.
++Wrigley Prophylaxe Preis 2021 geht an LMU-Forschende++
Dr. Marc Auerbacher und seine Kolleginnen vom LMU Klinikum, Lydia Gebetsberger und Dr. Dalia Kaisarly, sind mit dem Sonderpreis „Praxis und soziales Engagement“ ausgezeichnet worden.
In ihrer Studie zeigten sie, wie Prophylaxebehandlungen bei Patientinnen und Patienten mit schwerer Behinderung im Wachzustand gelingen können. Diese nehmen in der Regel keine zahnärztlichen Kontrollbesuche wahr. Sie kommen meist erst bei Beschwerden in die Praxis; dort findet die Behandlung wegen eingeschränkter Kooperationsfähigkeit oft unter Narkose statt.
Die prämierte Studie zeigt, dass es auch anders geht: Das Zahnärzteteam setzte bei 20 Patientinnen und Patienten, die noch nie eine professionelle Zahnreinigung erhalten hatten, diverse Kommunikationsstrategien und verhaltensführende Techniken ein. Daraufhin konnte die Zahnreinigung bei allen ohne Narkose im Behandlungsstuhl erfolgen. Zudem gelang es, diese Menschen langfristig in ein Recall-Programm einzubinden. Ein positives Ergebnis, denn die regelmäßige Anwendung von Prophylaxemaßnahmen im Wachzustand verbessert die Lebensqualität der Betroffenen.
Der Wrigley Prophylaxe Preis gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen in der Zahnmedizin. Der Sonderpreis „Praxis und soziales Engagement“, der im Rahmen der Verleihung ausgelobt wird, ist mit 2000 Euro dotiert.
Stifterin ist die wissenschaftliche Initiative „Wrigley Oral Healthcare Program“ mit dem Ziel, die Zahn- und Mundgesundheit in Deutschland zu verbessern.
Mars Wrigley engagiert sich mit der 1989 ins Leben gerufenen Gesundheitsinitiative Wrigley Oral Healthcare Program (WOHP) seit über 30 Jahren für die Verbesserung der Zahn- und Mundgesundheit in Deutschland. Weil Kariesprophylaxe das A und O für gesunde Zähne ist, fördert das WOHP sowohl die Individual- als auch die Gruppenprophylaxe in Forschung, Lehre und Praxis.
++Monika Aidelsburger erhält renommierte Wissenschaftspreise++
LMU-Physikerin Professorin Monika Aidelsburger konnte im vergangenen Herbst gleich zwei renommierte Wissenschaftspreise entgegennehmen: Im Oktober erhielt sie den Alfried-Krupp-Förderpreis und im November wurden sie mit dem Klung-Wilhelmy-Wissenschaftspreis für Physik 2021 ausgezeichnet.LMU-Physikerin Professorin Monika Aidelsburger konnte im vergangenen Herbst gleich zwei renommierte Wissenschaftspreise entgegennehmen: Im Oktober erhielt sie den Alfried-Krupp-Förderpreis und im November wurden sie mit dem Klung-Wilhelmy-Wissenschaftspreis für Physik 2021 ausgezeichnet.
++Kulturpreis Bayern für Corinna Hartung++
Ausgezeichnet wird Dr. Corinna Hartung von der Volkswirtschaftlichen Fakultät der LMU für ihre Dissertation Essays on the Economics of Public Health: Medical Decision Making and Epidemics.
Dr. Corinna Hartung hat in ihrer Doktorarbeit untersucht, wie sich Impfpflicht, Kita-Schließungen und die Berichterstattung auf die Ausbreitung von Infektionen auswirken. So hat die Analyse der Gesundheitsökonomin gezeigt, dass eine Impfpflicht gegen Influenza vor Eintritt in eine Kindertagesstätte die Inzidenzrate senken und auch Kosten reduzieren könnte. Außerdem konnte sie zeigen, dass Menschen ihre Mobilität einschränken, sobald Medien über einen lokalen Ausbruch informieren. Dies trage dazu bei, das Infektionsgeschehen einzudämmen.
Den Kulturpreis Bayern verleiht das Bayernwerk zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. In der Sparte Wissenschaft werden die 32 besten Universitäts- und Hochschulabsolventinnen und -absolventen Bayerns geehrt. Neben der Ehrung werden die Preise in der Sparte Kunst und der Sonderpreis mit jeweils 5.000 Euro, in der Sparte Wissenschaft jeweils mit 2.000 Euro honoriert.
++Auszeichnung der Stiftung „Diagnostik Hilft“ für LMU-Mediziner Philipp Jurmeister++
Dr. Philipp Jurmeister vom Pathologischen Institut der LMU hat den diesjährigen Preis der Stiftung Diagnostik Hilft gewonnen. Ausgezeichnet wird er für eine Publikation, die er gemeinsam mit Dr. Michael Bockmayr, der am Institut für Pathologie an der Berliner Charité forscht, sowie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am UKE Hamburg erarbeitet hat. Das Science Translational Medicine veröffentlichte die Publikation.
In der prämierten Arbeit analysierten die Forscher das DNA-Methylierungsprofil von Plattenepithelkarzinomen. Diese Tumoren sind häufig im Kopf-Hals-Bereich angesiedelt; pro Jahr erkranken etwa 17.000 Menschen in Deutschland daran. Die Diagnose und damit Behandlung ist für die Erkrankung häufig nicht leicht. Denn die Patientengruppe ist besonders gefährdet, ein Zweitkarzinom in der Lunge auszubilden. Häufig spielen hierbei Risikofaktoren wie Tabakkonsum eine wichtige Rolle. In der Diagnose ist eine Differenzierung zwischen einer Metastase, also einer Wucherung des ersten Tumors, und einem unabhängig entstandenen Zweittumor allerdings nicht leicht. Die Prognose und die Therapie eines metastasierten Kopf-Hals-Karzinoms unterscheiden sich jedoch fundamental von einem primären Lungenkarzinom im Frühstadium.
Die Forschungsarbeit zeigte nun, dass sich substanzielle Unterschiede zwischen Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs und der Lunge finden lassen. Die Wissenschaftler entwickelten dafür einen Machine-Learning-Algorithmus, der diese beiden Diagnosen mit einer extrem hohen Wahrscheinlichkeit von mehr als 99 Prozent unterscheiden kann. Diesen Klassifikator validierten sie an einer retrospektiven klinischen Kohorte und zeigten, dass die Differenzierung eine große prognostische Relevanz hat. Jurmeister freut sich sehr über die Auszeichnung und beschreibt die Bedeutung der Studie wie folgt: „In der Gewebediagnostik kann unsere Methode dabei helfen, Plattenepithelkarzinome besser zu differenzieren. Damit können wir entscheidend zu einer optimierten Therapieentscheidung beitragen.“
Die Methode wird inzwischen an mehreren universitären pathologischen Instituten in Deutschland und der Schweiz in der experimentellen Diagnostik verwendet und soll im Rahmen einer prospektiven Studie an der LMU und der Charité Berlin weiter validiert werden.
++Carl-Gustav Groth Xeno-Preis für LMU-Forscher++
Evamaria Riedel und Dr. Arne Hinrichs aus der Arbeitsgruppe von Professor Eckhard Wolf am Genzentrum der LMU haben den Carl-Gustav Groth Xeno-Preis erhalten.
Ausgezeichnet wurden Riedel und Hinrichs als Erstautoren für die Publikation Growth hormone receptor knockout to reduce the size of donor pigs for preclinical xenotransplantation studies. Eine große Herausforderung bei der Xenotransplantation von genetisch modifizierten Organen porciner Herkunft in Primaten (Paviane) ist deren großes Wachstumspotenzial. Um dieses Wachstum zu begrenzen, ist es Riedel und Hinrichs zusammen mit ihrem Team gelungen, den Rezeptor für das Wachstumshormon auszuschalten (GHR-KO).
Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe mit funktionalem Wachstumshormon-Rezeptor konnte damit bei sechs Monate alten GHR-KO-Schweinen das Körpergewicht um 61 Prozent und das Herzgewicht um 63 Prozent reduziert werden. „Durch Proteomstudien konnten wir zudem zeigen, dass die Herzen durch den GHR-Knockout keine nennenswerten Veränderungen ihrer molekularen Zusammensetzung aufweisen“, so Evamaria Riedel. Ihr Kollege Arne Hinrichs ergänzt: „Es gibt sogar Hinweise, dass der GHR-Knockout die Langlebigkeit der Herzen positiv beeinflussen könnte.“
Der mit 7.000 US-Dollar dotierte Carl-Gustav Groth Xeno-Preis wird gemeinsam von der International Xenotransplantation Association (IXA) und dem Herausgeber von Xenotransplantation (Wiley) gestiftet. Der Xeno-Preis wird an die Erstautorin oder den Erstautor der besten in der Zeitschrift Xenotransplantation veröffentlichten Arbeit pro Kalenderjahr verliehen. Benannt ist die Auszeichnung nach dem ehemaligen Editor-in-Chief, Dr. Carl-Gustav Groth, der den Preis initiierte und zudem Gründungspräsident von IXA war.
„Den Xeno-Preis stellvertretend für das ganze Team entgegenzunehmen, ehrt uns sehr. Es motiviert sowohl auf persönlicher als auch auf wissenschaftlicher Ebene, dass unsere Forschung am Genzentrum und am CIMM der LMU unter der Leitung von Professor Eckhard Wolf internationale Anerkennung findet“, freuen sich Riedel und Hinrichs.
++Order of Newfoundland and Labrador für Donald B. Dingwell++
Professor Donald Bruce Dingwell, Lehrstuhlinhaber für Mineralogie und Petrologie und Direktor am Department für Geo- und Umweltwissenschaften der LMU, hat mit dem Order of Newfoundland and Labrador die höchste Auszeichnung der kanadischen Provinz erhalten. Professor Dingwell stammt selbst von dort und absolvierte an der dortigen Memorial University 1980 sein Bachelorstudium in Geophysik/Geologie.
Als Mitglied des Ordens zählt Dingwell zu den bisher rund 120 mit dieser Ehrung ausgezeichneten Neufundländern. Die Verleihung fand in St. John's, der Hauptstadt der Provinz Neufundland und Labrador, statt. Dort nahm Donald Bruce Dingwell den Orden aus der Hand der Lieutenant-Gouverneurin im Government House entgegen.
++Julian Stingele erhält hoch dotiertes Scholarship der Vallee Foundation++
Die Vallee Foundation hat Professor Julian Stingele vom LMU-Genzentrum ein Scholarship zugesprochen. Für die nächsten vier Jahre erhält er nun 340.000 Dollar für seine Forschung.
LMU-Mediziner Schulze in Leopoldina aufgenommen
Professor Thomas G. Schulze, Direktor des Instituts für Psychiatrische Phänomik und Genomik am LMU Klinikum, wurde in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt. Die Aufnahme in die Akademie stellt eine der höchsten Ehrungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum dar.
Die Leopoldina wurde 1652 gegründet und zählt heute mehr als 1.600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu ihren Mitgliedern. Als Nationale Akademie der Wissenschaften gehört zu ihren Aufgaben insbesondere die Vertretung der deutschen Wissenschaft im Ausland sowie die Beratung von Politik und Öffentlichkeit.
Thomas G. Schulze ist Inhaber des Lehrstuhls für Psychiatrische Phänomik und Genomik an der LMU. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie widmet sich insbesondere den Wechselwirkungen zwischen Genen und Umwelt bei psychischen Erkrankungen wie der bipolaren (manisch-depressiven) Erkrankung, der Schizophrenie und der Depression. Thomas G. Schulze wird der Sektion Neurowissenschaften angehören.
++Bundesverdienstkreuz für Jürgen Soll++
Jürgen Soll, emeritierter Ordinarius für Biochemie und Physiologie der Pflanzen an der LMU, ist mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt worden.
Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, händigte Professor Soll den Orden am Dienstag in München aus. Gewürdigt wird damit Solls bürgerschaftliches Engagement und sein herausragender Einsatz für das Gemeinwohl. In der Laudatio hieß es, Professor Soll habe sich neben jahrzehntelanger wissenschaftlicher Exzellenz als international führender Molekularbiologe auch durch gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein ausgezeichnet.
Soll, der seit 2004 auch Träger des Leibniz-Preises ist, war von 2001 bis 2019 Inhaber des Lehrstuhls für Biochemie und Physiologie der Pflanzen der LMU. Über drei Jahrzehnte hinweg erforschte er Bildung und Funktion der Chloroplasten. Sein wissenschaftliches Werk lieferte fundamentale Erkenntnisse über die Funktion lebender Zellen, die für den Aufbau von Pflanzen und die Entstehung der grünen Zellorganellen entscheidend sind, und fand Einzug in Lehrbücher. „Unser heutiges Verständnis”, so Wissenschaftsminister Sibler, „über die molekularen Mechanismen zum Aufbau wie zum Erhalt der pflanzlichen Photosynthese-Maschine und zum Stofftransport in der Zelle geht maßgeblich auf Ihre wegweisenden Arbeiten zurück.”
„Das Bundesverdienstkreuz stellt eine hohe Anerkennung meiner Arbeit dar, über die ich mich sehr freue. Ich bedanke mich besonders bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mir geholfen haben, meine Ideen umzusetzen“, freute sich Jürgen Soll.
Neben seinen wissenschaftlichen Tätigkeiten setzte er sich in Deutschland und international für die Pflanzenwissenschaften ein. Mehr als 60 Promotionen wurden unter seiner Leitung abgeschlossen, zahlreiche Postdoktorandinnen und -doktoranden von ihm ausgebildet. Darüber hinaus hatte Soll maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Fakultät für Biologie an der LMU. So hatte er als Baubeauftragter der Fakultät maßgeblichen Anteil an der Konzeption und Gestaltung des Neubaus. „Sie haben sich in beispielhafter Weise um Wissenschaft und Forschung und um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verdient gemacht”, betonte Bernd Sibler in seiner Laudatio, „und zur internationalen Sichtbarkeit des Forschungsstandortes Deutschland und Bayern beigetragen.“
++RKI – Sebastian Suerbaum erneut Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats++
Professor Sebastian Suerbaum vom Max von Pettenkofer-Institut der LMU steht für weitere vier Jahre dem Wissenschaftlichen Beirat des Robert-Koch-Instituts (RKI) vor.
„Ich freue mich sehr, dass ich meine Expertise im Bereich der Infektionsmedizin auch weiterhin im Wissenschaftlichen Beirat einbringen und vertreten kann“, freut sich der Inhaber des Lehrstuhls für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene am Max von Pettenkofer-Institut, wo sich seine Arbeitsgruppe mit der Pathogenese, Evolution und Epidemiologie von Infektionen des Gastrointestinaltrakts sowie Verbesserungen der Diagnose, Therapie und Prophylaxe dieser Infektionen befasst
Die 15 Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats, zu denen auch Professor Eva Annette Rehfuess vom Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung der LMU gehört, beraten die Institutsleitung des RKI etwa bei der Entwicklung von mittel- und langfristigen Zielen, nehmen zur fachlichen und wissenschaftlichen Leistung des Instituts Stellung oder evaluieren die Arbeit von Arbeitsgruppen und Abteilungen. „Tatsächlich beraten wir vor allem wissenschaftlich“, erläutert Professor Suerbaum. „Beratung zu ganz konkreten Maßnahmen beim Umgang etwa mit der Corona-Pandemie gehört nicht zu unseren Aufgaben“, präzisiert der Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie.
„Die Tätigkeit ist sehr spannend und man lernt viel dazu. Besonders der intensive Austausch mit den anderen Mitgliedern, die aus anderen Kliniken beziehungsweise klinisch-theoretischen Einrichtungen kommen, ist sehr fruchtbringend und vor allem vertrauensvoll“, so Suerbaum. Als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats eines Ressortforschungsinstituts des Bundes wie dem RKI gehört Suerbaum automatisch auch dem Gemeinsamen Wissenschaftlichen Beirat des Bundesgesundheitsministeriums als Mitglied an. Hier schätzt er vor allem die Möglichkeit der direkten Beratung der Politik. „Man kann so Themen platzieren, was über die eigenen Institutsgrenzen hinaus natürlich sehr wichtig ist“, sagt Sebastian Suerbaum.
++Donald Dingwell zum Mitglied der Royal Society und Beirats-Vorsitzenden am GFZ Potsdam gewählt++
Donald Bruce Dingwell, Lehrstuhlinhaber für Mineralogie und Petrologie und Direktor am Department für Geo- und Umweltwissenschaften der LMU, ist für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in die Royal Society als Mitglied aufgenommen worden. Jedes Jahr nimmt die Royal Society, die Nationale Akademie der Naturwissenschaften im Vereinigten Königreich, bis zu 52 Fellows und bis zu zehn auswärtige Mitglieder auf. Aktuell hat die Royal Society rund 1.700 Mitglieder.
Zudem ist der LMU-Professor zum Vorsitzenden des wissenschaftlichen Beirats am GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam gewählt worden.
++Monika Führer mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet++
Seit fast zwei Jahrzehnten engagiert sich Professorin Monika Führer für die Kinderpalliativmedizin. So hat sie etwa das Zentrum für Kinderpalliativmedizin am LMU Klinkum München mit aufgebaut.
Für ihr unermüdliches Engagement für schwerstkranke und sterbende Kinder ist Monika Führer nun mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.
++Editors’ Award für Tijana Janjic-Pfander++
Die Royal Meteorological Society zeichnet die LMU-Mathematikerin Dr. Tijana Janjic-Pfander mit dem „Quarterly Journal of the Royal Meteorological Society Editors’ Award” aus. Tijana Janjic-Pfander ist Expertin für Datenassimilation am Lehrstuhl für Theoretische Meteorologie der LMU. Sie ist unter anderem Leiterin des Projekts „New data assimilation approaches to better predict tropical convection“ im DFG-Sonderforschungsbereich „Waves to Weather“. Mit ihrer Forschung und ihrer Tätigkeit als Associate Editor des Quarterly Journals trägt sie dazu bei, Wettervorhersagen und Unwetter-Warnungen zu verbessern.
Thüringer Forschungspreis 2021 an Stephan Lessenich verliehen
Professor Stephan Lessenich, Inhaber des Lehrstuhls Politische Soziologie sozialer Ungleichheit am Institut für Soziologie der LMU, wurde zusammen mit Professor Klaus Dörre und Professor Hartmut Rosa (beide Friedrich-Schiller-Universität Jena) der Forschungspreis des Freistaats Thüringen 2021 verliehen. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde den Soziologen in der Kategorie Grundlagenforschung für die Forschungen im Kontext der DFG-Kollegforschungsgruppe "Postwachstumsgesellschaften" (2011-2019) verliehen. Die Forschungsleistung des Kollegs bestehe darin, die sozialen Mechanismen eines „Immer mehr und nie genug“ systematisch untersucht zu haben.
Mit dem Thüringer Forschungspreis ehrt Thüringen jährlich wissenschaftliche Leistungen an Thüringer Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
Christoph Reichel erhält den Fritz-Acker-Stiftungspreis
Professor Christoph Reichel ist mit dem Stiftungspreis 2020 der Fritz-Acker-Stiftung im Fachbereich Onkologie für seine umfangreichen wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie und Tumorimmunologie ausgezeichnet worden. Diese führt er unter anderem im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 914 „Trafficking of Immune Cells in Inflammation, Development, and Disease“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft durch.
Reichel ist Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Hals- Nasen-Ohrenheilkunde der LMU und koordiniert dort die interdisziplinäre Kopf-Hals-Tumorkonferenz sowie von HNO-Seite das Kopf-Hals-Tumorzentrum des Comprehensive Cancer Centers. Der stolze Preisträger erklärt: „Meine Untersuchungen im Bereich der Immunologie ermöglichen ein besseres Verständnis pathophysiologischer Zusammenhänge bislang unzureichend behandelbarer Krankheiten. Auf Grundlage dieser Ergebnisse werden derzeit neuartige Therapiestrategien für Patientinnen mit Krebs-, Infektions- und Herz-Kreislauferkrankungen entwickelt“.
Peter Adamson erhält den Schelling-Preis 2020 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Der wichtigste Wissenschaftspreis der BAdW, der mit 25.000 Euro dotierte Schelling-Preis, wurde 2020 an den Philosophiehistoriker Peter Adamson verliehen. Adamson ist Professor für spätantike und arabische Philosophie an der LMU und hat zugleich eine Teilprofessur am King’s College London inne. Mit seinen eindrucksvollen Arbeiten, die von Monographien bis hin zu einem Podcast reichen, erweitert er das Spektrum der Forschungen zur islamischen Welt markant. Adamsons wissenschaftliche Herangehensweise zeichnet sich aus durch intellektuelle Neugier auf alle Texte und Autorinnen und Autoren jeglicher Herkunft. Seine Forschungen zeigen, dass es philosophisches Denken überall auf der Welt gab und gibt.
Adamson ist stolz auf die Auszeichnung: „Ich habe mich natürlich sehr über diese Anerkennung gefreut, hoffe aber vor allem, dass diese auf Themen in der islamischen, und im Allgemeinen globalen, Philosophie aufmerksam macht. Es ist sehr willkommen, dass die Akademie Forschung auf diesem Gebiet würdigt."
PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis 2020 für Olivia Merkel
Professorin Olivia Merkel hat den mit 40.000 Euro dotierten PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis 2020 im Fach Pharmazeutische Technologie für ihre Publikation Coming in and Finding Out: Blending Receptor-Targeted Delivery and Efficient Endosomal Escape in a Novel Bio-Responsive siRNA Delivery System for Gene Knockdown in Pulmonary T Cells gewonnen.
In der prämierten Arbeit werden therapeutische Ansätze für die RNA-Interferenz (RNAi) beschrieben, welche das Potenzial zur selektiven Stilllegung von krankheitsverbundenen Genen in bestimmten Zelltypen bietet. Das Forschungsteam entwickelte dafür ein neuartiges verbessertes siRNA-Delivery-System.
Merkel freut sich sehr über die Auszeichnung und beschreibt die Bedeutung ihrer Forschung folgendermaßen: „Unsere Arbeiten ermöglichen bessere T-Zell-Therapien und flexibleres T-Zell-Engineering. Die pulmonale Verabreichung von siRNA ist aber gerade auch in der aktuellen Pandemie ein wichtiger Ansatzpunkt in der Entwicklung von Therapeutika."
++Forschungsförderung für Chronobiologin Maria Robles++
Forschungsförderung für Chronobiologin Maria RoblesDie Chronobiologin Professorin Maria Robles vom Institut für Medizinische Psychologie der LMU konnte erfolgreich eine Förderung der Chan Zuckerberg Initiative (CZI) einwerben. Deren „Collaborative Pairs Pilot Project Award“ unterstützt Forscherduos bei innovativen und interdisziplinären Projekten im Bereich neurodegenerativer Erkrankungen und neurologischer Grundlagenforschung.
Als Chronobiologin erforscht Maria Robles Prozesse der „inneren Uhr“ von Lebewesen und die damit verbundene Dynamik des Schlaf-Wach-Rhythmus. In dem nun geförderten Projekt arbeitet sie mit Angel L. Barco Guerrero zusammen, dem Leiter des Instituts für Neurowissenschaften an der Universität Miguel Hernández im spanischen Elche bei Alicante. Gemeinsam analysieren sie, welche molekularen Mechanismen in Nervenzellkernen der Kontrolle des Schlafes zugrunde liegen. Im Mausmodell untersuchen sie dabei, welche schädlichen Auswirkungen Schlafentzug auf Transkriptionsprozesse in Gehirnzellen hat, also auf die Umschreibung der Erbinformation der DNA auf mRNA – und damit auf Gedächtnis, Lernfähigkeit und Anfälligkeit für Neurodegeneration.
Die Chan Zuckerberg Initiative ist eine Wohltätigkeitsorganisation des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg und seiner Ehefrau Priscilla Chan. Die Fördersumme des CZI-Awards beträgt pro Kooperationspaar 200.000 US-Dollar für einen Zeitraum von zunächst 18 Monaten.
Drei LMU-Forschende in Leopoldina gewählt
Mit Professorin Claudia Bausewein, Professor Frederick Klauschen und Professor Markus M. Lerch sind jüngst drei LMU-Forschende in die Wissenschaftsakademie Leopoldina gewählt worden. Die Vereinigung von Gelehrten setzt sich über Landes- und Fachgrenzen hinweg für eine am Gemeinwohl orientierte Wissenschaftsentwicklung ein.
Frederick Klauschen, Direktor des Pathologischen Instituts der LMU, wurde nun Mitglied der Sektion Pathologie und Rechtsmedizin der Leopoldina. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Künstlichen Intelligenz in der Medizin sowie der Integration bildgebender histologischer und proteogenomischer Verfahren in der Krebsforschung. Es ist sein Ziel, pathologische Mechanismen in Tumoren besser zu verstehen und vorherzusagen und damit etwa Krebs besser zu diagnostizieren und zu behandeln.
Claudia Bausewein, Lehrstuhlinhaberin für Palliativmedizin der LMU, wurde in den Bereich Global Health der Wissenschaftsakademie gewählt. Sie ist Direktorin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin am Klinikum der LMU. Unter anderem forscht sie zur Komplexität in der Palliativversorgung, zur Atemnot bei Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen Erkrankungen, zur Sedierung am Lebensende sowie zur Arzneimitteltherapie in der Palliativversorgung.
Markus M. Lerch, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des LMU Klinikums, wurde zum Mitglied der Sektion Innere Medizin und Dermatologie der Wissenschaftsakademie Leopoldina gewählt. Der Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Endokrinologie und Biochemie war vor seiner Berufung nach München Klinikdirektor an der Universitätsmedizin Greifswald. Sein klinischer und wissenschaftlicher Schwerpunkt sind die Pathophysiologie, Zellbiologie und Genetik von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und die Verbesserung der Behandlung betroffener Patienten..
Die Leopoldina ist mit mehr als 360 Jahren die älteste ununterbrochen existierende Wissenschaftsakademie der Welt. Eine ihrer Hauptaufgaben ist es, Politik und Öffentlichkeit wissenschaftsbasiert zu beraten. Eine weitere besteht darin, die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien zu repräsentieren. 2008 wurde die Leopoldina, mit heutigem Sitz in Halle an der Saale, zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Die meisten ihrer Mitglieder kommen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.