Politik und Gesellschaft (Lehramt Mittelschule/Unterrichtsfach)

Beschreibung des Studienfachs

Das Studium des Fachs Politik und Gesellschaft (ehemals Sozialkunde) setzt sich aus drei verschiedenen Teilfächern zusammen: Politikwisschenschaft, Soziologie und Zeitgeschichte. Im Teilfach Politikwissenschaft sind Module zu den drei Teilbereichen Politische Theorie und Philosophie (von der Antike bis zur Gegenwart), Politische Systeme (insbesondere zum politischen System Deutschlands) und Internationale Beziehungen (u.a. zur europäischen Integration) vorgesehen. Im Teilfach Soziologie sind Module zu den Teilbereichen Grundlagen der Soziologie (Einführung in die Soziologie sowie Wissenschaftliches Arbeiten), Sozioligische Theorie (Einführende Vorlesung sowie Vertiefung in einer Übung), Quantitative Methoden, Sozialstrukturanalyse (insbesondere Sozialstruktur der BRD und Vertiefung im Seminar in einem der Wahlpflichtbereiche Soziale Institutionen, Sozialer Wandel oder Soziale Unterschiede) vorgesehen. Im Bereich Zeitgeschichte ist ein Modul zum Zeitalter der Weltkriege und zur Zeitgeschichte nach 1945 vorgesehen.

Tätigkeits- und Berufsfelder

Im Lehramtsstudium wird meist der Lehrberuf an Schulen angestrebt. Hierzu ist nach dem 1. Staatsexamen ein zweijähriges Referendariat an einer Schule notwendig, welches durch das 2. Staatsexamen abgeschlossen wird. Primäres Ziel der Lehramtsausbildung ist das Hinführen zum Lehrberuf an der Schule.

Alternativen zum Lehrerberuf sind im Bereich der Politikwissenschaft und Soziologie zu finden. Die Absolventinnen und Absolventen haben gute Berufsaussichten, u.a. als Mitarbeiter/innen bei Abgeordneten, Fraktionen und Parteien auf europäischer, Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene, in der Politischen Bildung, bei Verbänden und Stiftungen, in öffentlichen Verwaltungen, bei Nichtregierungsorganisationen, bei internationalen Organisationen, im Auswärtigen Dienst, in Think Tanks, in der Politik- und Unternehmensberatung, in den Medien, in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie in Human Resources- und Corporate Responsibility-Abteilungen.

Berufliche Perspektiven für Soziologinnen und Soziologen finden sich besonders in Beratungstätigkeiten für Organisationen, im Personalwesen und in der Personalentwicklung, in der Berufsberatung, in der Markt- und Meinungsforschung, im Marketing und in der Werbung ebenso, wie in statistischen Abteilungen von Betrieben und Behörden, Redaktionen von Zeitungen, Hörfunk oder Fernsehen. Soziologen und Soziologinnen arbeiten in der Sozialplanung (Stadt-, Jugend-, Altenhilfeplanung etc.), im Bereich der Geschlechtergleichstellung (Frauenbeauftragte, Gleichstellungsbeauftragte), in der Erwachsenenbildung (z.B. Volkshochschulen, Gewerkschaften), als freiberufliche Journalisten oder Autoren sowie in der Verwaltung und in Beratungstätigkeiten für Parteien, Verbände und Politiker.

Erwünschtes Profil

Neben den mit dem Erwerb der Hochschulreife nachgewiesen Kenntnissen beinhalten die Anforderungen im Fach Politik und Gesellschaft (ehemals Sozialkunde) individuelle Fähigkeiten zum Erkennen und Einordnen politikwissenschaftlicher und soziologischer Fragestellungen und Sachverhalte, Reflexionsfähigkeit, schriftliches Ausdrucksvermögen, gute Englischkenntnisse sowie selbstständiges Denken und Arbeiten, die es erlauben, sich den von der Prüfungs- und Studienordnung verpflichtend vorgeschriebenen Unterrichtsstoff aneignen zu können.

Haben Sie die Informationsfilme über die Lehramtsfächer schon gesehen? Sie bekommen einen Überblick, was im Studium auf Sie zukommt und welche Voraussetzungen Sie mitbringen sollten. Schauen Sie doch mal rein!

Alle Informationen zum Studiengang finden Sie kompakt zusammengefasst im Infoblatt (PDF, 124 KB).

Fakten auf einen Blick

Studiengang
Politik und Gesellschaft (Lehramt / Mittelschule)
Abschlussgrad
Lehramt Staatsexamen
Fachtyp
Unterrichtsfach
Regelstudienzeit
7 Fachsemester
Mindeststudienzeit
6 Fachsemester

Bewerbung und Zulassung

Formale Studienvoraussetzung
Hochschulzugangsberechtigung
Zulassungsmodus 1. Semester
Freie Studiengänge
Zulassungsmodus höheres Semester
Freier Zugang
Link zum Fach
Lehramt Politik und Gesellschaft

Ihr Weg zum Studienplatz

Der Studiengang im Detail

1. Semester

P 1 Politische Systeme

  • Das Politische System Deutschlands (Vorlesung, 3 ECTS)
  • Grundkurs Poltisches System (Übung, 6 ECTS)
P 2 Fachdidaktik Unterrichtsfach Sozialkunde 1
  • Ideengeschichte und Konzepte der politischen Bildung (Seminar, 3 ECTS)

2. Semester

P 2 Fachdidaktik Unterrichtsfach Sozialkunde 1

  • Aufgabenfelder und didaktische Prinzipien politischer Bildung (Seminar, 3 ECTS)
P 3 Internationale Beziehungen
  • Internationale Beziehungen 1 (Vorlesung, 3 ECTS)
  • Grundkurs Internationale Beziehungen (Übung, 6 ECTS)

3. Semester

P 4 Grundlagen der Soziologie

  • Einführung in die Soziologie (Vorlesung, 2 ECTS)
  • Einführung in die Soziologie (Übung, 4 ECTS)
  • Wissenschaftliches Arbeiten (Übung, 3 ECTS)
P 5 Fachdidaktik Unterrichtsfach Sozialkunde 2
  • Didaktische Zugänge politischer Bildung für die Grund- und Hauptschule (Seminar, 3 ECTS)

4. Semester

P 5 Fachdidaktik Unterrichtsfach Sozialkunde 2

  • Planung, Vollzug und Methodik politischer Bildung im Sozialkundeunterricht (Übung, 3 ECTS)
P 6 Zeitgeschichte
  • Das Zeitalter der Weltkriege (Vorlesung, 4 ECTS)
  • Grundprobleme der Zeitgeschichte nach 1945 (Übung, 5 ECTS)

5. Semester

P 7 Sozialstrukturanalyse

  • Sozialstrukturanalyse (Vorlesung, 2 ECTS)
  • Sozialstrukturanalyse (Übung, 4 ECTS)

6. Semester

P 7 Sozialstrukturanalyse
Aus den folgenden Wahlpflichtlehrveranstaltungen ist eine Wahlpflichtlehrveranstaltung zu wählen:

  • Soziale Institutionen (Übung, 6 ECTS)
  • Sozialer Wandel (Übung, 6 ECTS)
  • Soziale Unterschiede (Übung, 6 ECTS)

7. Semester

P 8 Politische Theorie

  • Politische Theorie 1 (Vorlesung, 3 ECTS)
  • Politische Theorie und Methoden (Vorlesung, 3 ECTS)

Freier Bereich (hier kann zwischen Politikwissenschaft und Soziologie gewählt werden)

7.Semester (WS)

WP1 Politikwissenschaft im freien Bereich

  • Übung zu Politischer Theorie und Methoden/Übung Governance/Übung zur Politik in Europa (eine davon ist zu wählen) Übung (2 SWS 6 ECTS (MTP) GSI)

7.Semester (WS/SoSe)

WP2 Soziologie im freien Bereich

  • Soziale Institutionen/Sozialer Wandel/Soziale Unterschiede (eine davon ist zu wählen) Übung (2 SWS 6 ECTS (MTP) IfS)

Der Freie Bereich dient der eigenen Schwerpunktsetzung. 6 ECTS-Punkte sind im Rahmen weiterer lehramtsspezifischer Veranstaltungen, ausschließlich im Unterrichtsfach, zu belegen. Zum konkreten Angebot siehe Vorlesungsverzeichnis und Anlage 2 der PStO.

Die Hauptunterrichtssprache ist Deutsch. Einzelne Lehrveranstaltungen (ca. 1-2 pro Semester) und die dazugehörigen Modulprüfungen und Modulteilprüfungen können auch in englischer Sprache abgehalten werden. Es wird darauf hingewiesen, dass für ein erfolgreiches Studium gute Englischkenntnisse notwendig sind.

Alle Studierende, die Englisch weder als Unterrichts- noch als Didaktikfach gewählt haben, müssen bei der Anmeldung zur Ersten Staatsprüfung Englischkenntnisse auf dem Niveau B2 nachweisen. Generell wird empfohlen, die entsprechenden Sprachkenntnisse schon zu Beginn des Studiums zu erwerben. Die Definition dieser Kenntnisse und die möglichen Nachweise entnehmen Sie der Website: www.mzl.lmu.de/faq

Das 1. Staatsexamen eröffnet auch die Möglichkeit zur Promotion.

Basisqualifikation Sport:

Alle Studierenden des modularisierten Lehramts an Mittelschulen müssen eine sogenannte Basisqualifikation im Fach Sport erwerben.

Für den Fall, dass Sport als Didaktik- bzw. Unterrichtsfach gewählt wurde, entfällt der Nachweis (LPO I 2008, § 38, Abs. 1, Nr. 5). Veranstaltungen zum Erwerb dieses Nachweises werden von der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften der TU München angeboten.

Weitere Informationen finden Sie in den FAQs des Münchener Zentrums für Lehrerbildung (MZL).

Berufsorientierung:

Studierende für das Lehramt an Mittelschulen, die ihre Erste Staatsprüfung zum Prüfungstermin Frühjahr 2017 oder später ablegen, müssen 3 ECTS-Punkte aus dem Bereich Berufsorientierung als Zulassungsvoraussetzung nachweisen. Dies gilt nicht für Studierende mit dem Unterrichtsfach Beruf und Wirtschaft (ehemals Arbeitslehre) (LPO I 2008, § 38, Abs. 1, Nr. 1, Buchstabe e).

Veranstaltungen zum Erwerb dieses Nachweises werden vom Lehrstuhl für Ergonomie der TU München angeboten.

EWS

Das Erziehungswissenschaftliche Studium (EWS) umfasst die Fächer Allgemeine Pädagogik, Schulpädagogik und Psychologie. In diesen drei Bereichen müssen insgesamt 36 ECTS-Punkte erbracht werden.Vgl. hierzu auch die Übersichten zum EWS.

GWS

Aus den Gesellschaftswissenschaften (GWS) müssen insgesamt mindestens 9 Leistungspunkte eingebracht werden, die aus Politikwissenschaft, Soziologie oder Volkskunde sowie Theologie oder Philosophie gewählt werden können. Dabei sind mindestens 3 Leistungspunkte aus dem Bereich Theologie bzw. Philosophie zu erbringen. Bei Fächerverbindungen mit Evangelischer oder Katholischer Religionslehre oder wenn Evangelische oder Katholische Religionslehre im Rahmen der Didaktik der Mittelschule gewählt wird, müssen mindestens 6 Leistungspunkte aus dem Bereich Evangelische bzw. Katholische Theologie eingebracht werden

Mit Hilfe der Praktika werden Studierende frühzeitig in das Berufsfeld Schule eingeführt. Um die Eignung und Neigung zu prüfen, sollte idealerweise vor Beginn des Studiums (auch während des Studiums möglich) in Eigenregie ein Orientierungspraktikum absolviert werden. Um die richtige Studienwahl zu treffen, können innerhalb dieses Praktikums unterschiedliche Schularten besucht werden. Während des Studiums sind ein pädagogisch-didaktisches Schulpraktikum und zwei studienbegleitende fachdidaktische Praktika in der Schule zu absolvieren. Zusätzlich muss selbstständig das Betriebspraktikum organisiert werden. Dieses kann dazu genutzt werden, alternative Berufe zu erproben. Für Studierende des Lehramts an Mittelschulen sind folgende Praktika zu absolvieren:

  • ein Betriebspraktikum
  • ein Orientierungspraktikum
  • ein pädagogisch-didaktisches Schulpraktikum (das Schulpraktikum umfasst einen Zeitraum von 150 bis 160 Unterrichtsstunden und ist innerhalb von zwei aufeinander folgenden Schulhalbjahren zu absolvieren)
  • ein studienbegleitendes fachdidaktisches Praktikum in einem Ihrer Studienfächer (nicht in Psychologie und nicht in einem Erweiterungsfach).
  • ein zusätzliches studienbegleitendes Praktikum im Zusammenhang mit dem Studium der Didaktiken einer Fächergruppe der Mittelschule nach Maßgabe des § 38 LPO I.

Weitere Informationen finden Sie unter "Lehramt Mittelschule" und auf der Seite des Praktikumsamtes und der Internetseite des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.

Den Abschluss des Lehramtsstudiums bildet die erste Staatsprüfung, die aus zwei Teilen besteht: aus den Ergebnissen der Modulprüfungen während des Studiums (40 %) und aus dem Ersten Staatsexamen (60 %). Sobald die Anzahl von 213 ECTS-Punkten nach den Vorgaben der jeweiligen Studien- und Prüfungsordnungen erreicht ist, kann man zur ersten Staatsprüfung zugelassen werden.
Weitere fachliche Zulassungsvoraussetzungen und die Prüfungsteile zur ersten Staatsprüfung sind der aktuellen Lehramtsprüfungsordnung I (2008) zu entnehmen. Die Anmeldung erfolgt bei der Außenstelle des Prüfungsamtes. (Kontakt siehe unten)

Die „Schriftliche Hausarbeit“ im Umfang von 12 ECTS Punkten ist in einem Fach der gewählten Fächerverbindung oder in den Erziehungswissenschaften (oder ggf. interdisziplinär) während des Studiums anzufertigen. Der genaue Umfang sowie weitere Informationen sind bei dem jeweiligen Fach zu erfragen.

Im Rahmen des Studiengangs Lehramt Mittelschule muss das Unterrichtsfach immer mit den Didaktiken einer Fächergruppe der Mittelschule kombiniert werden. Vgl. hierzu auch die allgemeinen Informationen zum Lehramt Mittelschule.

Angebote zur Studienorientierung

Weitere Informationen zum Fachstudium

Prüfungsamt für Geistes- und Sozialwissenschaften

Prüfungsangelegenheiten, Prüfungsanmeldung, Semesteranrechnungsbescheide

Außenstelle des Prüfungsamts für alle Lehrämter an öffentlichen Schulen

Zuständigkeitsbereich:

Anmeldung, Zulassung und Durchführung der Ersten Staatsexamensprüfung nach der Lehramtsprüfungsordnung I (LPO I) für alle Lehrämter an öffentlichen Schulen

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