Die Veranstaltung widmet sich verschiedenen Formen und Herausforderungen von Wissenschaft, Klimajournalismus und Nachhaltigkeitskommunikation.
Wie lässt sich von der ökologischen Krise erzählen, ohne in Ohnmacht oder Depression zu verfallen? Warum führt das Wissen um Klimawandel und Artensterben so selten zum Handeln? Und welche Geschichten erreichen nicht nur unseren Verstand, sondern auch unser Herz?
An diesem Abend spricht Fritz Habekuß, internationaler Klima- und Umweltkorrespondent der ZEIT mit Sitz in Nairobi, Buchautor und Podcast-Host, über die Herausforderungen des Erzählens in Zeiten der Krise. In seinem Vortrag formuliert er Thesen zur Zukunft des Umweltjournalismus, teilt Stimmen anderer Erzählerinnen und Erzähler und fragt, welche Narrative Mut machen und Lust auf Veränderung wecken können.
Im anschließenden Gespräch mit der Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Imke Hoppe, dem Naturfilmer und Autor Jan Haft sowie Beatrice Lugger, Vizepräsidentin für Kommunikation, wird diskutiert, wie Wissenschaft, Medien und Kunst gemeinsam neue Wege der Klima-Kommunikation finden können – und die besseren Geschichten als diejenigen erzählen, die die Welt kaputt machen.
Die Veranstaltung wird eröffnet von Prof. Dr. Carola Metzner-Nebelsick, Vizepräsidentin für Geistes- und Kulturwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Zu Gast:
Fritz Habekuß (Journalist und Autor, Die ZEIT)
Prof. Dr. Imke Hoppe (Professorin für Wissenschaftskommunikation und Klimabildung, Fakultät für Geowissenschaften, LMU München)
Beatrice Lugger (Vizepräsidentin für Kommunikation, LMU München)
Jan Haft (Dokumentarfilmer, Nautilusfilm GmbH)
Moderation: Dr. Katrin Geneuss (LMU München)
Fritz Habekuß (Journalist und Autor, DIE ZEIT)
Fritz Habekuß leitet das ZEIT-Büro in Nairobi, Kenia. Er ist Reporter, Buchautor und Podcast-Host. Sein Schwerpunkt ist das Verhältnis von Mensch und Natur: Welche Lösungen haben Gesellschaften gegen die ökologischen Krisen? Wie sieht das Leben auf einem immer heißer werdenden Planeten aus? Seine Recherchen führten ihn bisher in mehr als 50 Länder. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Fritz Habekuß wurde 1990 geboren, arbeitet seit 2013 für die ZEIT und studierte Wissenschaftsjournalismus mit Schwerpunkt auf Biowissenschaften und Medizin. 2020 erschien sein Bestseller "ÜBER LEBEN – Zukunftsfrage Artensterben" (zusammen mit Dirk Steffens) im Penguin-Verlag. Zusammen mit dem Techno-Produzenten Dominik Eulberg ist er Host von "Wunderkammer – Ein Podcast über das Stauen und die Liebe zur Natur". 2024 erschienen die zweiteilige Dokureihe "Terra X - Überleben" mit Prof. Antje Boetius, für die er recherchierte und Co-Autor des Drehbuchs war.
Prof. Dr. Imke Hoppe (Professorin für Wissenschaftskommunikation und Klimabildung, LMU München)
Imke Hoppe hat die Professur für Wissenschaftskommunikation und Klimabildung an der Fakultät für Geowissenschaften der LMU München. Sie beschäftigt sich insbesondere mit der Medienberichterstattung zu den Weltklimakonferenzen sowie den IPCC-Reports und ihren Auswirkungen auf öffentliche Meinung, Wissen und politische Partizipation zum Klimawandel. Sie forscht empirisch und konzeptionell zur Klima- und Nachhaltigkeitskommunikation. Ihre theoretischen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Wissenschaftskommunikation, politische Kommunikation, Medienwirkungsforschung und Publikumsforschung. Darüber hinaus befasst sie sich mit der Rolle von Technologie, beispielsweise im Verkehrs- und CDR-Kontext.
Beatrice Lugger (Vizepräsidentin für Kommunikation, LMU München)
Beatrice Lugger ist Wissenschaftsjournalistin und Expertin für Wissenschaftskommunikation. Lugger war 2015 bis 2024 Geschäftsführerin des Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation (NaWik), das sie seit 2012 als stellvertretende wissenschaftliche Direktorin mit aufgebaut hat. Sie ist Diplom-Chemikerin und ausgebildete Wissenschaftsjournalistin. Als Expertin für Wissenschaftskommunikation ist sie in diversen Gremien tätig – unter anderem als Steering Committee Member der #FactoryWisskomm des BMFTR oder als Beirätin des AHA SciComm Hub Bayern. Lugger hat als Sachverständige am Positionspapier Wissenschaftskommunikation des Wissenschaftsrats mitgewirkt.
Jan Haft (Autor, Regisseur, Kameramann)
© Nautilusfilm GmbH
Jan Haft ist Gründer, Inhaber und Geschäftsführer der Nautilusfilm GmbH, einer erfolgreichen deutschen Filmproduktionfirma. Er ist Mitglied im Stiftungsrat der Heinz Sielmann Stiftung und im Kuratoriums der Deutschen Naturfilmstiftung. Jan Haft hat 80 Naturdokumentationen für das Fernsehen und 4 Kinofilme geschrieben und gedreht; er und seine Filme wurden weltweit mit knapp 300 Preisen ausgezeichnet. Haft hat mehrere Bücher zum Thema Biodiversität bei Penguin Randomhouse veröffentlicht. Auch seine Vorträge und Publikationen in Fachzeitschriften befassen sich mit den Möglichkeiten, das Artensterben und den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten, und zeigen auf, wie dies erreicht werden kann. Sein Schwerpunkt liegt auf der Rolle der großen Pflanzenfresser in unseren Ökosystemen. Zusammen mit seiner Frau Melanie und seinen drei Kindern lebt er auf einem kleinen Bauernhof, wo sie Wasserbüffel, Pferde und Esel auf der Extensiv-Weide halten.