Learning4Kids

App-basiertes Lernen für Kindergartenkinder zu Hause

Informationen

Förderung
ERC Starting Grant – gefördert durch die EU
Laufzeit
03/2019 – 01/2025
Projektbeteiligte
Prof. Dr. Frank Niklas
Tina Schiele
Dr. Efsun Birtwistle (Annac) (Universität Nottingham)
Dr. Anna Kroesen (Mues) (Deutsches Jugendinstitut)
Prof. Dr. Astrid Wirth (Universität Wien)

Frühe mathematische und schriftsprachliche Kompetenzen bilden die Grundlage dafür, dass Kinder später erfolgreich die Schule besuchen können. Allerdings erreichen viele Kinder – insbesondere diejenigen aus Familien mit niedrigem sozioökonomischen Status, die zu Hause nicht die notwendige Unterstützung erhalten, kein ausreichendes Kompetenzniveau. Im ERC-Projekt: „App-based Learning for Kindergarten Children at Home“ (Learning4Kids) werden digitale Lernprogramme zusammengetragen und entwickelt, mit deren Hilfe Kindergartenkinder ihre sprachlichen und mathematischen Fähigkeiten gezielt verbessern können. Da neue Medien mittlerweile in deutschen Haushalten unabhängig vom sozioökonomischen Status sehr weit verbreitet sind, bietet sich hierüber auch die Möglichkeit, insbesondere sozial benachteiligte Familien zu erreichen.

Insgesamt 500 Kinder werden im Projektverlauf für die Dauer von vier Jahren (im Zeitraum von zwei Jahren vor der Einschulung bis zum Ende der 2. Klasse) begleitet und untersucht. Zu Beginn des Projekts wird ein randomisiert ausgewählter Teil der Eltern (Interventionsgruppe) mit Tablets inklusive spezifischer mathematischer/schriftsprachlicher Lernapps ausgestattet. Des Weiteren erhalten diese Eltern schriftliche Informationen mit Anregungen und Tipps zur Unterstützung der familiären Lernumwelt (Home Literacy Environment und Home Numeracy Environment). Zwei Vergleichsgruppen (mit und ohne Tablets) werden der Interventionsgruppe gegenübergestellt.

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die spezifische Wirksamkeit der Interventionsmaßnahmen und ihren Einfluss auf die familiäre Lernumwelt und die kindliche Kompetenzentwicklung im längsschnittlichen Verlauf zu untersuchen. Es wird erwartet, dass die Intervention zu einer Verbesserung der Qualität in der familiären Lernumwelt führt und die teilnehmenden Kinder hinsichtlich ihrer schriftsprachlichen und mathematischen Kompetenzentwicklung unterstützt.

Im Rahmen des Projekts geschrieben und erschienen:

Kinder spielerisch auf die Schule vorbereiten (Wirth et al., 2022)
Sachbuch für Eltern und pädagogische Fachkräfte
Erschienen im Hogrefe Verlag, ISBN: 9783456861982

Weitere Infos auch im Artikel Schulvorbereitung? Ein Kinderspiel! (Wirth et al., 2022)

  • Birtwistle, E., Schoedel, R., Bemmann, F., Wirth, A., Sürig, C., Stachl, C., Bühner, M., & Niklas, F. (2022). Mobile sensing in psychological and educational research: Examples from two application fields. International Journal of Testing, 22(3-4), 264-288. https://doi.org/10.1080/15305058.2022.2036160
  • Mues, A., Birtwistle, E., Wirth, A., Schiele, T., & Niklas, F. (2025). Supporting children’s numeracy competencies and families’ HNE: Exploring the role of apps and digital parent information in STEM vs. Non-STEM families. European Journal of Psychology of Education, 40, 53. https://doi.org/10.1007/s10212-025-00953-7
  • Niklas, F., Annac, E. & Wirth, A. (2020). App-based learning for kindergarten children at home (Learning4Kids): Study protocol for cohort 1 and the kindergarten assessments. BMC Pediatrics, 20, 554. https://doi.org/10.1186/s12887-020-02432-y
  • Niklas, F., Birtwistle, E., Mues, A., & Wirth, A. (2025). Learning apps at home prepare children for school. Child Development, 96, 577–590. https://doi.org/10.1111/cdev.14184
  • Niklas, F., Birtwistle, E., Wirth, A., Schiele, T. & Mues, A. (2022). App-based learning for kindergarten children at home (Learning4Kids): Study protocol for cohort 2 and the school assessments. BMC Pediatrics, 22, 705. https://doi.org/10.1186/s12887-022-03737-w
  • Schiele, T., Mues, A., Valcárcel Jiménez, M., & Niklas, F. (in press). Good child, bad child: The development of and relations between children's socioemotional competencies and moral self-concept from kindergarten to the end of Grade 1. Cognition and Emotion. https://doi.org/10.1080/02699931.2025.2491538
  • Valcárcel Jiménez, M. Yumus, M., Schiele, T., Mues, A. & Niklas, F. (2024). Preschool Emergent Literacy Skills as Predictors of Reading and Spelling in Grade 2 and the Role of Migration Background in Germany. Journal of Experimental Child Psychology, 244, 105927. https://doi.org/10.1016/j.jecp.2024.105927
  • Wirth, A., Mues, A., Birtwistle, E., & Niklas, F. (2024). Evaluating educational apps for preschoolers: Differences and agreements between the assessments of experts, parents and their children. Computers in Human Behavior, 160, 108361. https://doi.org/10.1016/j.chb.2024.108361
  • Wirth, A., Stadler, M., Birtwistle, E., & Niklas, F. (2023). New Directions in the Conceptualization and Operationalization of the Home Learning Environment. Journal of Educational Psychology, 115(1), 160–172. https://doi.org/10.1037/edu0000749

FAQ

Wir interessieren uns sehr dafür, wie Ihr Kind sich speziell bei Ihnen zu Hause, also in der gewohnten Umgebung, entwickelt. Deshalb wurden die Familien insgesamt viermal zuhause besucht, um jeweils 90 Minuten mit den teilnehmenden Kindern zu spielen und dabei zu überprüfen, was die Kinder bereits alles können. Außerdem wurden die Eltern darum gebeten, ihren Kindern eine kurze Geschichte vorzulesen und eine kurze Zeit mit ihnen zu spielen.
Einige zufällig ausgewählte Familien erhielten ein Tablet, auf das wir nach und nach pädagogische Lern-Apps geladen haben, mit denen sich das Kind täglich beschäftigen sollte. Dieses Tablet wurde nach 10 Monaten wieder abgeholt.
Außerdem füllten die Erzieherinnen der Kindergartengruppen der teilnehmenden Kinder zweimal im Jahr einen kurzen Fragebogen zu dem Verhalten der Kinder aus. Wenn die Kinder schließlich in der Grundschule sind, werden wir insgesamt dreimal in zwei Schuljahren die schulischen Leistungen der Kinder erheben und die teilnehmenden Eltern und die Lehrkräfte um das Ausfüllen eines Fragebogens bitten.

Das Projekt wird insgesamt vier Jahre dauern: Ab dem vorletzten Vorschuljahr des Kindes bis zum Ende der zweiten Klasse der Grundschule. Das Projekt dauert für die Familien, die im Sommer 2020 gestartet sind, bis Sommer 2023. Für die Familien, die im Frühjahr 2021 gestartet sind, bis Sommer 2024.

Die ersten vier Erhebungen fanden zuhause statt. Wo die letzten drei Erhebungen stattfinden, ist abhängig von den Familien und Schulen. Sie können weiterhin zuhause stattfinden, im Kindergarten/in der Schule, oder auch an der Universität (Leopoldstraße 13, 80802 München).

Bitte kontaktieren Sie in diesem Fall das Projektteam, damit wir Ihre Daten aktuell halten und das weitere Vorgehen mit Ihnen abstimmen können.

Selbstverständlich werden alle Daten streng vertraulich behandelt. Ihre Kontaktdaten werden getrennt von allen anderen Daten aufbewahrt und nach Studienabschluss sicher entsorgt. Alle im Projekt erhobenen Daten werden vollständig anonymisiert ausgewertet, sodass keine Rückschlüsse auf Sie oder Ihr Kind möglich sind.

Natürlich können Sie jederzeit von der Teilnahme am Projekt zurücktreten. Das hat keine Nachteile für Sie oder Ihr Kind. Ihre persönlichen Daten werden mit Ihrem Austritt umgehend gelöscht.

Bevor die Erhebung in der Schule stattfindet, werden Sie von einer/m unserer studentischen Mitarbeiter*innen kontaktiert und können gemeinsam einen Termin festlegen, der für Sie und auch die teilnehmenden Kinder passend ist.

Nach der Terminvereinbarung kommen wir zu Ihnen an die Schule. Für diesen Tag machen wir eine gemeinsame Uhrzeit und einen gemeinsamen Treffpunkt aus. Wir holen die Kinder wie ausgemacht ab, führen die Erhebungen gemeinsam mit den Kindern in einem geeignetem Raum an Ihrer Schule durch und bringen sie auch wieder in den Klassenverband zurück.

Sie müssen bei der Erhebung nicht anwesend sein. Wir übernehmen die Aufsicht der Kinder während der Erhebung, die wie vereinbart in einem separaten Raum stattfindet. Dorthin nehmen wir die Kinder mit und bringen sie nach Abschluss der Erhebungen auch wieder ins Klassenzimmer zurück.

Während der Erhebung erheben wir spielerisch die schriftsprachlichen und mathematischen Kompetenzen der Kinder anhand verschiedener standardisierter Testinstrumente. Diese werden zum Einen in der Gruppe durchgeführt und zum Anderen als Individualtestung. Zusätzlich führen wir Tests zur Konzentration, Intelligenz, Kognition und Aufmerksamkeitsspanne durch, um ein möglichst umfassendes Entwicklungsbild der Kinder zu erhalten. Viele dieser Testinstrumente sind den Kindern bereits aus den vorherigen Besuchen bekannt und allen macht die Durchführung Spaß!

Je nach Anzahl der Kinder wird ein Erhebungstermin an Ihrer Schule circa zwei bis vier Schulstunden dauern. In diesem Zeitraum sind natürlich genügend aktivierende Pausen für die Kinder mit eingeplant. Die Kinder können zudem essen und trinken, wann sie möchten.

Insgesamt wird es drei Erhebungen an der Schule geben. Die ersten Erhebungen in Kohorte 1 haben bereits stattgefunden (Ende 1. Klasse im Sommer 2022). Die weiteren Erhebungen sind im Frühjahr 2023 (Mitte der zweiten Klasse für Kohorte 1 bzw. Mitte der ersten Klasse für Kohorte 2), im Sommer 2023 (Ende der zweiten Klasse für Kohorte 1 bzw. Ende der ersten Klasse für Kohorte 2) und schließlich im Sommer 2024 (Ende der zweiten Klasse für Kohorte 2).

Für Kinder, die 2021 eingeschult wurden (Kohorte 1), findet die letzte Erhebung im Sommer 2023 (Ende der zweiten Klasse) statt.
Für Kinder, die 2022 eingeschult wurden (Kohorte 2), findet die letzte Erhebung im Sommer 2024 (Ende der zweiten Klasse) statt.

Learning4Kids: Mit Lern-Apps Bildungschancen verbessern

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LMU-Psychologe Frank Niklas hat untersucht, wie Kinder noch vor ihrer Schulzeit spielerisch ihre mathematischen und schriftsprachlichen Kompetenzen trainieren können.

2:20 | 13.01.2025