Forschung

In unserer Forschung untersuchen wir, wie sich Lern- und Entwicklungsprozesse über die Lebensspanne vollziehen – mit besonderem Fokus auf frühe Kindheit. In Babystudien und Kinderstudien erforschen wir, wie kognitive, soziale und emotionale Fähigkeiten entstehen und sich durch Umwelt und Erfahrung verändern. Erfahren Sie hier mehr.

Forschungsprojekt: Social Development and Social Change Lab (Jeanine Grütter)

Die Forschung beschäftigt sich mit folgenden Themen:

  • Soziale, moralische und emotionale Entwicklung von der Kindheit bis ins junge Erwachsenenalter – dazu gehören soziale und moralische Kognition sowie moralische Emotionen wie Empathie und Mitgefühl.
  • Verständnis von sozialer Ungleichheit und sozialer Mobilität – wie Kinder und Jugendliche darüber nachdenken und lernen.
  • Soziale Verantwortung und gesellschaftliches Engagement von jungen Menschen.
  • Positive Beziehungen unter Gleichaltrigen in der Schule sowie die Teilhabe von Schüler:innen aus Minderheitengruppen (z. B. ethnische, sprachliche oder sexuelle Minderheiten und Kinder mit Behinderungen).
  • Gruppenprozesse im Klassenzimmer und deren physiologische sowie verhaltensbezogene Indikatoren.
  • Potenziale digitaler Technologien, um soziale Kompetenzen und positive Gruppenprozesse zu fördern – etwa durch virtuelle Realität, interaktive Anti-Bias-Roboter oder appbasierte Diagnose- und Trainingswerkzeuge für Lehrkräfte.
  • Bedingungen für gelingende Inklusion in Schulen, betrachtet aus systemischer und interaktionaler Perspektive.
  • Prävention von Gewalt und Ausgrenzung in Schulen, mit besonderem Fokus auf indirekte Formen wie Mobbing und soziale Isolation.
  • Entwicklung und Evaluation schulischer Interventionen, die soziales Lernen, Wohlbefinden und die soziale Beteiligung von Kindern und Jugendlichen stärken.

Link zur Webseite: https://sites.google.com/view/jeanine-grutter/

Forschungsprojekt: FEMRA-Projekt

Das Projekt „Weibliche Radikalisierung - Identifikation psychologischer Ursachen radikaler Taten von Frauen“ (FEMRA-Projekt) untersucht Radikalisierungsprozesse bei Frauen.

Radikalisierte Frauen sind nach wie vor eine gewisse Unbekannte. In islamistischen Gruppierungen sind zwar unterschiedlichste Rollen von Frauen bekannt, z.B. finanzielle Unterstützerinnen, Waffenlieferantinnen, Helferinnen bei der Rekrutierung von Sympathisanten, Ehefrauen, Mütter, „Fangirls“ bis hin zu Mitkämpferinnen und Verantwortliche für terroristische Handlungen. Allerdings mangelt es an Erkenntnissen darüber, wie diese Rollen in den Prozess der Radikalisierung einzuordnen sind. Bedeutet beispielsweise die Rolle als „Fangirl“ lediglich eine positive Einstellung zu islamistischer Gewalt oder ist damit bereits eine entsprechende Verhaltensintention ausgebildet? Diese fehlenden Erkenntnisse stellen die Justiz vor Probleme, denn ohne das Wissen über eine zugrunde liegende Motivation einer Handlung kann deren Strafwürdigkeit nur schwerlich abgeschätzt werden.

Ziel des Projekts ist die vertiefte Erforschung von Radikalisierungsprozessen bei Frauen. Es soll konkret untersucht werden, welche psychologischen Prozesse verschiedenen Taten zugrunde liegen und auf welcher Ebene der Radikalisierung diese Prozesse einzuordnen sind.

Zur Untersuchung dieser Forschungsfragen werden in einem ersten Teilprojekt radikalisierte Frauen sowohl aus dem islamistischen als auch dem rechtsextremistischen Bereich ausführlich zu ihrer Entwicklungsgeschichte befragt. In einem zweiten Teilprojekt werden in Deutschland vorhandene Judikate zu verurteilten islamistischen und rechtsextremistischen Täterinnen eingeholt. Im letzten Schritt des FEMRA-Projekts sollen die aus den erhobenen Daten gewonnenen psychologischen Befunde in juristische Handreichungen überführt werden. Das Projekt läuft voraussichtlich bis Oktober 2025.

Das Projekt FEMRA ist ein Verbundprojekt der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Hochschule des Bundes, Fachbereich Nachrichtendienste. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Ansprechpartnerinnen:

Prof. Dr. Michaela Pfundmair: michaela.pfundmair@psy.lmu.de

Dr. Klara Boksán: klara.boksan@psy.lmu.de

Sophie Sailer: sophie.sailer@psy.lmu.de

Fact Sheet zum Projekt: Download Factsheet (PDF, 467 KB)

EEG-Studien

Anmeldung und Kontakt:

eeg-labor@psy.lmu.de, Tel.: +49 89 2180 - 6311 (Bitte sprechen Sie auf unseren Anrufbeantworter)

Anfahrt:
EEG-Labor
Leopoldstr. 13, Raum 3127
80802 München

Anfahrt mit öffentliche Verkehrsmitteln:
U-Bahn: Linie U3/U6
Haltestelle: Giselastraße
(Ausgang Georgenstraße)

Eine Anfahrtsbeschreibung finden Sie:

Das EEG-Labor befindet sich in Zum LMU-Raumfinder
Haus 3, erster Stock, Zimmer 27 (Raum 3127)

Self Längsschnitt Studie

In einer Längsschnittstudie über die ersten zwei Lebensjahre möchten wir mehr darüber erfahren, wie Kinder sich selbst wahrnehmen und ihren eigenen Körper einschätzen können. Mit circa anderthalb bis zwei Jahren fangen Kinder an sich im Spiegel zu erkennen oder selbstbezogene Wörter zu sprechen (z.B. „ich“, „mein“, „mich“).

Aktuelle Forschung legt allerdings nahe, dass die Kinder auch davor schon ein Körperbild haben. Die Studie untersucht, ob dieses frühe Körperbild mit der späteren Selbstwahrnehmung zusammenhängt und ob die Interaktion mit Bezugspersonen den Kindern dabei hilft sich selbst von anderen zu unterscheiden.“

Publikationen:

  • Hinz, N. A., Pletti, C., & Paulus. M. (2022, July). Evidence for sense of agency by means of sensory attenuation in 9-month-old infants [Poster]. XXIII International Congress of Infant Studies, Ottawa.
  • Hinz, N. A., Pletti, C., & Paulus. M. (2022, July). 5-months-old infants prefer spatially congruent view of their own legs: a (partial) replication of Rochat & Morgan (1995) [Poster]. XXIII International Congress of Infant Studies, Ottawa.
  • Hinz, N. A., Pletti, C., & Paulus. M. (2023, March). The (Social) Development of Self-Perception in Infancy [Poster]. Society for Research in Child Development 2023 Biennial Meeting, Salt Lake City.
  • Hinz, N. A., Liesner, M., Paulus. M, & Kunde, W. (2023, March). Spatial action-effect binding with spatially incompatible effects in children [Poster]. Society for Research in Child Development 2023 Biennial Meeting, Salt Lake City.