Evangelische Theologie (Kirchl. Prüfung Ev./Hauptfach)

Beschreibung des Studienfachs

Das Studium der Evangelischen Theologie im Pfarramtsstudiengang entspricht einem Vollstudium der Evangelischen Theologie. Gegenstand des Studiums der Evangelischen Theologie ist das christlich-religiöse Leben evangelischer Prägung in all seinen Facetten, in Geschichte und Gegenwart, in seinen kirchlichen Formen ebenso wie in seinen gesellschaftlichen und kulturellen Sedimenten. Das Studium vermittelt die theoretische und empirisch fundierte Ausbildung in theologischer Wissenschaft.

Das Studium beinhaltet alle Disziplinen der Evangelischen Theologie: ·

  • Altes Testament (AT) Exegese alttestamentlicher Texte, religionsgeschichtliche und literaturgeschichtliche Fragestellungen, Theologie und Hermeneutik der Hebräischen Bibel ·
  • Neues Testament (NT) Exegese neutestamentlicher Texte, religionsgeschichtliche und literaturgeschichtliche Fragestellungen, Theologie des NT im Kontext der griechisch-römischen Kultur sowie des Frühjudentums ·
  • Kirchengeschichte (KG) alle Epochen der KG, Theologie- und Dogmengeschichte, weltweite Kirchengeschichte ·
  • Systematische Theologie (ST) Ethik, Dogmatik, Theologiegeschichte, Religionsphilosophie und Ökumene
  • Praktische Theologie (PT) Reflexion kirchlicher und religiöser Praxis, Homiletik/Theorie medialer Kommunikation, Religionspädagogik und Didaktik des evangelischen Religionsunterrichts ·
  • Religionswissenschaft (RW) Interkulturelle Theologie, Religionssoziologie und Religionsgeschichte, Medien und Religion

Dazu kommen Module in der Philosophie, Praktika und interdisziplinäre Module. Im Wahlpflichtbereich können eigene Schwerpunkte gesetzt und Veranstaltungen anderer Fakultäten der Universität besucht werden.

Abschluss

Evangelische Theologie im Hauptfach kann entweder mit dem Abschluss Kirchliche Prüfung (Pfarramt) oder mit dem Abschluss Magister der Theologie studiert werden. Evangelische Theologie kann im Bachelorstudiengang im Nebenfach zu einer Bandbreite an Hauptfächern studiert werden.

Besonderheiten und Merkmale

Die Evangelisch-Theologische Fakultät der LMU gewährleistet mit ihren 12 Professuren ein vielfältiges Lehrangebot, eine interdisziplinäre Ausrichtung und ein sehr gutes Betreuungsverhältnis. Die unmittelbare Nachbarschaft zur Katholischen Fakultät und zum Institut für Orthodoxe Theologie begünstigt die besondere Möglichkeit zum ökumenischen Theologiestudium. Die zentrale Lage des Theologicums ermöglicht, dass sämtliche Lehrveranstaltungen in der Münchner Innenstadt stattfinden. Hier stellt auch die Fachbibliothek – mit rund 340.000 Bänden eine der größten theologisch-philosophischen Freihandbibliotheken in Deutschland – eine besonders gute Lernatmosphäre her.

Für einen erfolgreichen Studieneinstieg und Spracherwerb bietet die Evangelisch-Theologische Fakultät Einführungsveranstaltungen sowie fakultätsinterne Griechisch und Hebräischkurse an. Die Lateinkurse finden am Institut für Klassische Philologie statt. Mit dem Hebräisch-Feriensprachkurs, der in der vorlesungsfreien Zeit von Ende August bis Anfang Oktober täglich 3-stündig stattfindet, bietet sich die Möglichkeit, vor Studienbeginn bereits eine Sprache zu erlernen.

Ein Studium der Evangelischen Theologie bietet die Gelegenheit an mehreren Studienstandorten zu studieren. Ein geeigneter und häufig gewählter Zeitpunkt für einen Studienortwechsel ist nach dem erfolgreichen Abschluss des Grundstudiums mit der Zwischenprüfung. Empfohlen wird ein Aufenthalt von möglichst zwei Semestern an einer anderen Universität im In- oder Ausland, um die besonderen Schwerpunkte der anderen Fakultät kennenzulernen. Durch eine vorherige Absprache hinsichtlich der zu absolvierenden Module ist die Rückkehr in den Studiengang an der LMU problemlos möglich.

Kooperationen der LMU und theologische Auslandsprogramme:

Tätigkeits- und Berufsfelder

Mit der Kirchlichen Prüfung führt der Abschluss die Absolventinnen und Absolventen in der Regel ins Pfarramt einer Landeskirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Aufgrund der fachlichen Breite des Studiums sowie durch Weiterbildungen, Zusatzqualifikationen, Aufbaustudiengänge oder eine Promotion ergeben sich zudem Arbeitsfelder in weiteren Bereichen:

  • Wissenschaft
  • (Erwachsenen-)Bildung
  • Gesundheits- und Sozialwesen
  • Journalismus
  • Verlagswesen
  • Bibliotheks- und Archivwesen
  • Personalmanagement
  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Politik
  • Kultur

Wie schaffe ich mir eine berufliche Perspektive mit meinem Studienfach?

Erwünschtes Profil

Das Studium der Evangelischen Theologie erfordert ein ausgeprägtes Interesse am intensiven Text- und Quellenstudium, sowie an Menschen, ihren Lebenssituationen und Wirklichkeitskonzeptionen. Darüber hinaus sind die Fähigkeit zur Selbstorganisation von Vorteil und die Bereitschaft zum kritischen und kreativen Denken und Diskutieren.

Für die Zulassung zur Theologischen Aufnahmeprüfung (Kirchliche Prüfung/Pfarramt) ist entsprechend der Prüfungsordnung der Evang.-Luth. Kirche in Bayern der Nachweis der Taufe und die Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche erforderlich. Die Prüfungsordnungen anderer Landeskirchen unterscheiden sich davon zum Teil. Nehmen Sie bitte am Anfang Ihres Studiums mit dem Ausbildungsreferat bzw. Prüfungsamt Ihrer Landeskirche (= in der Regel jene Landeskirche, der Sie zum Zeitpunkt Ihres Abiturs angehört haben) Kontakt auf, um sich über die für Sie geltende Prüfungsordnung zu informieren und um sich gegebenenfalls auf der dort geführten „Anwärterliste für das geistliche Amt“ eintragen zu lassen.

Fakten auf einen Blick

Studiengang
Evangelische Theologie (Kirchl. Prüfung Ev.)
Abschlussgrad
Kirchl. Prüfung Ev.
Fachtyp
Hauptfach
Regelstudienzeit
10 Fachsemester

Bewerbung und Zulassung

Formale Studienvoraussetzung
Hochschulzugangsberechtigung
Zulassungsmodus 1. Semester
Freie Studiengänge
Zulassungsmodus höheres Semester
Freier Zugang
Link zum Fach
Pfarramt / Magister Evangelische Theologie

Ihr Weg zum Studienplatz

Der Studiengang im Detail

Studienaufbau

Das Studium der Evangelischen Theologie besteht aus drei Phasen:

  • Grundstudium (120 ECTS-Punkte / 4 Semester)
  • Hauptstudium (120 ECTS-Punkte / 4 Semester)
  • Integrationsphase (60 ECTS-Punkte / 2 Semester)

Die Regelstudienzeit beträgt 10 Semester. Soweit die Sprachvoraussetzungen (Hebraicum, Latinum und Graecum) nicht durch das Zeugnis der Hochschulzugangsberechtigung nachgewiesen sind, verlängert sich die Regelstudienzeit um jeweils ein Semester für jede nachzulernende Sprache, maximal jedoch um zwei Semester. Alle drei Sprachabschlüsse sind vor dem Abschluss des Grundstudiums, also zur Zwischenprüfung nachzuweisen. Zum Erwerb der notwendigen Sprachabschlüsse werden drei Sprachmodule angeboten, die in einem Semester oder einem Ferienkurs (Hebräisch), in zwei Semestern (Griechisch) oder drei Semestern (Latein) zur entsprechenden Abschlussprüfung führen.

Die drei Studienphasen, Grund- und Hauptstudium sowie die Integrationsphase, werden – in Entsprechung zur EKD-Rahmenordnung – in unterschiedlicher Weise abgeschlossen. Für das Grundstudium sind der erfolgreiche Abschluss aller Module sowie die bestandene Zwischenprüfung maßgeblich. Dafür sind in der Regel vier Semester vorgesehen. Der Nachweis eines vollständig absolvierten Hauptstudiums erfolgt über den erfolgreichen Abschluss der für diese Phase vorgesehenen Module, ebenfalls in der Regel innerhalb von vier Studiensemestern. An das Hauptstudium schließt sich die Integrationsphase an, die in der Regel nach zwei Semestern mit dem Abschluss der Integrationsmodule und den Magister- oder Examensprüfungen endet.

Grundstudium und Hauptstudium teilen sich jeweils in einen Pflicht- und einen Wahlpflicht- bzw. Wahlbereich. Das Grundstudium beginnt mit dem Pflichtmodul „Einführung in das Studium der evangelischen Theologie“ (= P 1), das die Wissenschaftspropädeutik sowie die Bibelkunde des Alten und Neuen Testamentes umfasst. Das Modul wird mit einer mündlichen Prüfung als Biblicum abgeschlossen. Im Pflichtbereich des Grundstudiums sind weiter das Basismodul in der Praktischen Theologie (= P 2), der Religionswissenschaft (= P 3) und der Kirchengeschichte (= P 6) zu absolvieren, dazu ein interdisziplinäres Modul (= P 4) sowie ein Modul „Ökumene und weltweites Christentum“ (= P 5). Ergänzt wird das Studium durch Wahlpflichtmodule aus den Disziplinen Altes Testament, Neues Testament, Kirchengeschichte und Systematische Theologie. Der Zuschnitt bemisst sich danach, in welchen Fächern Proseminararbeiten geschrieben werden sollen und in welchen Teilfächern der Systematischen Theologie – Dogmatik, Ethik, (Religions-)Philosophie – die Schwerpunkte gelegt werden. Diese Wahl obliegt den Studierenden. Schließlich werden die zu 120 ECTS-Punkten fehlenden Punkte in Wahlmodulen absolviert.

Im Hauptstudium des Magister- und Pfarramtsstudiengangs Evangelische Theologie wiederholt sich die Struktur des Grundstudiums im Wesentlichen. Den größeren Anteil dieser Studienphase bilden Wahlpflicht- und Wahlmodule, mit denen unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden können. Verbindlich ist dennoch das Absolvieren der Aufbaumodule in den fünf Hauptfächern sowie des interdisziplinären Aufbaumodus und der verpflichtenden Module in der Praktischen Theologie (Predigt- und Unterrichtsentwurf).

Die Integrations- und Examensphase besteht aus einem verpflichtenden Vorbereitungsmodul sowie den Integrationsmodulen und der wissenschaftlichen Hausarbeit. Die Examensprüfungen als bündiges Abschlussexamen stellen zugleich die Modulabschlussprüfungen der Integrationsphase dar. In den Integrationsmodulen können die Studierenden Lehrveranstaltungen wählen, die der Bündelung des Grundwissens und der Schwerpunktsetzung in den fünf theologischen Examensdisziplinen dienen. Die Gestaltung dieser Module berücksichtigt einen hohen Workload-Anteil für eigenständige Arbeit in Form von Lektüre und Lerngruppen. Die wissenschaftliche Hausarbeit wird – ebenfalls im Einklang mit der EKD-Rahmenordnung – über einen Zeitraum von 12 Wochen angefertigt. Die Kandidatinnen und Kandidaten sollen hier nach wissenschaftlichen Methoden eine Fragestellung eines der Fächer bearbeiten. Der Umfang beträgt maximal 144 000 Zeichen. Die konkrete Themenstellung erfolgt hier über ein dreistufiges Verfahren: Die Kandidatin bzw. der Kandidat wählt sich aus der Liste der beim Theologischen Prüfungsamt ELKB geführten Prüfenden eine Betreuerin bzw. einen Betreuer aus, der bzw. die gleichzeitig als Erstprüferin bzw. Erstprüfer fungiert. Mit diesem bzw. dieser wird in Absprache mit der Kandidatin bzw. dem Kandidaten ein Themenbereich für die Hausarbeit festgelegt. Die Erstprüfenden werden sodann vom Theologischen Prüfungsamt aufgefordert, aus diesem Themenbereich zwei konkrete Hausarbeitsthemen zu benennen. Die konkrete Auswahl des von der Kandidatin bzw. des Kandidaten zu bearbeitenden Themas obliegt dann dem Prüfungsamt, ebenso die Wahl des bzw. der Zweitprüfenden. Dieser bzw. diese muss jedoch eine Person sein, die als Prüferin bzw. Prüfer in dem entsprechenden Examensdurchgang berufen wurde.

Latinum, Graecum, Hebraicum. Sprachkursangebot zum Erwerb der erforderlichen Kenntnisse an der Fakultät.

Angebote zur Studienorientierung

Informationsmaterial:

  • Erläuterungen zu den Lehrveranstaltungen der Evang.-Theol. Fakultät für das jeweilige Semester (erhältlich bei der Fachstudienberatung).
  • Theologie studieren - Pfarrer werden. Eine Informationsschrift der Evang.-Luth. Kirche in Bayern (erhältlich beim Landeskirchenamt, Meiserstr. 11, 80333 München).

Studien- und Facheinführende Literatur:

  • Michael Roth (Hg.), Leitfaden Theologiestudium, Göttingen 2004.

Prüfungsamt für Geistes- und Sozialwissenschaften

Prüfungsangelegenheiten, Prüfungsanmeldung, Semesteranrechnungsbescheide

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