Medieninformatik (Bachelor/Hauptfach)

Beschreibung des Studienfachs

Die Medieninformatik ist eine angewandte Informatik, die sich mit der zunehmend digitalen Informationsverarbeitung in den Medien und dem hierdurch ausgelösten Zusammenwachsen von modernen Konzepten der Informatik, digitalen Kommunikationstechniken und Multimedia beschäftigt.

Das Studium der Medieninformatik ist eine Variante des Informatik-Studiums. Neben den klassischen Elementen der Informatik ist die Ausbildung stärker anwendungsorientiert und es wird weniger Theorie gelehrt. Medieninformatik enthält gestalterische Elemente, bindet andere Disziplinen ein und gibt einen intensiveren Überblick über Multimedia-Technologien. Dabei geht es nicht nur um die Anwendung existierender Software zur Medienbearbeitung, sondern vor allem um das Verständnis der Prinzipien dahinter und die Fähigkeit, Multimedia-Software selbst zu entwickeln.

Für wen eignet sich das Studium der Medieninformatik an der LMU?

Medieninformatik ist ein faszinierendes modernes Studienfach, das ausgezeichnete Berufschancen eröffnet. Allerdings ist es vor der Aufnahme des Studiums wichtig, sich eine klare Vorstellung vom Charakter des Studiums zu machen. Wer einfach "etwas mit Medien, am besten Multimedia" sucht, wird möglicherweise eine Enttäuschung erleben.

Das Studium der Medieninformatik (Bachelor) besteht aus drei Bereichen:

  • Teilgebiete der Informatik und der Mathematik, die identisch zu einem klassischen Informatik-Studium sind, z.B. Analysis, Programmierung, Rechnernetze (Anteil ca. 55 %);
  • Teilgebiete der Informatik und benachbarter Disziplinen, die einen besonderen Medienbezug haben, z.B. Multimediatechnik, Computergrafik (Anteil ca. 25%);
  • Ein Anwendungsfach mit Medienbezug aus einer ganz anderen Disziplin, z.B. BWL, Kunst/Gestaltung, Psychologie (Anteil ca. 20%).

Das bedeutet, dass ca. 80 % der Inhalte des Studiums aus der Informatik stammen (weshalb der Studiengang auch vom Institut für Informatik angeboten wird).

Um Medieninformatik erfolgreich zu studieren, muss man deshalb bereit und befähigt sein, sich intensiv mit den Inhalten der Informatik auseinander zu setzen. Das bedeutet insbesondere, Programmierung auf sehr hohem Niveau zu erlernen und eine große Menge an mathematisch-naturwissenschaftlichen Zusammenhängen in hoher Detailtiefe zu durchdringen. Programmieren zu erlernen setzt Freude an abstrakt-logischem Denken und auch eine gewisse Frustrationstoleranz voraus, da hierzu sehr viel praktische Übung (mit unvermeidbaren Hürden und Fehlern) gehört. Woran kann man nun erkennen, ob man selbst für diese Aspekte des Studiums geeignet ist?

Folgende Indikatoren haben sich bewährt:

  • Gute bis sehr gute Schulnoten in Mathematik, Physik und ggf. Informatik bedeuten mit großer Wahrscheinlichkeit, dass man geeignet ist.
  • Auch mit mittleren Noten in Mathematik/Naturwissenschaft kann man das Studium bewältigen. In diesem Fall empfehlen wir, die Angebote zu freiwilligen Selbsttests zu nutzen, die eine bessere Selbsteinschätzung ermöglichen.
  • Bei Schulnoten in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer von 5 Punkten oder weniger im 15-Punkte-System ist von einem Studium der Medieninformatik grundsätzlich abzuraten.

Neben der mathematisch-naturwissenschaftlichen Begabung ist es für das Studium der Medieninformatik wesentlich, dass man eine Bereitschaft und Befähigung für interdisziplinäres und kommunikatives Arbeiten mitbringt. Deshalb sind schlechte Noten in Sprachen (Deutsch und Fremdsprachen) ebenfalls ein Hinweis auf weniger gute Eignung. Außerdem sollte man persönliches Interesse an einem der Anwendungsfächer (also betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen, Gestaltung von Medien oder dem Wechselspiel zwischen Menschen und Maschinen) mitbringen.

Abschließend sollen noch einige häufige Vorurteile ausgeräumt werden: Es ist nicht notwendig, vor dem Studium bereits eine Programmiersprache zu beherrschen - das Studium beginnt auf dem Niveau des Abiturwissens. Und: Informatik ist absolut keine Männersache - in der Medieninformatik liegt der Frauenanteil unter den Studierenden bei über 40%.

Für eine individuelle Beratung, per email, im persönlichen Gespräch oder online, wenden Sie sich bitte an die Email-Adresse studierendenbetreuung@medien.ifi.lmu.de.

Tätigkeits- und Berufsfelder

Die Absolventen werden durch die praktisch-berufsorientierte und wissenschaftliche Ausbildung auf ein breites Einsatzgebiet in Forschung, Wirtschaft, Industrie, Handel, Verwaltung und dem Dienstleistungssektor vorbereitet. Mögliche Arbeitgeber sind Multimedia-Firmen, Werbeagenturen, Softwarehäuser, Telekommunikationsunternehmen, Rundfunkanstalten und Verlage, aber auch Schulungs-, EDV-, Öffentlichkeits- und Vertriebsabteilungen der meisten Unternehmen. Die Erfahrung bisheriger Absolventinnen und Absolventen hat gezeigt, dass darüber hinaus auch Unternehmen aus ganz anderen Industriebereichen, z.B. die Automobilindustrie im Bereich der Entwicklung von Bedienkonzepten, an dem typischen Profil dieser Ausbildung interessiert sind.

Mit Ihrer Berufsorientierung sollten Sie nicht erst kurz vor oder sogar erst nach Ihrem ersten akademischen Abschluss beginnen. Machen Sie die berufliche Orientierung zu einem Projekt, das Sie von den ersten Semestern an Ihr ganzes Studium über begleitet! Wir haben hier für Sie zahlreiche Tipps zusammengestellt, die Sie Schritt für Schritt im Laufe Ihres Studiums angehen oder aber auch nur einige davon herausgreifen können, die Ihnen relevant und nützlich erscheinen:

Wie schaffe ich mir eine berufliche Perspektive mit meinem Studienfach?

Erwünschtes Profil

Wer Medieninformatik als Studienfach wählt, sollte vor allem an einer anwendungsbezogenen praktischen Arbeitsweise Interesse haben, aber auch ein Verständnis für theoretische Grundlagen mit bringen, da wesentliche Teile der in der Medieninformatik benötigten Kenntnisse identisch mit der klassischen Informatik sind. Die Fähigkeit zur Teamarbeit ist eine wichtige Voraussetzung. Kenntnisse der englischen Sprache erweisen sich bereits im Laufe des Studiums als unentbehrlich. Spezielle Fachkenntnisse, insbesondere in der Programmierung, sind nicht erforderlich.

Fakten auf einen Blick

Studiengang
Medieninformatik (Bachelor)
Abschlussgrad
Bachelor of Science (B.Sc.)
Fachtyp
Hauptfach
Regelstudienzeit
6 Fachsemester

Ihr Weg zum Studienplatz

Der Studiengang im Detail

Der Bachelor-Studiengang Medieninformatik umfasst sechs Semester. Die Studienschwerpunkte des Bachelor-Studiengangs Medieninformatik sind:

  • Informatik (ca. 45%): Grundlagenvermittlung vor allem im Grundstudium, z.B. Softwareentwicklung, Rechnerarchitektur, Betriebssysteme, Datenbanken;
  • Multimedia (ca. 25%): Medien- und systemorientierte Informatikausbildung, z.B. Medien- und Multimediatechnik, Gestaltung, Architektur und Entwicklung multimedialer Systeme und Anwendungen, Mediendidaktik und -psychologie, Ergonomie, Medienrecht;
  • Anwendungsfachwissen (ca. 20%): Vertiefungsfach, Praktika, Abschlußarbeiten
  • Mathematik (ca. 10%): Grundlagenvermittlung in Bereichen wie Lineare Algebra und Analysis Anwendungsfächer

Studierende der Medieninformatik müssen sich für eines der folgenden Anwendungsfächer entscheiden, die alle intensiven Medienbezug haben.

Man muss sich bei der Bewerbung noch nicht für eines der Anwendungsfächer entscheiden; die Entscheidung erfolgt im Verlauf des ersten Semesters durch den Besuch der entsprechenden Lehrveranstaltungen. Ausnahme: Für das Anwendungsfach Mediengestaltung ist eine Bewerbung mit einer Mappe mit künstlerischen Arbeiten nötig.

Detaillierte Informationen zum Studienablauf: http://www.medien.ifi.lmu.de/studierende/semesterplanung/

Angebote zur Studienorientierung

Fachstudienberatung Medieninformatik

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