Klimawandel und Landnutzung
Klimawandel erklärt: Was hat die Landnutzung mit dem Klima zu tun?
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Aufforsten, anders anbauen: Die Landnutzung spielt beim Kampf gegen den Klimawandel eine entscheidende Rolle. Julia Pongratz, Inhaberin des Lehrstuhls für Physische Geographie und Landnutzungssysteme an der LMU, untersucht ihre Effekte auf den Kohlenstoffkreislauf.
Die fossilen Emissionen sind seit Mitte des 20. Jahrhunderts das größere Problem in Bezug auf den Klimawandel, aber auch die Landnutzung hat einen substanziellen Anteil an den Treibhausgasemissionen. Bei Kohlendioxid sind das ungefähr 15 Prozent. Wenn man alle Treibhausgase einbezieht, also auch Methan und Lachgas, die durch Viehzucht und Düngung entstehen, liegt der Anteil bei etwa 25 Prozent.
Die Landnutzung ist zugleich wichtig, um CO2 zu binden. So speichern Wälder enorme Mengen an Kohlenstoff und haben daher eine wichtige Funktion als natürliche Kohlenstoffsenken. Solche Senken kann man gezielt vergrößern, zum Beispiel durch Aufforsten. „Das Wissen darüber, wie verschiedene Arten von Vegetation auf die Kohlenstoffbilanz wirken, ist also doppelt relevant geworden: in Bezug auf die Emissionen in die Atmosphäre, aber auch in Bezug auf das Potenzial, der Atmosphäre wieder CO2 zu entnehmen“, sagt Julia Pongratz.
Klimawandel und Recht
Ist eine ökologische Revolution nötig, um den Klimawandel zu stoppen? „Ich würde der Natur Grundrechte geben, diese aber differenziert ausgestalten“, sagt Jens Kersten, Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaften an der LMU. Der Verfassungsrechtler forscht zu Umwelt und Gesellschaft im Anthropozän – und engagiert sich für die internationale Bewegung für einen besseren Rechtsschutz der Natur.
Der LMU-Jurist würde die Ökologie in die Staatsfundamentalnorm des Art. 20 Abs. 1 des Grundgesetzes aufnehmen, wie er im Interview auf lmu.de erklärt.
Klimawandel und Resilienz
Klimawandel: „Die bisherigen Risiko-Abschätzungen waren zu optimistisch“
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Matthias Garschagen, Inhaber des Lehrstuhls für Anthropogeographie mit dem Schwerpunkt Mensch-Umwelt-Beziehungen am Department Geographie der LMU, weiß, dass der Welt beim Klimawandel nicht mehr viel Zeit zum Handeln bleibt.
Der LMU-Geograph ist einer der Leitautoren des zweiten Sachstandsberichts des Weltklimarats. Im Interview auf lmu.de spricht er über die Folgen der Erderwärmung und die Risiken der Anpassung: „Klimawandel stellt eine massive Gefahr für das Wohlergehen der Menschheit und des Planeten insgesamt dar. Unverzügliches und zielstrebiges Handeln im Bereich des Klimaschutzes, aber auch der Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist wichtiger denn je, um sich auf die Auswirkungen einzustellen und weitere Risiken im Rahmen zu halten."
Mehr zur Forschung von Matthias Garschagen:
Die Last des Risikos
Neues Projekt: Innovative Lösungen für mehr Klimaresilienz
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Extreme Ereignisse wie die Überflutungen im Ahrtal im Sommer, aber auch die Dürren in den letzten Jahren zeigen: Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen.
Die Anpassung an seine Folgen ist eine der wichtigsten Herausforderungen für die Zukunft. Umweltsimulationen sind dabei ein wichtiges Werkzeug, um Klimaeffekte und die Auswirkungen von Maßnahmen zu analysieren.
LMU-Geograph Ralf Ludwig, Professor der Lehr- und Forschungseinheit Hydrologie und Fernerkundung am Department für Geographie der LMU, ist Experte für Umweltmodellierung und leitet ein Teilprojekt des neuen EU-Projekts ARSINOE. Ziel von ARSINOE ist es, in neun europäischen Modellregionen innovative Strategien und Werkzeuge für mehr Klimaresilienz zu entwickeln und in möglichst konkrete Maßnahmen umzusetzen.
Klimawandel und Welternährung
Klimawandel verändert Anbau und Erträge schneller als erwartet
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Die Landwirtschaft ist nicht nur einer der größten Verursacher des Klimawandels, sondern auch mit am stärksten davon betroffen. Weltweit gehören steigende Temperaturen zu den Hauptfaktoren für Ertragsminderungen. Der Agrarsektor steht daher vor der großen Herausforderung, sich an den Klimawandel anzupassen, um zukünftig die Ernährung zu sichern.
PD Dr. Florian Zabel, Wissenschaftler am Lehrstuhl Hydrologie und Fernerkundung der LMU, berechnet in Simulationsstudien, wie sich der Klimawandel auf die Landwirtschaft auswirken wird, und zeigt auf, welche Anpassungen notwendig sind.
Klimawandel und Biodiversität
„Korallenriffe werden auch die ‚Regenwälder der Meere‘ genannt“, sagt Gert Wörheide, Inhaber des Lehrstuhls für Paläontologie und Geobiologie am Department für Geo- und Umweltwissenschaften der LMU. Das Great Barrier Reef in Australien erfährt bereits die sechste Korallenbleiche – und der Lebensraum Tausender Organismen ist dadurch bedroht.
„Während einer Korallenbleiche können die Korallen großflächig absterben und wenn das passiert, fehlt den anderen Organismen die dreidimensionale Struktur, die die Korallen, analog zu den Bäumen im Regenwald, aufbauen. Der Lebensraum wird ihnen genommen und das Korallenriff verarmt in seiner Diversität“, erklärt Professor Wörheide.
Auslöser für die Korallenbleiche ist der Klimawandel und die damit einhergehende Erwärmung der Meere. Dies hat auch für den Menschen weitreichende Folgen.
Weitere Projekte zum Klimawandel an der LMU
Studentisches Projekt ausgezeichnet:
Rechnen mit dem Klimawandel
Klimakoffer:
Den Klimawandel verstehen
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