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2022: Themen im LMU-Newsroom

27.12.2022

Was Leserinnen und Leser des LMU-Newsrooms 2022 besonders interessierte.

Rückblick auf beliebte Themen im Jahr 2022:

1/22: Mit Algorithmen durch das All

Prof. Dr. Daniel Grün

Prof. Dr. Daniel Grün

sagt: „Künstliche Intelligenz ist der Schlüssel zu neuen Erkenntnissen in der Kosmologie.“ | © LMU

Der Astrophysiker Daniel Grün nutzt Künstliche Intelligenz, um den Einfluss von dunkler Materie und dunkler Energie auf das Universum zu erforschen.

Anfang des Jahres erläuterte Daniel Grün, der Inhaber des Lehrstuhls für Astrophysik, Kosmologie und Künstliche Intelligenz an der LMU ist, auch im Rahmen der KI Lectures, einer virtuellen Veranstaltungsreihe im Wintersemester 2021/22, die Herausforderungen und Chancen, die die neuen technologischen Möglichkeiten für die Astronomie bedeuten.

In der Kosmologie werden durch den Einsatz von Teleskopen und neuester Kameratechnik enorm viele Daten gesammelt. „Die astronomischen Datenmengen wachsen exponentiell an“, sagt Daniel Grün. Die Leistung von Computern ist nicht mehr ausreichend, um diese wie bisher verarbeiten zu können, sie sind für die astronomische Forschung derzeit der limitierende Faktor. Algorithmen der Künstlichen Intelligenz können jedoch als Werkzeuge genutzt werden, um die Datenberge auszuwerten.

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Im Video: Daniel Grün über die Herausforderungen der Kosmologie

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In seiner Forschung greift Daniel Grün auch auf Daten des Wendelstein-Observatoriums zurück. Das Teleskop des Instituts für Astronomie und Astrophysik hilft den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der LMU seit 2011 dabei, einen genaueren Blick auf das Universum zu werfen.

Für Videoaufnahmen ließ der LMU-Professor sich bei einem Besuch des Wendelstein-Observatoriums begleiten. Dabei erzählt er, wie Künstliche Intelligenz in der Astronomie eingesetzt wird, und von seiner Hoffnung, dadurch „Grundsätzliches" zu verstehen: Was treibt das Universum auseinander? Und was hält unsere Galaxie zusammen?

2/22 Hikikomori: Der leise Rückzug

Hikikomori

im Theater: Toshiki Okada inszenierte sein Stück „The Vacuum Cleaner“ 2019 an den Münchner Kammerspielen. Szene mit Thomas Hauser. Foto: Julian Baumann

Hunderttausende Personen leben in Japan in selbstgewählter Isolation. Hikikomori heißen sie, das kommt vom japanischen Wort für „sich zurückziehen“.

Japanologin Evelyn Schulz erklärte im Forschungsmagazin Einsichten dieses Phänomen sozialen Rückzugs, das in Japan weitverbreitet ist und bis in die 1980er-Jahre zurückreicht.

Mittlerweile gehen Expertinnen und Experten allein in Japan von zwischen einer halben und mehr als einer Million Menschen aus, meist sind es Männer, denen auf diese Weise die Welt abhandenkommt. Wie hoch die Dunkelziffer ist, weiß keiner zu sagen.

In aller Regel leben die Hikikomori noch bei ihren Eltern, doch auch mit denen vermeiden sie den Kontakt. In japanischen Fernsehfilmen, so erzählt Evelyn Schulz, reichen längst wenige Bilder, um die Situation für jeden Zuschauer hinreichend zu beschreiben: die geschlossene Zimmertür, vor der die Mutter das Essen abstellt. „Das ist ein fester Topos.“

Auch wenn die Forschung mittlerweile annimmt, dass es ähnliche Phänomene womöglich ebenso in anderen Ländern gibt, verblüfft die schiere Zahl der Betroffenen in Japan. Was treibt die jungen Menschen in die Isolation? Was macht den Rückzug zu einer Massenbewegung? Welche Besonderheiten der japanischen Sozialstruktur haben dazu beigetragen?

Diese Fragen beschäftigten viele Leserinnen und Leser. Der Artikel über die Hikikomori gehörte zu den meistgelesenen im Newsroom auf lmu.de im Jahr 2022.

3/22 Experten-Interviews zur Ukraine

Bilder aus der Ukraine

wie dieses aus Charkiw vom 29. April 2022 lösen seit Beginn des Kriegs Entsetzen und Fragen nach dem Warum aus. | © IMAGO / ZUMA Wire / Alex Chan / Tsz Yuk_

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind viele Interviews mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der LMU zu verschiedenen Aspekten des Kriegs erschienen.

Anfang März 2022 stießen die Gespräche „ Putin betreibt ein Retroprojekt" mit Martin Schulze Wessel, Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte Ost- und Südosteuropas, und „ Das Recht in sein Gegenteil verkehrt" mit Christian Walter, Inhaber des Lehrstuhls für Völkerrecht und Öffentliches Recht, auf großes Interesse bei den Leserinnen und Lesern des LMU-Newsrooms.

In den folgenden Wochen und Monaten folgten mehrere Interviews mit Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen, darunter mit Thomas Hanitzsch, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Journalismusforschung, über die Berichterstattung zum Krieg . Die Perspektive aus den Literaturwissenschaften beleuchteten Juliane Prade-Weiss, Inhaberin einer Professur für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung osteuropäischer Literaturen, und Riccardo Nicolosi, Lehrstuhlinhaber für Slavische Philologie an der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften, mit ihren Analysen zu Putins Rhethorik und zu den Diskursen zur Massengewalt .

Zu den Auswirkungen des Krieges sprachen Thomas Ehring, Inhaber des Lehrstuhls für Klinische Psychologie und Psychotherapie sowie Leiter der Psychotherapeutischen Hochschulambulanz, und PD Dr. Florian Zabel, Geograph an der Lehr- und Forschungseinheit Hydrologie und Fernerkundung der LMU, der die Folgen für die Welternährung erläuterte.

Zu den ökonomischen Auswirkungen folgte ein Interview mit Monika Schnitzer, Inhaberin des Lehrstuhls für Komparative Wirtschaftsforschung an der Volkswirtschaftlichen Fakultät und Wirtschaftsweise. Ihr Kollege, Volkswirtschaftsprofessor Fabian Waldinger, erläuterte, was der Krieg in der Ukraine für die Wissenschaft bedeutet .

4/22 Gegen das Vergessen

Lisa Wanninger

hält die Erinnerung an ihre Tante wach. | © Stephan Höck

Im April 2022 erschien in der MUM, dem MünchnerUni Magazin, ein Artikel über ein Seminar von Professor Peter Zentel, Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik bei geistiger Behinderung einschließlich inklusiver Pädagogik.

Eine Förderschule suchte nach einem neuen Namen, denn bisher war sie nach einem Euthanasie-Befürworter benannt. Peter Zentel brachte Schulfamilie und Studierende zusammen, um darüber aufzuklären und einen neuen Namen zu finden. Er lud auch Schülerinnen und Schüler der Förderschule dazu ein.

Eine mögliche Namenspatronin war rasch gefunden: Theolinde Diem. Dank ihrer Nichte Lisa Wanninger, einer rührigen Münchnerin von über 90 Jahren, ist die von den Nazis ermordete Theolinde Diem noch heute ein Begriff. Sie hat ein Gesicht, sie hat eine Geschichte. Denn Lisa Wanninger, engagiert auch in der Angehörigengruppe von Euthanasieopfern des NS-Dokumentationszentrums München, will den Mord an ihrer Tante dem Vergessen entreißen.

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Gegen das Vergessen: Schule soll nach NS-Opfer benannt werden

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Die Geschichte berührte Leserinnen und Leser der MUM ebenso wie des Newsrooms, wo sie ebenfalls veröffentlicht wurde.

Sie lasen, wie Lisa Wanninger bei einem Besuch den Schülerinnen und Schülern sowie den Studierenden von ihrer Tante erzählte. Theolinde Diem begann mit 16 Jahren unter epileptischen Anfällen zu leiden. Im Frühling 1941 wurde sie in die Nervenheilanstalt Haar verlegt. Schon kurz darauf transportierte man Thea nach Hartheim bei Linz. „Die eigentliche Tragödie“, sagte Lisa Wanninger, „fand dann dort statt.“

„Warum konnte Thea nicht gerettet werden?“, war eine der Fragen, die Lisa Wanninger von den Schülerinnen und Schülern gestellt wurden. Ihre Antwort: „Man hat in dieser Zeit jede Menschlichkeit verloren.“

5/22 Institut für Epigenetik

Institut für Chemische Epigenetik München (ICEM)

Das ICEM

wurde aufgrund seiner besonderen wissenschaftlichen Qualität und überregionalen Bedeutung gemeinsam vom Bund und dem Freistaat Bayern finanziert. | © LMU

Im Mai 2022 wurde das Institut für Chemische Epigenetik, kurz ICEM, feierlich eröffnet. Im Neubau am Campus Großhadern/Martinsried arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Forschung an der Schnittstelle von Biologie und Chemie liegt.

Sie forschen über den sogenannten epigenetischen Code, der festlegt, welche Gene des Erbguts zu welchem Zeitpunkt aktiv sind. Damit ermöglichen sie Einblicke, wie ein Organismus die Aktivität seiner Gene reguliert.

Im Rahmen der „Origins-of-Life"-Forschung untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am ICEM, wie sich auf der frühen Erde aus anorganischer Materie die ersten Bausteine des Lebens formen konnten.

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Neuer Spitzenstandort der LMU zur Erforschung des Ursprungs des Lebens und der Epigenetik eröffnet

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Der Neubau hat eine Fläche von 3.800 m² und fünf Geschosse, auf denen Labore, Büros und Konferenzräume verteilt sind.

Das ICEM steht neben seinem baulichen „Bruder“, dem Forschungszentrum für Molekulare Biosysteme (BioSysM), das bereits 2016 eröffnet wurde, an der Ecke von Würmtal- und Butenandtstraße.

6/22 Gut lernen

Prof. Sarah Hofer

erforscht, wie Lernprozesse individuell unterstützt werden können.

Wovon hängt es ab, wie gut wir lernen? Mit dieser Frage beschäftigt sich Sarah Hofer, seit April 2022 Professorin für Lehr-Lernforschung am Lehrstuhl für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie der LMU. Im Interview zur Prüfungszeit erklärte sie, wie sich Lernen so gestalten lässt, dass das Erlernte tatsächlich haften bleibt, und wie Lernen überhaupt funktioniert:

„Der Grundmechanismus beim Lernen funktioniert bei allen gleich: Neues Wissen muss Anknüpfungspunkte im eigenen, bestehenden Wissensnetzwerk finden. Dann bleibt das neu Erlernte mit größerer Wahrscheinlichkeit erhalten."

Das heißt: Zu Beginn des Lernens sollte man zunächst überlegen, was man über das Thema schon weiß, und sich dann erst mit dem neuen Stoff dazu beschäftigen.

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Gut lernen: „Unsere Einstellung hat einen starken Effekt auf unsere Leistung“

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Sarah Hofer zeigte in dem Interview, das viele Leserinnen und Leser des Newsrooms interessierte, auch auf, dass man es sich selbst beim Lernen zu bequem machen kann – und das zum eigenen Schaden:

„Nur wenn man sich aktiv mit dem Lerninhalt auseinandersetzt, bleibt wirklich etwas hängen. Das ist natürlich mühsam. Es ist viel einfacher zu sagen: Ach, jetzt lese ich mir noch schnell den Text durch – das ist auch besser, als gar nichts zu machen. Aber es wäre wesentlich effektiver, den Text auf eine andere Art und Weise zu bearbeiten. Nämlich: sich dazu Fragen zu stellen, Bezüge zu anderen Inhalten herzustellen, zu versuchen, ihn zu visualisieren, oder ihn mit einer Freundin zu diskutieren."

Die Tipps der Psychologieprofessorin stießen auch bei der LinkedIn-Community auf großes Interesse.

7/22 Tag für gute Lehre

Studentin Miriam Müller

Tag für gute Lehre an der LMU

LMU-Studentin Miriam Müller wurde für eine Seminararbeit ausgezeichnet. | © LMU

Im Rahmen des Tags für gute Lehre wurden im Juli 2022 15 herausragende Lehr- und Forschungsprojekte an der LMU ausgezeichnet. Zehn LMU-Forschungspreise in Höhe von je 1.000 Euro wurden für exzellente Studierende vergeben. Außerdem wurden fünf Dozentinnen und Dozenten, die sich durch besonderes Engagement in der Lehre hervorgetan haben, mit den LMU-Lehrinnovationspreisen in Höhe von je 10.000 Euro ausgezeichnet.

Der „Tag für gute Lehre” soll den universitätsweiten Austausch über innovative Lehre sowie die Vernetzung von Lehrenden über Fächergrenzen hinweg fördern.

Zu den prämierten Arbeiten zählte zum Beispiel eine Seminararbeit von LMU-Studentin Miriam Müller. Die Studentin der Volkswirtschaftslehre untersuchte, welche Effekte Mentoring-Programme für Geflüchtete haben.

„Wir konnten uns das Thema frei aussuchen und für mich war gleich klar, dass es um ein sozialpolitisches Thema gehen soll“, erzählt Müller. Denn für die Studentin ist VWL mehr als „nur“ Finanzen. Die Beschäftigung mit gesellschaftlichen Zusammenhängen ist mitunter ein Grund, warum sie das Fach studiert. (Siehe dazu den Artikel Mehr als nur Finanzen im Newsroom.)

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LMU vergibt Preise für innovative Lehre und herausragende studentische Forschung

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Auch Julia Treindl wurde am Tag für gute Lehre ausgezeichnet. Die Dozentin und Lehrerin zeigt Studierenden, wie spannend die Arbeit mit der Vergangenheit sein kann. Für ihr Projektseminar „Common Places, Common Times“ an der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften erhielt sie einen LMU-Lehrinnovationspreis.

In dem Seminar entwickelten Studierende eine interaktive, digitale Karte zur deutsch-jüdischen Geschichte. Zielgruppe der Webseite sind Schülerinnen und Schüler ab der neunten Klasse, die anhand der Karte auf spannende Weise die Vielfältigkeit jüdischen Lebens in der deutschen Geschichte und seine Spuren in der Gegenwart kennenlernen. (Siehe dazu den Artikel Packende Vielfalt im Digitalformat im Newsroom.)

8/22 LMU liest

Prof. Sahana Udupa

Professorin Sahana Udupa,

fotografiert für die LMU-liest-Geschichte | © LMU

Zur Sommerpause gaben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der LMU und Studierende Einblicke in ihre Sommerlektüre. Die Tipps stießen bei den Leserinnen und Lesern des Newsrooms ebenso wie in den Social-Media-Kanälen der LMU auf großes Interesse.

Unter den Lesetipps waren dicke Schmöker, aberwitzige Geschichten, Literatur über den Ursprung der Menschheit und ein Ratgeber für jene, die sich vorgenommen haben, sich im Arbeitsleben weniger stressen zu lassen.

Gitta Kutyniok, Inhaberin des Lehrstuhls für Mathematische Grundlagen der Künstlichen Intelligenz an der LMU, empfahl zum Beispiel Hidden Figures: The Untold Story of the African American Women Who Helped Win the Space Race. Das Buch erzählt von Mathematikerinnen, die entscheidend zur ersten Mondlandung beigetragen haben, aber im Hintergrund blieben.

Auch Ophelia Deroys Lektüre-Tipp führte in die Vergangenheit, allerdings um ganze 12.000 Jahre zurück in die Menschheitsgeschichte. Die Inhaberin des Lehrstuhls Philosophy of Mind an der LMU empfahl das Buch The Dawn of Everything. A New History of Humanity von David Wengrow und David Graeber, das davon erzählt, wie die Erfindung der Landwirtschaft die Geschichte der Menschheit beeinflusst hat, und zugleich die Frage aufwirft, wie wir künftig leben möchten.

Mit einer drängenden Frage der Gegenwart beschäftigt sich Management of Hate, das Sahana Udupa, Professorin für Medienethnologie an der LMU, empfahl. Das Buch basiert auf den Beobachtungen des Autors Nitzan Shoshan, der Jugendliche in Ost-Berlin begleitet hat, die sich die Ideen eines rassistischen Nationalismus zu eigen gemacht haben – „eine nüchterne Warnung über die Welle xenophoben Nationalismus", so Udupa.

9/22 Klimaresilienz lernen

Liang Emlyn Yang

wurde für seine Forschung mit einem ERC Starting Grant ausgezeichnet. | © LMU

„Wie könnt ihr hier leben?“, fragt Dr. Liang Emlyn Yang, wenn er auf Forschungsreise im bergigen Hochland im Südosten Tibets ist, in Regionen, die immer wieder von Überflutungen und Erdrutschen heimgesucht werden.

Der LMU-Geograph hofft, von den Menschen dort zu lernen, wie sie mit Umweltrisiken zurechtkommen, welche Strategien sie entwickeln, um sich zu behaupten.

Für Yang ist die Frage drängend, denn in vielen Regionen der Welt lassen sich Schäden durch den Klimawandel nicht mehr verhindern: „Wir müssen uns hier und heute Gedanken machen, wie wir uns anpassen – und wie wir damit besser leben können“, sagt Yang, der an der Lehr- und Forschungseinheit Mensch-Umwelt-Beziehungen am Department für Geographie forscht.

Forschung und Lehre zum Klimawandel waren im Jahr 2022 häufig Thema im Newsroom der LMU. An der LMU forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen dazu. Ein Themenschwerpunkt gibt Einblicke in ihre Arbeit.

Zur UN-Klimakonferenz im November erläuterten Expertinnen und Experten Begriffe der aktuellen Klimadebatte – von der Artenverschiebung bis zu Planetary Health .

10/22: Start ins Wintersemester

Die Erstsemesterbegrüßung

konnte im Wintersemester 2022/23 wieder im Hauptgebäude der LMU stattfinden.

Rund 51.000 Studierende sind für das Wintersemester 2022/23 an der LMU eingeschrieben. Darunter sind rund 8.500 Studierende, die ihr Studium neu an der LMU beginnen.

Erstmals seit zwei Jahren konnte die traditionelle Erstsemesterbegrüßung wieder im Hauptgebäude der LMU stattfinden. Die neuen LMUler informierten sich auf der Infomesse an den Ständen der LMU-Einrichtungen, wie z.B. der Studienberatung. Groß war auch die Nachfrage am Stand der Studierendenvertretung. Von den Münchner Kultureinrichtungen waren die Theaterakademie August Everding, das Gärtnerplatztheater, die Kunsthalle und das Residenztheater präsent. Bei Musik und Freigetränken ließen viele Besucherinnen und Besucher den Tag bis nach 19 Uhr an der LMU ausklingen.

Die Eindrücke und das Video vom Semesterstart und der gut besuchten Erstsemester-Begrüßung am 17. Oktober 2022 erhielten gerade auch auf Instagram hohe Resonanz.

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„Es ist jedes Mal spannend, wenn das Semester beginnt"

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Für viele begannen die Vorbereitungen auf das Wintersemester schon lange vorher. Eine Umfrage unter Studierenden, Mitarbeitenden und Forschenden ermöglichte einen Blick hinter die Kulissen und zeigte, welch unterschiedliche Gründe es gibt, sich auf das Wintersemester zu freuen.

Gemeinsam war allen die Vorfreude auf den direkten Austausch. So sagte etwa Studienberaterin Mirjam Eisermann: „Nach der langen Online-Zeit ist es so erfrischend, Workshops und Veranstaltungen auch wieder in Präsenz vor Ort durchführen zu können."

11/22 Im Licht Pompejis

Prof. Dr. Bielfeldt vor antiken Lampen

Professorin Ruth Bielfeldt

mit einer der untersuchten Lampen aus Pompeji | © LMU / v.zign

Im November 2022 eröffnete in München eine besondere Ausstellung: Sie zeigt, wie Menschen in der Antike gesehen haben. Professorin Ruth Bielfeldt, Lehrstuhlinhaberin für Klassische Archäologie und Sprecherin des Münchner Zentrums für Antike Welten, ermöglicht damit einer breiteren Öffentlichkeit, von den Ergebnissen ihrer Forschung zu erfahren.

Im Rahmen eines von der DFG geförderten Projekts hat die LMU-Archäologin mit ihrem Team die Kultur der Beleuchtung in der antiken Stadt Pompeji untersucht.

Dabei hat sie unbekannte Lampen und Bronzelampen aus den Depots des Archäologischen Nationalmuseums Neapel erforscht, ein nahezu vergessenes Material. Die Objekte kamen zur Untersuchung und Restaurierung nach München. Mithilfe von naturwissenschaftlichen Methoden wurden verschiedene Materialien, vor allem Bronze, und ihre Licht- und Schatteneffekte analysiert und digital simuliert, um die Wechselwirkung von Licht, Raum und menschlichem Auge zu erfassen.

Für die LMU-Archäologin sind die Lampen „Schlüsselobjekte“, um die Antike zu verstehen. Mit dem Ansatz einer „Archäologie der Sinne“ untersucht Ruth Bielfeldt die Sinneseindrücke von Menschen antiker Gesellschaften, um soziale Rituale besser erfassen zu können.

Pompeji, das mit dem Ausbruch des Vesuvs 79 nach Christus untergegangen ist, eröffnet Archäologinnen und Archäologen einmalige Einsichten in die römische Gesellschaft.

Die Forschungsausstellung „Neues Licht aus Pompeji“ in den Staatlichen Antikensammlungen läuft bis 2. April 2023. Es werden 180 bekannte und gänzlich unbekannte Originale aus den Vesuvstädten gezeigt und mit digitalen Methoden das damalige Erleben von Licht demonstriert.

12/22: Science Talks

Wissenschaft und Gesellschaft stehen angesichts globaler Krisen vor nahezu beispiellosen Herausforderungen. Im Wintersemester 2022/23 startete die LMU mit den Science Talks ein neues Format, um den öffentlichen Dialog zu drängenden Forschungsthemen zu unterstützen. Im Dezember gab es gleich zwei Veranstaltungen der achtteiligen Reihe, die an der LMU stattfindet und per Livestream übertragen wird.

Anfang Dezember stand der Klimawandel im Fokus. Professor Matthias Garschagen, Inhaber des Lehrstuhls für Anthropogeographie mit dem Schwerpunkt Mensch-Umwelt-Beziehungen an der LMU, und Professor Elmar Kriegler, Professor für Integrated Assessment of Climate Change an der Universität Potsdam, diskutierten zum Thema „Wissenschaft und Klimawandel: Die Aufgaben der Forschung zur Bekämpfung einer globalen Krise".

Am 20. Dezember trafen sich Professor em. Winfried Haunerland, ehemals Inhaber des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU, und Prof. Thomas Bauer, Professor für Islamwissenschaft und Arabistik an der Universität Münster, zum Gespräch über „Wissenschaft und Glaube".

Science Talks: Die LMU im Gespräch mit Wirtschaft, Politik und Gesellschaft

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Moderiert werden die Science Talks von Professor Oliver Jahraus, LMU-Vizepräsident für den Bereich Studium und Lehre. In einem Interview zum Start der Veranstaltungsreihe („ Wir wollen Reibungsflächen ausloten “) sprach Oliver Jahraus über die vielfältigen Erwartungen, denen sich Wissenschaft heute gegenübersieht. „Die Anforderungen an die Wissenschaft sind extrem hoch, und sie hat in der öffentlichen Wahrnehmung und in ihrer gesellschaftlichen Bewertung noch einmal eine ganz andere Rolle bekommen, als sie sie vor Jahren hatte", sagte Jahraus.

„Wissenschaft ist in ganz besonderer Weise herausgefordert, Lösungen für grundsätzliche und alltägliche Probleme anzubieten. Wir erleben diese Entwicklung schon seit Corona, aber nun kommen weitere Krisen auf uns zu. Dabei kommt die Wissenschaft sehr stark in Kontakt mit gesellschaftlichen Diskursen, mit Erwartungen, auch mit politischen Szenarien, und man muss genau darauf achten, was Wissenschaft leisten kann und was nicht. Mit den Science Talks wollen wir diese Grenzziehungen und die daraus resultierenden Reibungsflächen ausloten."

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